Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller
Genevieve. »Ist da …«
Fünf Meter entfernt blitzte es grellgelb aus dem Schatten eines der Pfeiler auf. Dann eine laute Explosion, die gewaltig von den Wänden widerhallte. Die Kugel traf Flood in die Brust und warf ihn nach hinten gegen die Fahrertür des Wagens. Blut spritzte über das Dach des Volvo, als sein linker Lungenflügel kollabierte.
Aber trotz seiner Verwundung reagierte der Cop schnell.
Den linken Arm ausgestreckt, stieß er sich mit der rechten Hand vom Wagen ab und gab Genevieve einen heftigen Stoß, um sie aus der Schusslinie zu bringen. Zum zweiten Mal blitzte gelbes Mündungsfeuer auf. Diesmal schien der Donnerschlag noch lauter. In Al Floods Ohren dröhnte er wie eine Atombombenexplosion. Sein Kopf wurde leicht.
Die Kugel prallte gegen den Rand der Fahrertür und wurde zum Querschläger. Wenn Flood sich nicht eine Sekunde davor bewegt hätte, hätte sie sein Herz getroffen. Stattdessen traf sie Genevieve ins Auge und krachte durch ihr Gehirn. Sie prallte von der Innenseite ihres Schädels ab und fuhr oben wieder hinaus, riss ihre Schädeldecke in einem Regen von Blut und Knochen auf.
Genevieve DeClercq war tot, ehe sie auf dem Boden auftraf.
Dann flammte erneut Mündungsfeuer auf. Aber als der dritte Schuss kam, lag Al Flood bereits auf dem Bauch und hatte die .38 in der Hand. Er war dabei, sich unter den Volvo zu wälzen, als die Kugel den Betonboden traf und unter das Auto prallte. Im nächsten Augenblick strömte Öl aus dem Kurbelgehäuse heraus. Flood sah entsetzt Genevieve in ihren Todeszuckungen und wusste, dass sie nicht mehr zu retten war.
Während sein Herz wie wild schlug und das Blut aus seiner Wunde pumpte, wanderte sein Blick über den Boden der Parkhalle, suchte den Killer. Unter dem Wagen eingezwängt kam er sich vor wie ein Fisch in einem Fass. Wenn der Schütze sich bückte und ihn sah, war das sein Ende: Ein paar blind über den Boden abgefeuerte Schüsse und es war auch mit ihm Schluss.
Er biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu unterdrücken, und wälzte sich auf der anderen Seite heraus, arbeitete sich taumelnd hoch. Und dann begann er zu rennen.
Der vierte, hastig abgegebene Schuss verfehlte ihn. Er war immer noch auf den Beinen und in Bewegung, als die Kugel den Ansatz der Rampe zu seiner Rechten traf. Schmutzig graue Splitter barsten hinaus in den Schnee.
Als ihn auch der fünfte Schuss verfehlte, verspürte Flood einen Adrenalinstoß, der ihm neue Hoffnung gab, dass er entkommen würde.
Dann traf ihn der sechste Schuss oben am Rücken und warf ihn zu Boden. Eine brennende Schmerzspur hinterlassend fetzte die Kugel durch seine Schulter. Die Wucht des Schusses hatte ihn wie ein Hammerschlag mit dem Gesicht nach unten in den Schnee geschleudert, der über die Rampe herunterwehte.
Flood hörte hinter sich Bewegung. Schnelle, leichte Schritte auf dem Betonboden. Ein Flüstern in der Halle. Das Klicken eines ins Leere treffenden Hammers eines Revolvers. Ein zweites Klicken, als der Hammer erneut ins Leere traf. Dann rollte er sich zur Seite, schrie vor Schmerzen laut auf und gab schnell hintereinander drei Schüsse ab.
Während Kugeln durch die Halle peitschten, quälte Al Flood sich hoch und taumelte in die Gasse hinaus. Hier war der Boden jetzt weiß, von einer dicken Schneedecke bedeckt.
Immer noch auf den Beinen, immer noch in Bewegung, taumelte Flood in den Sturm hinaus, hinter sich eine lange Blutspur.
19:51 Uhr
Verdammt!, dachte Sparky, als der Revolver erneut klickte. Dann erfüllte brüllender Lärm die Halle, eine Explosion nach der anderen, und eine Kugel pfiff rechts vorbei. Sparky duckte sich hinter den Volvo und stolperte dabei über die Tasche, die neben der Fahrertür auf dem Boden lag.
Sparky blieb geduckt, bis die Schüsse verstummten.
Zuerst nachladen. Die Köpfe zerstören. Dann den Scheißkerl wegblasen. Für Fehler war in diesem Stadium kein Platz mehr.
Also schön. Ganz ruhig, Finger, nicht zittern. Die Trommel einklappen. Jetzt bist du bereit.
In diesem Augenblick rief vermutlich das halbe West End von Vancouver beim VPD an, um zu melden, dass der Dritte Weltkrieg ausgebrochen war. Durch die Halle verstärkt, würde man die Schüsse weithin gehört haben. Jetzt sandte das VPD bereits Streifenwagen aus und forderte das SWAT-Team an. Er durfte keine Sekunde verlieren: Die Köpfe mussten weg.
Das Glück wollte es, dass alle acht Köpfe in der Adidas-Tasche waren. Und Al Floods Tagebuch. Sparky warf einen schnellen Blick auf eine
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