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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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    Habe, meinst du.
    Na schön, habe. Was macht’s schon für einen Unterschied?
    Denk an sie.
    Kann ich nicht.
    Kämpfe für sie.
    Kann ich nicht.
    Stirb für sie.
    Kann ich nicht.
    Dann stirb.
    Ja, das kann ich.
    Er stieß mit der Schulter an ein Tischbein und der Tisch begann zu schwanken. Etwas über ihm bewegte sich, rollte, fiel jetzt über den Rand. Jedes Mal, wenn er Atem holte, kam ein Röcheln aus seiner durchbohrten Lunge. Er spürte, wie er davonzugleiten begann – so wie im Frühling der Schnee von dem Hang gleiten musste, der das Grab seines Vaters war – und wusste, dass das, was er tun musste, nie getan werden würde.
    Etwas traf links von ihm auf den Boden und rollte in seine Richtung.
    Seine Augen erfassten es.
    Und dann hätte er am liebsten gelacht.
    Herrgott, wie er sich wünschte, die Kraft zu haben, schallend laut zu lachen, einfach über diesen Witz lachend, den wir als das Leben kennen, abzutreten.
    Ist es das?, dachte Flood. Ist das meine letzte Vision?
    Dann stieß die Schote, die so aussah, als würde sie in Die Invasion der Körperfresser gehören, gegen seine Waffe und blieb liegen.
    Flood machte den Mund auf, dachte: Ich werde verdammt noch mal lachen, wenn ich das will! Da, nimm das, Leben! So trete ich –
    Aber er lachte schließlich doch nicht: Vielmehr erstarrten seine Muskeln.
    Denn jetzt war da noch ein anderes Geräusch mit ihm in dem Raum. Das Geräusch von jemandem am Fenster, durch das er gekommen war.
    Das Geräusch von jemandem, der herunterfiel, von Füßen, die auf dem Boden auftrafen, einem abrollenden Körper, dann wieder Füße auf dem Boden.
    Dann das Geräusch einer .38, das unverkennbare Klicken, wenn der Hahn der Waffe gespannt wird.
    20:03 Uhr
    Sparky kauerte zwischen den Bühnenkostümen, registrierte jedes noch so leise Geräusch.
    Das Pfeifen des Windes, der durch das zersprungene Fenster hereinblies. Das Klacken eines Rohrs, das tief in einer der Wände klapperte. Das Heulen der nur mehr einen Häuserblock entfernten Polizeisirenen.
    Das Zischen von Al Floods durchschossener Lunge in der Mitte des Lagerraums.
    Jetzt begann Sparky sich zu bewegen, so wie eine Katze, die sich gleich auf ihr Opfer stürzt. Bewege dich im Kreis in dem Raum, dachte Sparky, und bleib unten auf dem Boden. Benutze die Figuren als Tarnung und geh ihn von hinten an. Greif ihn von hinten.
    Verstohlen schob sich Sparky an den verrunzelten, warzigen Gesichtern eines Hexensabbats vorbei, vorbei an einem orangefarbenen Orang-Utan, vorbei an der Mumie von Kharis mit ihren verfaulenden Verbänden, ihrer zersprungen, verwitterten, ausgetrockneten Gesichtshaut, ihrem einen verbliebenen Auge.
    Geduckt bleiben. Lauschen. In Bewegung bleiben. Von hinten anschleichen.
    Dann klappten plötzlich beide Augen der Mumie auf, und aus dem verletzten tropfte Blut.
    Sparky stöhnte unwillkürlich auf.
    »Hast du wirklich geglaubt, du könntest mich töten?«, fragte eine Stimme aus der Mumie.
    »Mommy?«, flüsterte Sparky.
    »Ja, Kind, ich bin zurückgekommen.«
    20:04 Uhr
    Die Mumie hängt an einem Fleischerhaken von der Decke. Zumindest sieht das bandagierte Ding aus wie eine Mumie – nur dass beide Arme ausgestreckt sind, als wäre sie gekreuzigt.
    Abgesehen von ein paar Löchern ist der Mann, der drinnen steckt, ganz und gar von Gips und Bandagen eingehüllt. Im Gesichtsteil sind vier Löcher für Augen, Nase und Mund freigelassen. Die Körperhülle weist zwei große Löcher auf: eines für die Genitalien des Mannes, das andere für seinen After. Die Mumie schwingt jetzt leicht an ihrer Kette hin und her. Unter ihren baumelnden Füßen steht eine Emailschüssel auf dem Boden. Das Gefäß ist mit Farben gefüllt: gelb, weiß, rot und braun. Die Mumie schreit entsetzt und ihre Schreie hallen wild von den Steinwänden wider.
    »Oh Gott! Frau, bitte! Nein! Ich habe solche Angst vor Naaaadeln!«
    Aber der Schrei endet erstickt, die Stimme des Mannes bricht, gibt nur noch Unverständliches von sich, blubbert jetzt durch das Mundloch im Gips. Seine Lippen bewegen sich ständig, flehen, jammern, aber heraus kommt nur Winseln. Der Mann zermahlt langsam seine Zunge zwischen den Zähnen.
    »So, so«, sagt Suzannah, »nur noch zwei jetzt.« Und sie tritt vor und schiebt eine weitere Silbernadel durch seine Eichel.
    Der Mumienmann stößt erneut einen Schrei aus, der seine Kehle zu zerreißen droht. Suzannah tritt einen Schritt zurück, wendet sich Sparky zu. »Ich wollte ich hätte deinen Vater in einer

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