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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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diese Vorstellung. Hier in Turai findet sie einfach nicht genug Orgks, die sie abschlachten kann.
    »Möglich ist es. Aber schwer vorauszusagen. Es braucht etwas Besonderes, um die Orgks zu vereinen. Im letzten Jahrhundert hat Osamaian der Große seine Karriere als kleiner Rebellenführer begonnen. Die gleiche Anziehungskraft, die seine Gefolgsleute selbst in schwierigen Zeiten an ihn fesselte, war auch dafür verantwortlich, dass er schließlich zum höchsten Kriegslord des ganzen Ostens aufstieg. Die Orgk-Lande sind selten friedfertig. Wer weiß schon, ob nicht vielleicht auch einer der gegenwärtig um die Macht ringenden Rebellenprinzen zu wahrer Größe auserkoren ist? Habt Ihr von dem jungen Prinz Amrag von Kose gehört, der gerade den König gestürzt hat? Man sagt, dass er als uneheliches Kind ausgesetzt wurde, aber seine brillante Kriegsführung war zu gerissen für die Armee, die sich mit ihm auseinander gesetzt hat. Er soll ein wirklich ausgesprochen charismatischer Orgk-Führer sein.«
    Ich nicke. Ich habe von Prinz Amrag gehört. Angeblich ist er ebenso charismatisch wie wild und erfolgreich.
    »Kursiert da nicht die wüste Geschichte, dass er kein hundertprozentiger Orgk sein soll?«
    »Was meinst du mit ›kein hundertprozentiger Orgk?‹«, fährt Makri hoch.
    »Er ist ein Halbblut«, antwortet ihr Direeva. »Ein bisschen Menschenblut scheint in der Mischung zu sein. Ein paar abenteuerlichere Geschichten besagen, dass er sogar Elfenblut in sich habe, aber das mag ich nicht glauben. Doch schon die Tatsache, dass sich solche Geschichten um Amrag ranken, zeigt, wie sehr dieser Orgk die Fantasie seiner Landsleute anheizt.«
    Mich überkommt kurz eine Vision der Schrecken des letzten Krieges. Mit einiger Mühe gelingt es mir, sie zu verbannen. Darüber nachzudenken, fehlt mir die Zeit, genauso wie über die Zukunft zu räsonieren.
    »Ich muss etwas wegen der aktuellen Krise unternehmen. Ich bin dem Mörder noch keinen Schritt näher gekommen. Und da wir jetzt wissen, dass Incognixus hier ist, schwebt Lisutaris in allerhöchster Gefahr.«
    »Vielleicht weiß Marihana ja Genaueres. Ich werde sie fragen«, erklärt Makri.
    »Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel?«
    »Du hast schließlich auch Sermonatius geholfen.«
    Die arme Makri. Wenn sie nicht so naiv wäre, dann wusste sie, dass ich mich niemals in die Räumung eingemischt hätte, wenn man mich nicht erpresst hätte.
    Makri wendet sich wieder an Direeva, aber die Prinzessin hat ihre Aufmerksamkeit auf einen jungen Mann in einem sehr gut geschnittenen, körperbetonenden Regenbogenumhang gerichtet. Sein goldblondes Haar fällt fast wie Bast über seine Schultern. Vermutlich ist das Adonius.
    »Wo ist der denn so plötzlich hergekommen?«, will Makri wissen. Es gefällt ihr gar nicht, dass sie von dem jungen simnianischen Zauberer verdrängt worden ist. »Findest du den Schönling etwa gut aussehend?«
    Ich zucke gleichgültig mit den Schultern.
    »Ich finde nicht, dass er gut aussieht«, behauptet Makri. »Sieh dir bloß diese mädchenhaften blonden Löckchen an!«
    »Du magst doch mädchenhafte blonde Löckchen.«
    »Ja, eigentlich sind sie wirklich ganz hübsch, wo du das so sagst«, erklärt Makri. »Entschuldige, ich muss den beiden mal eben dazwischenfunken.«
    Mit dem entschlossenen Gesichtsausdruck einer Frau, die man nicht so leicht einfach stehen lassen kann, drängt sich Makri zwischen Direeva und Adonius und mustert den Simnianer feindselig.
    »Ich habe gehört, dass in Simnia die Syphilis ziemlich schlimm wütet«, erklärt sie. »Womit behandelt ihr sie denn?«
    Ich überlasse sie ihrem Kampf. Die Dinge mögen schlecht stehen, aber wenigstens verlangt Tilupasis nicht von mir, jemandem um den Bart zu gehen. Der Konvent bildet weiterhin den einzigen bunten Punkt in dieser ansonsten grau gefrorenen Stadt. Das Verhalten von Glorius Viktorius und seinen fröhlichen juvalianischen Kumpanen lässt jedenfalls nicht darauf schließen, dass der Schatten, den der Mord an Darius über die Versammlung geworfen hat. besonders lang ist. Hinter den Kulissen arbeiten die hohen Zauberer vielleicht eifrig an einer Aufklärung, aber im Hauptsaal gerät die Feier allmählich aus den Fugen. Zitzerius ist bis ins Mark erschüttert.
    »Darauf war ich nicht ganz vorbereitet«, gibt er schließlich zu. Neben ihm haben einige dunkelhäutige Zauberer einen Wettkampf angezettelt, in dem sie ermitteln, wer allein mittels der Kräfte der Magie das größte Bierfass in

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