Der Koloss - Gedichte
Kiefernrinde gesickert.
Die Sparren und Stützen des Körpers tragen
Noch Karakul-Kohle. Ich kann nicht sagen,
Wie lang dies Skelett schon zusammensackt
Unterm Abfall der Sommer, schwarzblättrigen Herbsten.
Nun schmeicheln sich kleine Kräuter mit weichen
Wildleder-Zungen zwischen die Knochen.
Sein Panzer, seine gestürzten Steine
Sind eine Promenade für Grillen.
Ich piekse und spähe wie ein Arzt
Oder Archäologe zwischen Eisen-
Innereien, Emaillebecken,
Die Spiralen und Röhren, die es am Laufen hielten.
Das kleine Tal frisst, was es einst fraß.
Und doch rinnt das Sekret des Frühlings
Klar wie eh und je aus dieser
Kaputten Kehle, von der sumpfigen Lippe.
Es fließt ab unterm grünen und weißen
Geländer einer Brücke mit Hängerücken.
Darüberlehnend begegne ich einer
Blauen und unwirklichen Person,
Gerahmt in ein Flechtwerk aus Lampenputzern.
Oh, sie ist anmutig und streng,
Wie sie dort liegt unter dem tonlosen Wasser!
Das bin nicht ich, das bin nicht ich.
Kein Tier verkommt auf ihrer grünen Schwelle.
Und wir werden niemals eindringen dort,
Wo die Dauerhaften haushalten.
Jener Strom, der uns drängt,
Ist weder nahrhaft noch heilsam.
Sculptor
For Leonard Baskin
To his house the bodiless
Come to barter endlessly
Vision, wisdom, for bodies
Palpable as his, and weighty.
Hands moving move priestlier
Than priest's hands, invoke no vain
Images of light and air
But sure stations in bronze, wood, stone.
Obdurate, in dense-grained wood,
A bald angel blocks and shapes
The flimsy light; arms folded
Watches his cumbrous world eclipse
Inane worlds of wind and cloud.
Bronze dead dominate the floor,
Resistive, ruddy-bodied,
Dwarfing us. Our bodies flicker
Toward extinction in those eyes
Which, without him, were beggared
Of place, time, and their bodies.
Emulous spirits make discord,
Try entry, enter nightmares
Until his chisel bequeaths
Them life livelier than ours,
A solider repose than death's.
Bildhauer
Für Leonard Baskin
In sein Haus kommen die Körperlosen,
Um unaufhörlich Weisheit, Weitsicht
Gegen Körper einzutauschen,
Greifbar wie seiner, und von Gewicht.
Hände bewegen sich, priesterlicher
Als Priesterhände, beschwören keine leeren
Bilder aus Licht und Luft, sondern sichere
Positionen in Bronze, Holz, Stein.
In dichtporigem Holz, hartgesotten,
Blockiert und formt das dünne Licht
Ein kahler Engel; mit verschränkten Armen
Guckt er zu, wie seine klobige Welt
Nichtige Welten aus Wind und Wolken verfinstert.
Bronzene Tote beherrschen den Boden,
Widerständig, rostrotbeleibt,
Uns verzwergend. Unsere Körper flackern
Der Auslöschung entgegen in jenen
Augen, die um Ort und Zeit gebracht
Wären, und ihre Körper, ohne ihn.
Gierige Geister säen Zwietracht,
Probieren ein Eindringen, kommen als Nacht-
Mare, bis ihnen ein Leben lebendiger
Als unseres sein Meißel vermacht,
Mehr als die Ruhe des Todes, beständiger.
Poem for a Birthday
1
Who
The month of flowering's finished. The fruit's in,
Eaten or rotten. I am all mouth.
October's the month for storage.
This shed's fusty as a mummy's stomach:
Old tools, handles and rusty tusks.
I am at home here among the dead heads.
Let me sit in a flowerpot,
The spiders won't notice.
My heart is a stopped geranium.
If only the wind would leave my lungs alone.
Dogbody noses the petals. They bloom upside down.
They rattle like hydrangea bushes.
Mouldering heads console me,
Nailed to the rafters yesterday:
Inmates who don't hibernate.
Cabbageheads: wormy purple, silver-glaze,
A dressing of mule ears, mothy pelts, but green-hearted,
Their veins white as porkfat.
O the beauty of usage!
The orange pumpkins have no eyes.
These halls are full of women who think they are birds.
This is a dull school.
I am a root, a stone, an owl pellet,
Without dreams of any sort.
Mother, you are the one mouth
I would be a tongue to. Mother of otherness
Eat me. Wastebasket gaper, shadow of doorways.
I said: I must remember this, being small.
There were such enormous flowers,
Purple and red mouths, utterly lovely.
The hoops of blackberry stems made me cry.
Now they light me up like an electric bulb.
For weeks I can remember nothing at all.
Gedicht für einen Geburtstag
1
Wer
Der Blütemonat ist vorbei. Die Frucht ist eingebracht,
Verzehrt oder verfault. Ich bin ganz Mund.
Oktober ist der Monat für Einlagerung.
Dieser Schuppen ist muffig wie ein Mumienmagen.
Altes Gerät, Griffe und
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