Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller
Gebäude herum in die Gasse an dessen Hinterseite.
Al Floods Wohnblock war in acht Wohnungen aufgeteilt, zwei auf jedem der vier Stockwerke, und jede Wohnung grenzte an den Lagoon Drive mit dem Blick auf Lost Lagoon und Stanley Park dahinter. Bei klarem Wetter konnte man dahinter die North Shore Mountains sehen. Im Augenblick schneite es freilich so heftig, dass man nicht einmal den Park sehen konnte.
Das Gebäude war wesentlich älter als die meisten Hochhäuser, die sich jetzt im West End von Vancouver zusammendrängen. An der Hinterseite des Gebäudes führte eine Feuerleiter im Zickzack nach oben und verband alle vier Stockwerke. Die Tiefgarage des Gebäudes mündete in die Gasse dahinter. Eine Betonrampe führte zu den einzelnen mit weißen Ziffern markierten Parknischen. Ein blauer 1971 Volvo mit einer Beule im rechten vorderen Kotflügel stand auf Stellplatz 404.
Sparky notierte sich die Zulassungsnummer und kehrte dann zu dem ein Stück entfernt parkenden Streifenwagen zurück.
Etwa 2.500 Polizeifahrzeuge sind mit dem Computersystem der Truppe verbunden, jedes mit einem Computerterminal am Armaturenbrett. Jede Nachfrage wird im Zentralcomputer bis zu 72 Stunden gespeichert.
Heute brauchte der Computer im Streifenwagen keine zwei Minuten, um festzustellen, auf wen der blaue Volvo zugelassen war. Sparky nutzte die Zeit, um die Trommel der Smith & Wesson .38 Special, der Standardwaffe der RCMP, aufzuklappen und zu überprüfen. Alle sechs Kammern waren geladen. Die Waffe war schussbereit.
Jetzt leuchteten grüne Buchstaben auf dem kleinen Bildschirm: Anfrage Fahrzeug MVB Victoria: Almore Flood, 307 Lagoon Drive, Apt. 404, Vancouver.
Darunter eine Notiz: A. Flood ist Detective. Vancouver Police Department. Kommissariat Kapitalverbrechen.
Was du nicht sagst!, tippte Sparky in den Computer, klappte die Trommel des .38 ein, holte den Beutel mit dem Kokain und einen Schraubenzieher unter dem Beifahrersitz hervor und stieg aus dem Wagen.
19:31 Uhr
»Und was machen wir jetzt?«
»Ich denke, Sie sollten Ihren Mann anrufen und ihm sagen, dass wir unterwegs sind. Er kann dann alles Notwendige in die Wege leiten«, sagte Al Flood.
»Haben Sie sonst jemandem etwas von all dem gesagt?«
»Nein. Sie sind die Einzige. Das ist eine ziemlich knifflige Situation. Ein Detective der Vancouver Police kann nicht einfach beim Red-Serge-Ball der RCMP auftauchen und jemanden von der Tanzfläche weg verhaften. Nicht für ein Verbrechen, für das die Ermittlungen bereits abgeschlossen sind und das man zu den Akten gelegt hat. Außerdem war Ihr Mann Leiter der Headhunter-Sonderkommission und ich habe unter ihm gearbeitet. Er sollte es deshalb als Erster erfahren.«
»Herrgott, das wird gewaltige Folgen haben. Nicht nur, dass die Truppe einen Serienmörder in ihren Reihen hat, sondern auch, dass die den falschen Mann erschossen haben.«
Al Flood nickte. »Dass Hardy erschossen worden ist, wird kein Problem sein. Er hat nach dem Messer gegriffen und einen Cop angezündet. Außerdem hat er mit Kokain gedealt. Aber was den Headhunter-Fall angeht, wird das einen gewaltigen Wirbel machen.«
Genevieve seufzte tief. »Armer Robert«, sagte sie.
Al Flood legte ihr den Arm um die Schultern. »Machen wir aus einer ziemlich verfahrenen Situation das Beste«, sagte er. »Der Killer wird heute beim Red-Serge-Ball anwesend sein. Gehe ich richtig in der Annahme, dass diesmal ganz speziell die Angehörigen der Headhunter Squad gefeiert werden sollen?«
»Ja. Sowohl der Commissioner als auch der Generalgouverneur von Kanada werden anwesend sein. Robert wird vom Commissioner eine Belobigung erhalten. Das ist die höchste Ehrung, die die Truppe vergeben kann.«
»Dann sollten wir jetzt zu dem Ball fahren und das Beweismaterial mitnehmen. Wir werden Ihren Mann beiseitenehmen und ihm sagen, was ich herausgefunden habe. Ich werde mich im Hintergrund halten, damit ich keine Schwierigkeiten bekomme, und Sie bringen Ihren Mann zu mir. Dann können wir zu dritt entscheiden, was zu tun ist und wie wir den Superintendent am besten schützen. Wenn er die Verhaftung persönlich vornimmt, lässt sich damit vielleicht aus dem ganzen Schlamassel noch etwas retten. Das Telefon steht in der Küche.«
Sie standen noch im Schlafzimmer im hinteren Bereich der Wohnung. Genevieve DeClercq sah kurz zum Fenster hinaus und stellte zum ersten Mal fest, dass es zu schneien begonnen hatte. Dann wandte sie sich vom Fenster und von den Köpfen auf dem Bett ab und ging
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