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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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sich im Rhythmus der Trommeln zu wiegen, mit Ausnahme der Masken, die immer noch ihre Gesichter bedeckten, völlig nackt.
    Spann schloss die Augen, als der Mann das Reptil losließ.
    Als sie sie wieder aufschlug, war die Schlange über den Bauch der alten Frau zwischen ihre verkümmerten Brüste gekrochen. Jetzt konnte Spann erkennen, dass das Reptil beinahe zwei Meter lang war, denn sein Kopf schlang sich um den Hals der Frau, während sein schlüpfriger Körper immer noch über ihren Schoß glitt. » Bande, Damballah, Bande!«, stöhnte die alte Hexe.
    Der Mann, der die Schlange losgelassen hatte, begann, unkontrolliert zu zittern. Obwohl seine Schritte zunächst eher gemächlich wirkten, verfiel er plötzlich in einen Wirbel, kreiste tänzelnd auf einem Fuß und riss sich dann inmitten zuckender Arme taumelnd los.
    Dieses Taumeln war mehr ein Sprung als alles andere, eine gewalttätige, nach vorne greifende Bewegung, als würde er ins Leere fallen und könnte dem Unheil nur entgehen, indem er ein weiteres Mal fiel – und so fing er sich im letzten Augenblick und wirbelte wieder herum.
    Dann verlor sein Gesicht plötzlich jeden Ausdruck, als würden ihm alle Muskeln den Dienst versagen. Plötzlich hörte er auf sich zu bewegen und sein Körper wurde starr. Und in dem Moment löste sich eine der maskierten Frauen aus der Gruppe und tanzte langsam auf ihn zu. Sie rollte seine Hosenbeine hoch, schlang ein grünes Tuch um seine Hüfte und drapierte ein rotes Tuch über seine Brust und die rechte Schulter. Dann drückte sie ihm eine Machete in die Hand, und er fing wieder zu zittern an.
    Wumm, Wumm … Wumm, Wumm … Wumm … Wumm … Wumm …
    Immer noch ekstatisch zuckend schrie die alte Frau auf dem Grabmal plötzlich wild einen halb erstickten Orgasmusschrei hinaus.
    John Lincoln Hardy ließ jetzt den Schädel fallen und streckte die Hand mit dem Knochen aus. Den Bruchteil einer Sekunde lang entdeckte Rick Scarlett ein helles Glitzern an einem der knotigen Enden des Knochens, aber dann war es gleich wieder weg. Hardy schob den Knochen unter den Bauch der Schlange, hob das Reptil vom Bauch der Frau und legte es in eine Tasche.
    Rick Scarlett hörte, wie Katherine Spann neben ihm erleichtert aufatmete.
    Angst vor Schlangen?, dachte er. Glaub’s mir, Frau, eines Tages hab ich eine Schlange für dich.
    Dann erhob sich ein Stöhnen aus dem Ring der Tanzenden und hallte durch die Nacht.
    Mit einem Blick, der zugleich Verwirrung und Verzweiflung ausdrückte, löste sich eine Frau aus der Gruppe und begann gleichsam wütend in Richtung auf das Mausoleum zu wirbeln. Sie schlug um sich, schrie und würgte, drehte sich einmal, dann zweimal um die eigene Achse, dann mit wachsender Hingabe ein drittes und viertes Mal, bis ihr Gesicht vor Schmerz verzerrt war und sie sich mit der Hand an den Kopf griff. Als die weiße Dunkelheit des Voodoo-Anfalls ihren ganzen Körper erfasste, schlug sie sich mit der Hand klatschend gegen die Stirn und den Hals, als versuchte sie zu verhindern, dass etwas von ihr Besitz ergriff.
    Hinter ihr drängte der Ring der Tanzenden näher ans Feuer. Eine der Frauen streckte den Fuß in die Flammen, eine andere fuchtelte ekstatisch mit der Hand im Feuer herum.
    Jetzt stand ein Mann aus der Gruppe der Trommler auf und ging, immer noch die Tomtom in der Hand, auf die besessene Frau zu. Er begann im wilden Rhythmus auf die Tomtom einzuschlagen und die Frau sackte mit einem irren Schrei zusammen und schlug mit dem Kopf auf den Boden auf. Knurrend legten ihre Lippen die weißen Zähne frei, ihr Körper begann konvulsivisch zu zucken. Und jetzt verlor der Trommler jede Kontrolle.
    Während er, wie wild auf die Tomtom schlagend, die Frau attackierte, wirkte der Mann, als würde er gleich das Trommelfell zum Platzen bringen.
    Der Kopf der Frau zuckte jetzt wild hin und her und bei jedem Trommelschlag schrie sie lautlos hinaus: Nein! Nein! Nein! Aber das half nichts, sie musste lernen, dass nirgends Trommeln so geschlagen werden wie beim Voodoo. Der Geist hockte ihr im Nacken und flüsterte ihr Geheimnisse ins Ohr.
    John Lincoln Hardy, immer noch den Knochen in der einen und eine Flasche in der anderen Hand, rannte zu der Frau hinüber. Er nahm einen Schluck Rum, spritzte ihn sich über das Gesicht und rieb ihn sich ins Haar. Dann nahm er einen weiteren Schluck und versprühte den Rum über die Frau und schlug sie dann viermal nacheinander auf den Kopf.
    Die Zuckungen der Frau hörten auf.
    Der Trommler hörte

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