Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
Vom Netzwerk:
ballte die in schwarzen Handschuhen steckenden Fäuste, die der unterdrückte Wunsch nach Vernichtung ohnmächtig zittern ließ. Aus den Tiefen der Mechanik, deren Viertelkreis sich ins Herz des Wesens grub, drang ein schneidendes, wortloses Heulen.
    Boba Fetts Helmvisier klärte sich, als er den Blick wieder auf den in den Trümmern des Podests eingeklemmten Behälter senkte. Er zog noch einmal mit aller Kraft und seinem ganzen Gewicht und endlich schrammte die Metallröhre, von der jede
    Menge Rost abblätterte, durch die Trümmer. Ein grüner Lichtpunkt neben dem Griff verriet Fett, dass der Behälter noch fest versiegelt und das Objekt in seinem Innern ebenso intakt und einsatzbereit war wie an dem Tag während des Baus der Großen Empfangshalle, an dem er es hier versteckt hatte. Der röhrenförmige Behälter löste sich mit einem letzten schleifenden Knirschen. Boba Fett taumelte zurück, fing sich jedoch und wiegte den schweren Gegenstand in den Armen. Als er sich umdrehte, sah er, dass ein paar Meter weiter auch Zuckuss wieder auf die Beine kam. Die desorientierende Wirkung, die die Explosion auf den kleineren Kopfgeldjäger gehabt hatte, war offenbar vergangen. Fett sah die Erleuchtung hinter den Insektenaugen des anderen, das plötzliche Begreifen all dessen, was er Zuckuss zuvor offenbart hatte. Umgeben vom Lärm und den rasch aufeinander folgenden grellen Laserblitzen gelang ihm sogar ein knappes anerkennendes Lächeln, um anzuzeigen, dass er in diesem Moment kapierte, was Boba Fett gemeint hatte, als er ihm die wenigen Bestandteile des Handels offenbarte, die der Kopfgeldjäger einst mit jenem Architekten abgeschlossen hatte. Eine Investition, die sich erst später auszahlt, aber dann im großen Stil...
    »Nimm das!« Das war Bossks Ruf, der in einer Entfernung von wenigen Metern ertönte. Ein weiterer Söldner, der entweder mutiger oder dümmer war als der Rest, hatte sich mit gesenktem Kopf auf den Trandoshaner gestürzt und war so nahe herangekommen, dass Bossk ihn mit einem einzigen Schlag auf die Kinnspitze ausschalten konnte, den er mit einem Aufwärtshaken seines Gewehrkolbens landete. Ein zweiter Hieb mit dem Kolben, der den Söldner genau zwischen die Augen traf, sorgte dafür, dass dieser weiter kein Problem darstellte. »Nun
    mach schon!« Bossk hatte eine Hand ausgestreckt und angelte den Blaster aus dem Holster an der Hüfte des niedergestreckten Söldners, dann warf er ihn Zuckuss zu. »Wir könnten ein bisschen Hilfe gebrauchen!«
    Zuckuss fing den Blaster mit beiden Händen auf und hielt ihn auch weiter so, während er sich, um dem Schuss auszuweichen, der an der Stelle, an der er gerade noch gekniet hatte, eine Brandspur in den Boden schmolz, über die Schulter abrollte, den Abzug durchzog und einen Feuerhagel durch die Empfangshalle jagte.
    Das vereinte Feuer gab Boba Fett ausreichend Deckung, um mit dem Durastahlbehälter unter dem Arm in D'harhans Richtung zu sprinten, der immer noch in ohnmächtiger Wut über die hell leuchtenden Blasterblitze heulte, die durch die rot gefärbten Dampfwolken zuckten. Doch ehe er sich auch nur ein paar Schritte von dem zerstörten Podest entfernt hatte, legte sich ein Paar dünner mechanischer Arme um Boba Fetts Hals, deren krabbenartige Greifer sich nach dem Visier seines Helms streckten. Gheeta, dessen Augen aus ihren von Fettwülsten umrahmten Höhlen traten, kreischte in wahnsinniger Wut. Blut benetzte sein breites Gesicht, als die Wucht der Repulsoren an seinem Schwebezylinder Boba Fett aus dem Gleichgewicht riss. Es gelang dem Kopfgeldjäger einmal mehr, auf den Beinen zu bleiben, aber er wurde für den Bruchteil einer Sekunde, als Gheeta ihn am Genick in die Höhe zog, fast vom dem rot besprenkelten Boden aufgehoben. Doch dann drehte er sich in dem scharfkantigen Griff des Shell-Hutts und zog die ganze Länge des röhrenförmigen Zylinders quer über Gheetas Schläfe. Der Aufprall hinterließ in dem grauen, weichen Fleisch eine tiefe Schneise. Gheetas Augen verloren ihren Blick, die mechani-
    schen Krabbenhände erschlafften, lösten sich und ließen Boba Fett los.
    So sehr Fett es sich auch wünschen mochte, es blieb ihm nicht genug Zeit, um Gheeta vollends zu erledigen. Von der anderen Seite der Großen Empfangshalle, jenseits der hoch aufgerichteten heulenden Gestalt D'harhans, schoss eine volle Ladung Blasterfeuer sengend an Fett vorbei. Er griff, den Behälter unter einem Arm, mit der anderen Hand nach dem mit Nieten gespickten Rand von

Weitere Kostenlose Bücher