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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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bedauernswerten Kumpane.«
    Boba Fett schenkte ihm keine Beachtung. Es bedurfte einer langen Reihe von Ziffern, um die Verschlüsselung des Kontrollfelds zu knacken, und einer weiteren Zahlenreihe, um das gewünschte Programm zu aktivieren. Diese zweite Reihe war seit Jahren in den Tiefen seines Gedächtnisses gespeichert, doch in Situationen wie dieser ließ ihn sein Gedächtnis niemals im Stich. Und so musste es auch sein, denn unter Umständen wie diesen blieb ihm kaum eine andere Wahl.
    »Dann wollen Sie bluffen, wie?« Die spöttische Stimme des Shell-Hutts erreichte ihn von der Höhe des Podests. »Wie traurig, dass Sie glauben, ich könnte auf etwas so Einfältiges hereinfallen. Wenn Sie mich glauben machen wollen, dass Sie irgendeinen geheimen Plan haben, der Ihre Haut rettet, dann müssen Sie sich schon was anderes einfallen lassen, als ein paar bedeu-
    tungslose Kontrolltasten zu drücken.«
    Zuckuss, der neben Fett stand, gestikulierte wirr und sah sich alarmiert in der Großen Empfangshalle um. »Haben Sie einen Plan?« Seine Augen glichen gewölbten Spiegeln, in denen die verzerrten Abbilder der Söldner in ihren schwarzen Uniformen zu sehen waren. »Sie haben doch einen, oder?«
    Einer der übrigen Kopfgeldjäger hatte anscheinend lange genug gewartet. Bossk griff mit einem gutturalen Fluch in seiner trandoshanischen Muttersprache nach einem langen, gezackten Trümmerteil der Abdeckplatte des Podests. Als er das eine Ende mit beiden Fäusten umspannte und in Schulterhöhe hob, flatterte am andere Ende wie ein Wimpel ein winziger Streifen blutverschmierten Stoffs, ein Fetzen von den zerrissenen und zum Teil verkohlten Kleidern an Dinnids Leichnam. »Mich kriegen die nicht ohne.«
    Bossks Worte verloren sich im jähen Getöse einer Explosion, die Boba Fett mit Gewalt erfasste; die Hitze und stählerne Wucht der Druckwelle trafen ihn mit der Macht eines Hammerschlags. Doch er blieb inmitten des Sturms auf den Beinen, da er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den drohenden Anprall gewappnet hatte. Das Visier seines Helms funkelte eine Mikrosekunde lang dunkler, um sein Augenlicht gegen den blendenden Blitz zu schützen. Scharfkantige Trümmerstücke prasselten gegen seine Schultern, getrieben von den dicken Qualmwolken, die sich aus dem Loch wälzten, das sich an der Stelle auftat, an der sich zuvor das Podest und die Stufen ringsum befunden hatten.
    Als der Qualm nicht mehr so dicht aufstieg und den Blick auf das Zentrum der Großen Empfangshalle freigab, löste Boba Fett
    die behandschuhte Hand von dem Kontrollfeld an seinem Unterarm. Die Befehlssequenz, die auf den bereits vor langer Zeit im Fundament der Halle vergrabenen schlafenden Empfänger eingestellt gewesen war, hatte ihre Aufgabe so vollkommen erfüllt, wie es ihre Konstruktion vorgesehen und wie er es erwartet hatte.
    Die Explosion hatte Gheeta völlig unvorbereitet getroffen -auch das hatte Fett erwartet. Ihre Wucht hatte den Schwebezylinder des Shell-Hutts herumgewirbelt und so hart gegen einen der Stützpfeiler der Halle geschmettert, dass eine der genieteten Panzerplatten dabei verbeult und der Pfeiler, dessen oberes Ende sich knirschend aus der gewölbten Decke über ihnen löste, umgeknickt worden war. Gheetas Augen blickten benommen, am Rand einer Ohnmacht. An der Stelle, an der die intravenöse Leitung aus ihrer Ader gerissen worden war, sickerte ein Blutfaden durch die Wülste und Furchen des breiten Gesichts. Der Plastoidschlauch lag wie eine tote Schlange, aus deren einzigem Zahn immer neue Tropfen einer klaren Flüssigkeit tropften, auf dem von Trümmern übersäten Boden.
    In einiger Entfernung hinter Boba Fett fand der größere Schwebezylinder des älteren Nullada langsam sein Gleichgewicht wieder, wie ein planetarer Ozeanriese, der von einer Flutwelle erfasst worden war. Der Zylinder rollte sich, während Nullada verwirrt stöhnte, schwerfällig von einer Seite auf die andere; die dünnen Drähte, die die alles überwuchernden Wülste aus schwabbeligem Fleisch festgehalten hatten, waren sämtlich gerissen. Die abstoßenden Gesichtszüge des Hutts, die großen gelblichen Augen und das geifernde, lippenlose Maul, tauchten auf und verschwanden wieder, während die Schwerkraft die grauen Hautfalten in schaukelnde Bewegung versetz-
    te.
    »Was... was war...?« Eine behandschuhte Hand streckte sich direkt vor Boba Fett aus dem noch immer qualmenden Durcheinander der Trümmer. Die Explosion hatte Zuckuss auf den Rücken geworfen,

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