Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Mylord.«
»Ob dem so ist oder nicht, ist nicht von Bedeutung. Nichts ist von Bedeutung außer meinem Willen.«
Xizor schielte mit noch immer gesenktem Kopf aus dem Augenwinkel nach Darth Vaders Holobild. Selbst aus dieser Entfernung, während sein Feind in dem Thronsaal nicht mal körperlich anwesend war, konnte er die Verachtung und das Misstrauen des Dunklen Lords spüren. Er weiß es, dachte Xizor, aber er kann es nicht beweisen. Noch nicht. Und es würde möglicherweise auch keinen Unterschied machen, wenn Vader es beweisen könnte. All die Beschuldigungen Vaders wegen seines angeblichen Verrats zählten nichts gegen die verschlungene Strategie des Imperators, die in dem Falleen-Prinzen den Anschein von Vertrauen erweckte. Vader hatte die Worte Schwarze Sonne schon bei anderen Gelegenheiten ausgesprochen - Xizors Spione am Hof hatten ihn darüber informiert -, aber der Imperator hatte sie nur mit einer Bewegung seiner Knochenhand abgetan, als wären diese Worte nichts weiter als Fetzen eines Gewebes aus Gerüchten und Lügen.
Aber weiß Palpatine, fragte sich Xizor, dass ich weiß? Wenn der Imperator glaubte, dass Xizor sich von seiner Scharade hinters Licht führen ließ, dann war der Imperator eindeutig der größere Dummkopf. Es ging nur noch darum, wer sich als Erster ertappen ließ. Die Verbrecherorganisation Schwarze Sonne, die Prinz Xizor kontrollierte, hatte ihre eigenen Pläne, ihre eigenen Strategien hinsichtlich ihrer Ausdehnung und Herrschaft über die ganze Galaxis. Sie glich dem Schatten des Imperiums. Der Arm der Schwarzen Sonne reichte ebenso weit wie der Palpatines. Der Imperator war alt, das war nicht zu übersehen, und diese gepriesene Macht, wie auch immer sie beschaffen sein mochte, würde ihn nicht für immer am Leben erhalten. Die Schwarze Sonne würde möglicherweise schon vorher aus der Dunkelheit auftauchen, als eine Macht aus eigenem Recht, und ein größeres Reich für sich beanspruchen.
Wenn ich eines von dem alten Mann gelernt habe, dachte Prinz Xizor, dann, dass der Ehrgeiz ebenso unendlich sein muss wie das Universum.
Das war eine Lektion ganz nach Xizors Geschmack. Er konnte noch eine ganze Menge geringfügiger Demütigungen durch Palpatine oder Vader wegstecken, wenn er am Ende nur den Tag erleben würde, an dem er diese Lehre in die Tat umsetzte.
Geduld, die Kontrolle seines Zorns und Rachedurstes, war im Krieg eine der größten Tugenden. Aber auch am schwersten zu beherrschen. Er konnte, während er Vaders Holobild im Thronsaal des Imperators ansah, nur mit Mühe vermeiden, die Hände zu Fäusten zu ballen, bis die Knöchel weiß hervortraten.
Eines Tages, sagte er sich erneut. Bis dahin heißt es beobachten und warten.
»Wie Sie wünschen, Mylord.« Xizor schaute auf und begegnete dem Blick des Imperators. »Vielleicht«, sagte Vaders Holobild, »möchte der Imperator etwas über den Charakter von Prinz Xizors Diensten erfahren. Es ist noch gar nicht lange her, dass Xizor uns von seinen hochtrabenden Plänen erzählt hat, die Kopfgeldjägergilde zu vernichten, und dass der ganze Nutzen des Unternehmens dem Imperium zugute kommen würde.« Vaders Abbild sah den Falleen-Prinz verächtlich an. »Diese Pläne haben bis heute sicher einigen Erfolg gehabt. Oder waren sie etwa genauso gegenstandslos wie die Loyalität des Prinzen?«
»Ausgezeichnet, Vader.« Der Imperator nickte beifällig. »Sie nehmen meine Wünsche vorweg. Das ist das Wahrzeichen eines wertvollen Dieners.« Palpatines Blick wurde strenger, als er Xizor ins Auge fasste. »Nun? Ihre Rede damals, Xizor, war ... sehr unterhaltsam. Aufgrund ihrer großen Einbildungskraft habe ich Ihnen die Erlaubnis erteilt, Ihren Plan in die Tat umzusetzen. Ich wäre enttäuscht, wenn ich jetzt hören müsste, dass es in der Frage der Spaltung der Kopfgeldjägergilde keine Fortschritte gegeben hat. Aber .« Die Augen des Imperators verengten sich zu Schlitzen, die an Messerwunden in der runzligen Haut erinnerten. ». ich habe bereits gegenteilige Berichte über die Ergebnisse Ihres Plans erhalten.« Er wandte sich der anderen Gestalt im Thronsaal zu. »Ist es nicht so, Lord Vader?«
»Genauso ist es, Mylord.« In Vaders rauer Stimme lag ein triumphierender Unterton. »Ich habe Ihnen bereits zuvor geraten, Ihre Zeit und Energie nicht in dieses vergebliche, sinnlose Unternehmen zu investieren. Die Rebellion muss unser vordringliches Anliegen sein. Sie wird immer stärker, während Prinz Xizor unsere Mittel für eine Mission
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