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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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rief Hodge und riss die Tür zu. »Was soll das jetzt werden, ein Taifun vielleicht?«
    Der Regen fing wieder an.
    »Warum fliegt ihr nicht weg?«, sagte Luke Wentworth. Er sagte das so, als ob es ihm ernst wäre.
    »Wie ist die Lage?«, fragte Spann Hodge.
    »Die sind alle gebucht. Derselbe Flug wie ihr, falls die Maschine fliegt. Sobald ihr nach Seattle kommt, nehmen die eine andere Route. Die fliegen nicht nach Vancouver.«
    »Wo schafft man sie hin?«
    »Spokane, Washington. So steht’s auf dem Frachtbrief.«
    Die Frau sah Scarlett an; der zuckte die Achseln.
    »Und Sie sind sicher, dass es das richtige Paket ist?«
    »Steht drauf: Voodoomasken. Wie viele solche Sendungen glauben Sie wohl, dass die an Bord haben? Natürlich ist es das Paket.«
    »Okay«, sagte Spann.
    »Wenn Sie glauben, dass in den Masken Rauschgift versteckt ist, frage ich mich, warum wir es uns nicht gleich hier vornehmen? Rauschgift in einer Kiste – das riecht wie ein Plumpsklo in den Bayous.«
    »Kommt nicht infrage«, sagte die Frau. »Hier geht’s nicht um Rauschgift. Das ist eine Mordermittlung. Die Masken bleiben, wo sie sind. Stimmt’s, Luke?«
    Wentworth sah unverwandt zum Fenster hinaus. Er trug die Sonnenbrille immer noch, obwohl es draußen stockdunkel war. »Das ist Ihr Fall«, sagte er. Dann verstummte der Wind.
    »Ihr beide solltet jetzt ins Terminal gehen«, empfahl John Jefferson. »Sonst fliegen die Masken ab und wir quatschen immer noch.«
    Er legte den Gang ein und alle fuhren los. Zehn Minuten später hielten sie vor dem Eingang zu Eastern Airlines. Sie schüttelten sich rundum die Hand, wie sie es auch bei der Ankunft getan hatten. Dann traten die beiden Kanadier in den schwächer werdenden Regen hinaus.
    Unmittelbar bevor Spann die Tür schloss, drehte sie sich zu Wentworth um.
    »Regnet es hier unten immer so?«, fragte sie den FBI-Mann.
    »Manchmal«, sagte Wentworth, ohne sich vom Fenster abzuwenden.
    »Schade«, sagte Spann. »Ich hasse Regen.«
    Das Letzte, was sie beim Schließen der Tür sah, war John Jefferson jun. Er lächelte.

Blutritual
    Vancouver, British Columbia
    Mittwoch, 10. November, 10:25 Uhr
    Er konnte spüren, wie der Druck sich aufbaute, und er fühlte sich ganz und gar nicht wohl.
    Seit 04:45 Uhr am Morgen hatte DeClercq mit atemberaubender Geschwindigkeit gearbeitet. Sein Gewächshaus war jetzt mit Büchern und Akten übersät, ein Videorekorder stand auf dem Tisch. Er hatte die Stunden vor Tagesanbruch damit verbracht, jedes wichtige Memo, jedes Verhör, jeden Polizeibericht, jedes Bild und jede Notiz von einiger Bedeutung noch einmal zu überdenken. Um ihn herum starben seine Rosen. Die im Herbst blühenden – Erfurt und Eternal Flame, Ferdinand Pichard und Golden Wings – ließen jetzt durch über dem Boden verstreute Blütenblätter Anzeichen von Vernachlässigung erkennen.
    Um sechs hatte er das Haus verlassen und war in die Zentrale gefahren. Die letzten eineinhalb Stunden hatte er dort mit Telefonaten verbracht. Zuerst hatte er aus Victoria gehört, wo der Generalstaatsanwalt sich fragte: »Was zum Teufel geht hier vor?« Die Bürgermeisterin von Vancouver hatte angerufen, um ihm mitzuteilen, dass sie die ständigen Fragen leid sei und künftig alle Presseanfragen an ihn weiterleiten würde. Kurz darauf hatte Chartrand aus Ottawa angerufen, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Allem Anschein nach hatte die Opposition im Unterhaus der Regierung ziemlich zugesetzt und deshalb übte der zuständige Minister Druck auf den Commissioner aus.
    »Personal und Gerät, Robert. Fordern Sie an, was Sie brauchen.«
    Aber weder die Arbeit noch die Politik machten ihm Sorgen. Obwohl er sorgfältig darauf bedacht war, seine Ängste nicht laut werden zu lassen, war sich DeClercq beinahe sicher, dass der Headhunter bald wieder zuschlagen würde. Wenn man seine Vorgehensweise von den bisherigen Taten ableiten konnte, hatte er bereits zu lange gewartet. Und diese Vorstellung machte dem Superintendent Angst, auch wenn er sich noch so bemühte, sich das nicht anmerken zu lassen. Denn wenn es schon nach dem letzten Mord zu einem Krawall gekommen war, was würde dann diesmal passieren? Nur zu, gib es zu, sagte ihm sein Verstand. Du hast Angst, dass er sich wieder über dich lustig macht.
    Robert DeClercq saß an seinem Schreibtisch und klappte den nächsten Aktendeckel auf.
    Der Fall begann schlecht zu laufen. Die Suchaktion und ihre Nachwirkungen hatten sich zu einer Papierschlacht entwickelt. Bei

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