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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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ein Wagen in der Ruhezone des Krankenhauses im Schnee stecken geblieben. Seine Lautsprecher plärrten Rock ’n’ Roll, den elektrischen Schrei von Led Zeppelins Whole Lotta Love.
    DeClercq beugte sich jetzt über das Bett heran und flüsterte: »Ich hatte einmal ein Kind. Das sollen Sie wissen. Ich habe Janie sehr geliebt. Man hat sie mir gestohlen und so konnte ich nie zusehen, wie sie heranwächst. Ich möchte, dass Sie begreifen, dass Ihr Vater Ihnen gegenüber dieselben Gefühle empfand. Wenn er heute noch leben würde, wäre er sehr stolz auf Sie.
    Als ich so alt war wie Sie, war Ihr Vater mein Mentor. Alfred hat mir fast alles das beigebracht, was ich heute weiß. Er war damals sogar noch älter, als ich das heute bin, aber die Bindung zwischen uns beiden war eine ganz enge. Ihrer Mutter bin ich nur einmal begegnet, kurz nach Ihrer Geburt und kurz bevor Sie und Ihre Eltern nach Norden gingen. Ihre Mutter war eine wunderschöne Frau und ich wünschte, wir wären in Verbindung geblieben. Ich war sehr überrascht, als ich erfuhr, dass Sie in die Truppe eingetreten waren. Als ich die Sonderkommission zusammengestellt habe und Ihren Namen auf dieser Liste sah, war ich verblüfft. Ich hatte Sie vorher nur ein einziges Mal gesehen, damals in Montreal, aber ich kann mich bis zum heutigen Tage ganz deutlich daran erinnern, wie stolz Ihr Vater auf Sie war. Man konnte in seinem Gesicht lesen, wie er dabei zusah, wie Sie versuchten über den Boden zu krabbeln. Er war ein großartiger Mann.
    Ehe Ihr Vater damals in jenem Blizzard bei der Arktis-Streife verschwand und dann vermisst blieb, habe ich ihn noch einmal gesehen. Er hat mich in Quebec City besucht und mich um zwei Gefallen gebeten. Der eine war, dass ich etwas für ihn aufbewahren sollte, was er später wieder bei mir abholen wollte. Und dann hat er mich gebeten, dass ich mich um Sie kümmere – wenn ihm je etwas zustoßen sollte.
    Kurz darauf ist er verschwunden, und Ihre Mutter hat Sie weggeholt.«
    Draußen auf der Straße sangen jetzt ein paar Sternsinger Come All Ye Faithful. Robert DeClercq griff nach seinem Mantel und holte etwas aus der Tasche.
    »Ihnen wird es bald wieder besser gehen und ich hoffe, dass wir dann Freunde sein werden. Das mag jetzt sehr spät sein, aber ich würde gerne das Versprechen erfüllen, das ich Ihrem Vater gegeben habe. Ich möchte gerne Ihr Mentor sein, so wie er der meine war. Ich würde Sie gerne als so etwas wie den Ersatz für das Kind betrachten, das man mir gestohlen hat.
    Hier … ich habe etwas für Sie.«
    DeClercq legte bedächtig den Enfield-Revolver auf den Nachttisch.
    »Die Waffe hat Ihrem Großvater, Inspektor Wilfred Blake, gehört. Ihr Vater hat sie bei mir gelassen, als wir uns das letzte Mal in Quebec sahen. Ich möchte, dass sie jetzt Ihnen gehört.
    Aber ich habe noch etwas zu sagen, und ich hoffe, dass ich es richtig sagen werde.
    Damals, in Montreal, als Sie noch ein Baby waren und auf dem Boden herumgekrabbelt sind, hat Ihr Vater sich zu mir umgedreht und gesagt: ›Robert, siehst du es? Da ist etwas in diesen Augen. Hast du jemals die Augen eines Kindes so blitzen sehen?‹ Und dann hat er sich zu Ihnen herumgedreht und gesagt: ›Sparky, komm zu Daddy‹. Und Sie haben angefangen zu krabbeln.
    Man konnte es schon damals erkennen, obwohl Sie bloß ein Kind waren. Diese Entschlossenheit in Ihren Augen. Dieser feste Wille, jemand zu werden ... «
    Plötzlich war auf dem Bett ein Zucken und dann eine Bewegung. DeClercq beugte sich noch tiefer herunter und seine Stimme klang bewegt.
    »Ich weiß, Sie werden es schaffen. Sie werden die Legende weitertragen. Machen Sie einfach so weiter wie jetzt, dann könnten Sie – vielleicht – sogar Wilfred Blake übertreffen.«
    Plötzlich gingen die Augen auf, blickten zu ihm auf.
    Und dann – ganz schwach – lächelte Katherine Spann.

Epilog
Entzückt und überrascht umarmte ich sie; aber als ich ihr einen ersten Kuss auf die Lippen drückte, wurden sie aschgrau wie die Schatten des Todes; ihre Gesichtszüge schienen sich zu verändern, und ich dachte, ich hielte die Leiche meiner toten Mutter in den Armen; ein Leichentuch hüllte sie ein, und ich sah die Würmer des Grabes in den Stofffalten herumkriechen. Ich schreckte entsetzt aus dem Schlaf hoch; kalter Schweiß bedeckte meine Stirn, meine Zähne klapperten, und all meine Glieder zuckten, als ich im schwachen gelben Licht des Mondes, das sich durch die Fensterläden stahl, die jämmerliche Gestalt erblickte

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