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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Mub'ats Schulter - falls man von Arachnoiden überhaupt sagen konnte, dass sie Schultern besaßen - und plapperte ihm aufgeregt ins Ohr. Der kleine als Datenspeicher fungierende Unter-
    sammler hatte belauscht, was der Späher an den Rechner weitergeleitet hatte. »Ich weiß, ich weiß. Das ist die Sklave I. Ich habe das Schiff eindeutig erkannt.«
    »Natürlich ist sie das.« Kud'ar Mub'at pflückte den Kenner mit einem anderen Bein von der Schulter; die kindischen Untersammler würden bald überall auf ihm herumwuseln, wenn er das zuließ, und setzte den Knoten auf einem der Stränge des Netzes ab. »Jetzt beruhige dich mal wieder, Kleiner.«
    »Boba Fett muss an Bord sein!« Der Kenner glitt auf der Miniaturausgabe der stacheligen Beine seines Erzeugers hektisch über die straffe seidige Faser. »Boba Fett!« Der Untersammler hatte nichts gegen den Kopfgeldjäger, er geriet bloß bei jedem Besucher des Netzes in helle Aufregung. »Das ist Boba Fetts
    Schiff!«
    Aus den Tiefen von Kud'ar Mub'ats nahezu kugelförmigem Leib löste sich ein müder Seufzer. Er selbst neigte zu Langsamkeit und einer gewissen Mattigkeit, zumindest sofern der letzte Begriff zu einem von einem Chitinpanzer umgebenen Arachnoiden passte. Das unaufhörliche Plappern des Kenners ärgerte ihn hin und wieder. Vielleicht, dachte Kud'ar Mub'at, sollte ich diesen Knoten wieder absorbieren und einen neuen machen und hervorbringen. Einen ruhigeren. Aber im Augenblick war nicht so sehr der Rohstoff das Problem - Kud'ar Mub'at konnte jederzeit neue Fasern für Untersammler spinnen -, sondern die Zeit. Der Mangel an Zeit, um genauer zu sein. Sogar für einen verhältnismäßig unkomplizierten Knoten wie diesen würde er bis zur vollen Entwicklung und Arbeitsfähigkeit hunderte von Zeiteinheiten brauchen. Und bei allem, worum sich Kud'ar Mub'at zurzeit kümmern musste, konnte er unmöglich ohne einen funktionierenden Kenner auskommen.
    Vielleicht später, dachte der Sammler, während er gespannt an einem Knotenpunkt der dickeren Strängen des Netzes hing. Wenn dieses Geschäft mit Boba Fett abgeschlossen ist. Kud'ar Mub'at stellte sich vor, dass seine Konten dann gut genug gefüllt sein würden, um sich eine kleine Auszeit gönnen zu können. Aber er würde mit dem Abrechner darüber sprechen müssen.
    »Geh und sag dem Docker und den Handhaber-Zwillingen Bescheid.« Kud'ar Mub'at gab den kleinen Auftrag lieber an den Kenner weiter, als sich selbst wieder in das Netzwerk neuronaler Kommunikation einzuklinken. »Sag ihnen, sie sollen sich auf Gesellschaft gefasst machen.«
    Der kleine Untersammler hüpfte und huschte durch die dunklen, fasrigen Korridore davon und näherte sich der weit entfernten Landeschlinge des Netzes. Das wird ihn mir eine Zeit lang von den Beinhaaren halten, dachte Kud'ar Mub'at. Sanft schob er den Späher zur Seite, richtete selbst eines seiner Fassettenaugen auf den Ausguck und suchte die Sterne nach einem Anzeichen seines Feindes und Geschäftspartners ab.
    Er war schon vor langer Zeit zu dem Schluss gelangt, dass dieser Teil der schlimmste des Jobs sein würde. Da treibe ich mich lieber bei den Hutts herum, dachte Boba Fett. Und das sollte schon etwas heißen: Immerhin waren die Paläste der Hutts, wie der, den Jabba auf Tatooine unterhielt, Senkgruben mutwilliger Verderbtheit. Jedes Mal wenn er einen dieser Orte besuchte -ob er einen Gefangenen ablieferte oder persönlich ein Kopfgeld einstrich -, war er sich vorgekommen, als müsste er durch eine Kloake waten, die mit dem Abfall und Dreck der ganzen Gala-
    xis angefüllt war. Die sorglose Leichtigkeit, mit der sich jemand von Jabbas Schlag eines seiner Untergebenen entledigen konnte - Boba Fett hatte von dem Rancor gehört, den sich Jabba unter seinem Palast als Haustier hielt, das Biest aber noch nicht mit eigenen Augen gesehen -, hatte ihn stets geärgert. Warum töten, wenn nichts dabei heraussprang? Das war reine Verschwendung von Zeit, Credits und lebendem Fleisch. Aber selbst der Palast eines Hutts war mehr nach Fetts Geschmack als Kud'ar Mub'ats Netz.
    Der spitz zulaufende Zylinder glitt in das Sichtfeld der Sklave I und wurde allmählich größer. Das Ding sah nicht einmal aus wie künstlich hergestellt, sondern erinnerte viel eher an eine zufällige Zusammenballung von Leim und Draht, die eine unselige Verbindung mit der idiotischen Sparsamkeit einer corellianischen Beuteratte eingegangen war. Während Fetts Raumschiff näher kam und Kud'ar Mub'ats Netz immer mehr

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