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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Gestänge zurück, als Boba Fett näher kam.
    »Nicht nötig.« Die winzige Kombüse der Sklave I hatte eine Schale mit einer undefinierbaren, aber genießbaren Masse ausgespuckt, einen klumpigen grauen Brei, der zwar ziemlich unappetitlich aussah, aber den Bedürfnissen einer durchschnittlichen humanoiden Lebensform vollauf genügte. Fett stellte die Schale auf dem Metallrost des Bodens ab und schob sie mit der Stiefelspitze durch eine Öffnung am Fuß des Käfigs. »Ich werde nicht dafür bezahlt, dir weh zu tun. Und deshalb wird dir auch
    nichts geschehen.«
    »Und wenn Sie dafür bezahlt würden?« Der frühere Chefbuchhalter der Trans-Galactic Gaming Enterprises Corporation starrte schmollend durch die Stäbe seiner Gefängniszelle, der einzigen an Bord der Sklave I, die gegenwärtig belegt war. »Was wäre dann?«
    »Dann würdest du in einer Welt des Schmerzes leben.« Boba Fett deutete auf die Schale. Ein wenig von dem glitschigen Inhalt war auf den Boden der Zelle getropft. »Du bist eine Ware, die lebend mehr wert ist als tot. Als Leiche würdest du mir überhaupt nichts einbringen. Dich mehr oder weniger unbeschadet abzuliefern, ist die erste Bedingung für die Auszahlung des Kopfgelds, das auf dich ausgesetzt wurde. Wenn du in den Hungerstreik trittst, werde ich dich zwangsernähren. Ich bin nicht gerade bekannt dafür, bei solchen Dingen sanft zu Werk zu gehen. Und wenn du dumm genug bist, dir auf eine andere Weise selbst etwas anzutun, wirst du dich in Fesseln wieder finden, die um einiges unbequemer sein werden als deine augenblickliche Lage.«
    Der Buchhalter namens Nil Posondum sah sich in seinem Gitterkäfig um, dann legte sich seine dünne weiße Hand um eine der Stangen. »Ich würde das hier nicht gerade bequem nennen.«
    »Es könnte schlimmer sein.« Die Schultern von Boba Fetts gepanzerter Kampfmontur hoben sich gleichgültig. »Mein Schiff ist für hohe Geschwindigkeiten gebaut und nicht für Vergnügungsreisen.« Er hatte die Kontrollen der Sklave I auf Autopilot geschaltet, bevor er hierher gekommen war. Ein kleiner, an seinem Unterarm befestigter Datenblock überwachte den unun-
    terbrochenen Flug des Raumers durch den Hyperraum. »Du solltest dir die Zeit hier so angenehm wie möglich machen. Es wird dir dort, wo du hingehst, auch nicht besser ergehen.«
    Boba Fett wusste sogar ganz genau, dass den Buchhalter noch viel Schlimmeres erwartete. Posondum hatte den bedauernswerten Fehler unbeständiger Loyalität begangen und in einem Geschäft, in dem Treue von unschätzbarem Wert war und Untreue hart bestraft wurde, die Seiten gewechselt. Und der Buchhalter hatte, was noch verwerflicher war, Aufzeichnungen über die Finanzen einer Kette von illegalen Sfete-Spelunken im Äußeren Rand mitgehen lassen, die vom Syndikat der Hutts kontrolliert wurden. Die Hutts neigten dazu, ihre Angestellten als ihren persönlichen Besitz zu betrachten, was einer der Gründe dafür war, dass Boba Fett hinsichtlich seines gegenwärtigen Klienten Jabba stets auf einer unabhängigen Geschäftsbeziehung bestanden hatte. Der Buchhalter Posondum war indes nicht so vorausschauend gewesen. Er hatte sich sogar als noch dümmer erwiesen, indem er sich mit einem kortikalen Datensplint, der Jabbas System der Manipulation von Spielchancen sowie dessen Vertriebswege auf dem grauen Markt enthielt, auf die Seite der Konkurrenz seines ehemaligen Arbeitgebers geschlagen hatte. Die Hutts legten auf Geheimhaltung noch mehr Wert als auf Besitz. Boba Fett hatte sich einmal ernsthaft gefragt, ob sie so groß und fett wurden, weil sie in ihrer Gier einfach alles verschlangen, das in die Reichweite ihrer winzigen Hände und riesigen Mäuler gelangte, und nichts davon jemals wieder von sich gaben. Nicht einmal einen vor Angst schlotternden Buchhalter mit einem computergestützten Gehirn voller Zahlen.
    »Warum bringen Sie mich nicht einfach hier um?« Posondum
    ließ sich auf dem Boden des Käfigs nieder und lehnte den Rücken gegen die Gitterstäbe. Er hatte von dem Inhalt der Schale probiert und diese voller Abscheu von sich gestoßen. »Sie würden es schneller tun als die Hutts.«
    »Wahrscheinlich.« Er empfand kein Mitleid mit dem Mann, der sich seine Schwierigkeiten selbst zuzuschreiben hatte. Wenn man sich mit den Hutts einlässt, dachte er, muss man eben aufpassen, dass man nicht von ihnen plattgewalzt wird. »Aber wie ich schon sagte, mache ich immer nur das, wofür ich bezahlt werde. Nicht mehr, nicht weniger.«
    »Sie

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