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Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi

Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi

Titel: Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Paul Niemann
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wird ihr schon hörig sein«,
sagte die Kommissarin resigniert.
    Bichler schüttelte den
Kopf. »So viele Straßen, die sie genommen haben könnte, gibt es nicht. Und die
meisten werden bereits überwacht. Wahrscheinlich will sie auf die A8. Dann kann
sie sich entscheiden zwischen Salzburg und Rosenheim.«
    »Oder sie führt uns an
der Nase herum, und der Wagen steht versteckt in einer privaten Garage. Sie
selbst hockt in irgendeinem Kämmerchen und setzt sich eine Brille auf und färbt
sich die Haare, und kein Mensch wird sie mehr erkennen.«
    »Seien Sie nicht so
pessimistisch, Chefin. Ich tippe auf München. Und wenn sie nicht über die
Landstraßen gurken will, wird sie die Autobahn ansteuern, und …«
    In diesem Moment
zwitscherte das Telefon in Bichlers Hosentasche.
    »Ich sage es doch! Sie
hat es geschafft, die Autobahn zu erreichen. Sie fährt wie eine Verrückte,
sagen die Kollegen. Sie ist schon gleich in Rosenheim, aber zwei von unseren
Wagen hängen ihr an den Fersen.«
    »Verfolgungsjagden im
öffentlichen Verkehrsraum. Ich höre wohl nicht richtig. Spinnen die Kollegen?«
    »Ganz sicher nicht. Es
ist nur leider nicht so einfach, den öffentlichen Verkehr in Luft aufzulösen.
Im Moment wird die Autobahn hinter Rosenheim dichtgemacht, ebenso alle
folgenden Anschlussstellen. Und bei Holzkirchen wird auch gesperrt, sobald sie
sich nähert. Dann spätestens muss sie stehen bleiben.«
    »Gefällt mir alles
nicht«, sagte die Kommissarin. »Klingt sehr riskant.«
    »Lassen Sie uns fahren,
Chefin!«
    Bichler setzte das
Blaulicht aufs Dach ihres Zivilwagens und klemmte sich hinters Steuer. Die
Landstraße bis zur Einfahrt Grabenstätt zog sich hin. Kaum waren sie auf der
Autobahn, trat Bichler aufs Gas.
    Zilla Berggrün hatte
nicht mehr viel zu verlieren. Niemand wusste, wie sie reagieren würde, wenn sie
sich in die Enge getrieben sah.
    »Die spinnen, die
Kelten. Was für ein Schmarrn«, murmelte Kommissarin Wintersruh. »Und Sie fahren
bitte nicht so schnell, mein Kamikaze …«
    »Geht nicht anders«,
sagte Bichler fröhlich, dem das Adrenalin gut zu bekommen schien.
    Das Funkgerät knisterte.
Man hatte die Lehrerin gestellt, kurz hinter der Raststätte Irschenberg.
Bichler legte noch einen Zahn zu. Zilla Berggrüns silberner Wagen stand auf der
Mangfallbrücke, eingekesselt zwischen einer Straßensperre achtzig Meter vor ihr
und zwei Streifenwagen fünfzig Meter hinter ihr. Sie war ausgestiegen und
lehnte an der Kühlerhaube, eine Zigarette im Mund, und starrte in die Ferne.
Der Himmel hatte sich verdunkelt, und über den Bergen wetterleuchtete es.
    Helga Wintersruh ließ
sich das Sprechgerät reichen, das an ein Megafon angeschlossen war. »Frau
Berggrün, Sie kommen hier nicht mehr weg. Nehmen Sie doch Vernunft an.«
    Zilla Berggrün rührte
sich nicht, wahrscheinlich zuckte sie nicht einmal mit der Wimper. Ganz ruhig
rauchte sie weiter und starrte in das aufziehende Unwetter. Es blitzte, und der
Donner grollte wie eine Lawine, die sich den Berg hinabwälzt.
    »Frau Berggrün, Sie
müssen von der Brücke runter. Bei Gewitter ist es gefährlich, an so exponierter
Stelle zu stehen!«
    »Meinen Sie, das
beeindruckt die Dame, Chefin?«
    Die Kommissarin
antwortete nicht. Zilla Berggrün hatte die Kippe ausgespuckt. Ganz ruhig stieg
sie wieder in ihren Wagen und startete den Motor.
    »Was zum Teufel hat sie
vor?«, rief Bichler.
    »Einen Ausbruch! Sie
wird versuchen, die Straßensperre zu durchbrechen!«
    Der silberne Wagen, der
im Licht der Blitze aussah wie ein metallenes Geschoss, drehte sich einmal um
sich selbst und raste auf die beiden Polizeiwagen zu. Die Männer sprangen zur
Seite und rechneten mit einem ohrenbetäubenden Knall. Aber es kam anders, denn kurz
bevor der silberne Pfeil auf den Polizeiwagen traf, riss Zilla Berggrün das
Steuer herum, genau an der Stelle, wo sich wegen Ausbesserungsarbeiten eine
Lücke in dem Schutzgitter befand. Ihr Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt,
als der Wagen direkt ins Nichts hineinschoss. Es blitzte wieder, und ein
gewaltiger Donnerschlag vermischte sich mit dem Krachen des Aufpralls dort
unten, fast siebzig Meter unter ihnen.
    Geschockt rappelten die
Polizeibeamten sich auf und schauten in den Abgrund, wo der Wagen direkt neben
einem der gewaltigen Brückenpfeiler gelandet war, in viele Stücke zerschellt,
von denen einige wie Fackeln brannten. Vom Himmel fielen die ersten dicken
Tropfen.
    »Das könnte man auch als
so eine Art Impakt bezeichnen«, bemerkte

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