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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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»Deshalb bin ich ja in die Stadt gezogen.«
    Turai ist wahrhaftig dem Untergang geweiht.
    Lisutaris’ Schülerin kommt aus den Privatgemächern der Zauberin. Sie teilt mir mit, dass ihre Herrin gleich fertig sein wird.
    »Wie lange dauert gleich?«
    »Höchstens eine Stunde.«
    Schließlich taucht Lisutaris auf, begleitet von Copro und seinen Helfern.
    »Thraxas.« Lisutaris begrüßt mich zuvorkommend. Sie ist hellwach. Ich sehe sie zum ersten Mal seit dem Beginn des Konvents in diesem Zustand. Copro fummelt immer noch mit einem Kamm an ihr herum. Er ist dünn, dunkelhäutig und etwas jünger, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Und er redet nicht so affektiert, wie ich erwartet habe, auch wenn ich ihn nicht unbedingt bei einem Kampf neben mir haben wollte. Er dürfte wohl ein Schwert längst nicht so souverän handhaben wie seinen Kamm. Ich bemerke zu meinem Missfallen, dass unter seinem langen Haar juwelenbesetzte Ohrringe in seinen Läppchen glänzen. Viele Zünfte in Turai benutzen goldene Ohrringe als Rangabzeichen, aber nur wenige Männer möchten Juwelen in ihren Ohren tragen.
    Copro deutet mit einer extravaganten Geste auf Lisutaris. »Gefällt es Euch?«
    »Es ist wunderbar. Lisutaris, wir müssen zum Konvent. Zitzerius beklagt sich nachdrücklich über Euer Fernbleiben. Und Tilupasis macht mir wirklich zu schaffen.«
    Lisutaris verspricht mir, dass sie gleich fertig ist, und verschwindet kurz nach oben.
    »Ich liebe Eure Freundin Makri«, erklärt Copro. »Was für eine ungezähmte Schönheit.«
    Ich grunze zustimmend und setze mich.
    »Sie sollte mir wirklich erlauben, ihr Haar ein wenig zu personalisieren.«
    Makri hat eine gewaltige, ungebärdige Mähne, die auf ihre Art schon bemerkenswert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihr Haar in einem derart gekünstelten Stil tragen möchte, wie Turais Aristokratinnen ihn bevorzugen. Zu meiner Enttäuschung stimmt Copro anscheinend mit mir in diesem Punkt überein.
    »Natürlich würde einer Frau wie Makri keine gekünstelte Haartracht stehen. Ihre wundervollen Gesichtszüge würden nur heruntergesetzt. Aber ein bisschen Stil könnte ihre Ausstrahlung nur verstärken, die Kraft ihres Charakters betonen. Diesen Stil nennen die Abelasianer übrigens Sommergewitter. Einfach atemberaubend. Ich habe dasselbe bereits bei Prinzessin Direeva bewerkstelligt.«
    »Ihr frisiert auch Direeva?«
    »Prinzessin Direeva besteht auf den Diensten des Besten. Ich bin oft in die Blauen Berge geladen worden.«
    Ich hatte eigentlich nicht vor, mich mit Copro in ein Gespräch zu vertiefen, und widme mich angelegentlich meinem Bier. Aber Copro findet mich anscheinend weit interessanter als ich ihn. Er setzt sich mir gegenüber an den Tisch.
    »Ihr habt ja einen so faszinierenden Beruf. Ist es denn sehr gefährlich, all diese bösen, bösen Verbrecher zu jagen?«
    »Ja.«
    »Und? Ist es schön aufregend?«
    »Nein. Aber ich brauche das Geld.«
    Copro mustert mich. Ich warte nur darauf, dass er irgendeine dumme Bemerkung über mein Aussehen macht. Ich habe mein langes Haar zu einem Zopf geflochten, und wenn er vorschlägt, ob er es nicht frisieren sollte, dann werfe ich ihn achtkantig hinaus. Aber er stellt mir nur ein paar neugierige Fragen über meine Arbeit, und ich knurre lustlos ein paar nichts sagende Antworten. Die ganze Zeit über wünsche ich mir, dass ich nicht in Lisutaris’ Villa wäre, und erinnere mich an die Zeit, als ich ebenfalls in diesem besseren Teil der Stadt gelebt habe. Ich habe mich hier nie besonders wohl gefühlt. Schließlich gibt Copro auf und unterhält sich mit Lisutaris’ Schülerin über die neueste Mode aus Samserika. Anscheinend geht es da um Sommermode, auch wenn ich nicht begreifen kann, wieso sie mitten im Winter über Sommermode reden können.
    Copro ist mit leeren Händen in Turai angekommen, und jetzt ist er steinreich. Trotz seines Herumgefuchtels und seines gezierten Geredes verbirgt sich unter dieser Maske bestimmt ein eiskalter und gerissener Geschäftsmann. Zudem einer, der schlau genug war, sich niemals von einem Drachen die Haare versengen zu lassen.
    Schließlich habe ich das Geplappere satt und begebe mich auf die Suche nach der Zauberin. Die Diener schauen mich missbilligend an. als ich mich ihren Privatgemächern nähere, aber ich ignoriere sie einfach. Schließlich finde ich Lisutaris in ihrem Schlafzimmer, wo sie an ihrer Wasserpfeife nuckelt.
    »Es wird Zeit zu gehen«, erkläre ich und ziehe sie unsanft auf die

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