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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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runter und enthüllte den Augen der gesamten Galaxis unseren Oph Nar Dinnid und die Erste Konkubine des Obersten Lehnsherrn. Wie ich schon sagte, überhaupt kein Instinkt.«
    Bossks Schilderung der Ereignisse deckte sich mit dem, was Fett von seinen Informanten erfahren hatte. »Es ist immerhin beachtlich, dass dieser Dinnid mit heiler Haut davongekommen ist.«
    »Ich muss mich korrigieren, der Bursche hatte doch einen gewissen Instinkt.« Bossk zuckte die Achseln. »Es reichte zwar nicht, um ihm den Ärger zu ersparen, aber er war zumindest so schlau, dass er seinen Fluchtweg geplant hatte. Es gab eine Menge Verwirrung in der Großen Halle, wie Sie sich sicher denken können, und Dinnid schaffte es ins Freie, bis zu einem Gleiter, der aufgetankt auf ihn wartete und dessen Zielkoordinaten längst eingegeben waren.«
    »Wo konnte er denn hin? Soll heißen, wo würde er sicher sein?« Boba Fett kannte auch die Antwort darauf, spielte aber weiterhin seine Rolle. »Die Ehrauffassung der Lehnsherren von Narrant lässt keine Beleidigung auf sich beruhen. Sie lassen nicht nach, bis sie jemanden, der sie vor aller Augen blamiert hat, wieder in die Finger kriegen.«
    »Richtig.« Bossk nickte knapp. »Aus dem Grund hat dieser spezielle Lehnsherr ja auch ein so mordsmäßig hohes Kopfgeld auf die gewünschte Ware ausgesetzt. Er kann nicht einfach sei-
    ne eigenen Truppen in Marsch setzen, um den kleinen Schwachkopf aufzuspüren und zu ihm zurückzubringen, damit er nach Lust und Laune mit Dinnids Haut verfahren kann, zumindest dann nicht, wenn er die Geschichte nicht noch weiter breittreten will. Also will der Lehnsherr naturgemäß, dass die Kopfgeldjäger die Drecksarbeit für ihn erledigen.«
    Verschwiegenheit war in der Kopfgeldjägerbranche seit jeher eine der wesentlichen Geschäftsbedingungen. Und Boba Fett hatte sich auf schnelle, effiziente und verschwiegene Arbeit spezialisiert. »Ich rechne damit, dass bei einer solchen Creditsumme jeder Kopfgeldjäger der Gilde hinter Oph Nar Dinnid her sein wird.«
    »So einfach ist das nicht«, meinte Bossk. »Der Schleicher hatte nämlich nicht nur seine Flucht genau geplant, er hat sich außerdem das perfekte Schlupfloch ausgesucht. Er steckt nämlich bei den Shell-Hutts.«
    Auch das hatte Boba Fett bereits vernommen. Von allen Hutt-Clans hatte der Shell-Clan die wenigsten Mitglieder und hielt die größte Distanz zu den zahlreichen Bündnissen und Handelsbeziehungen, die die übrigen Hutts miteinander verbanden. Die Shell-Hutts sahen, abgesehen von ihrer Fülle und Physiognomie, nicht einmal genauso aus wie ihre entfernten Verwandten. Sie besaßen die gleiche grundlegende Körpermasse sowie die mit großen Augen und geschlitzten Mäulern ausgestatteten Gesichter, die bestens geeignet waren, gierig zappelnde Leckerbissen darin verschwinden zu lassen. In dieser Hinsicht und in dem Bestreben, alles zu beherrschen, das sich ihren Riesenaugen darbot, waren sie nicht anders als alle anderen Hutts.
    Diesen glichen sie auch in ihrer anatomischen Zähigkeit. Ihre
    dicke Lederhaut widerstand Blasterschüssen und Säureattacken und ihre lebenswichtigen Organe lagen so tief unter Fettschichten verborgen, dass man sie mit einem Vibromesser nicht einmal zwicken konnte. Die einzige körperliche Bedrohung, die die Hutts fürchteten, waren gewisse Spektren harter Strahlung von der Art, deren toxische Wirkung in ihren schützenden Fettschichten eher noch zunahm, als im Zuge des normalen Stoffwechsels mit der Zeit ausgeschieden zu werden. Dieser Umstand hatte die Hutts davon abgehalten, ihre verbrecherischen Unternehmungen auf ganz bestimmte Bereiche der Galaxis auszudehnen. Bis einer der vielen Clans irgendwann in den nebelhaften Jahrtausenden der Vergangenheit eigenhändig erschuf, was die Genetik ihnen vorenthalten hatte: gepanzerte Schutzhüllen, die aus schweren Durastahlplatten zusammengenietet und verschweißt und von integrierten Repulsorfeldern gestützt und bewegt wurden. Alles, was von dem weichen, gallertartigen Fleisch der Shell-Hutts noch zu sehen war, waren ihre hängenden Gesichter, die wie die Köpfe von Schildkröten aus den verschließbaren Halskragen an der Vorderseite ihrer schwebenden ovalen Hüllen ragten. Selbst die feingliedrigen kleinen Hände der Shell-Hutts steckten in den Hüllen und bedienten die Kontrollen der außen angebrachten Greifwerkzeuge. Die Greifer schienen, wenn es darum ging, dicke Bündel illegal erworbenen Reichtums zu umklammern, indes ebenso gut zu

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