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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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Gesicht. »Das sind große Nachrichten, Spann. Größer kann man sie sich kaum vorstellen. Chartrand, unser verdammter Commissioner, holt Robert DeClercq zurück.«

Augen
    New Orleans, Louisiana, 1957
    Jazz erfüllte die Straßen, schwebte in der warmen Nachtluft nach oben, eine musikalische Mischung aus Ragtime, Bebop, Boogie-Woogie und Swing zog über die Köpfe der Feiernden hin, die im French Quarter den Mardi Gras zelebrierten, zog über das Gewirr und das Gemenge von Arm und Reich, Schwarz und Weiß, Priestern und Lüstlingen, breitete sich über der Menschenmenge aus, die in dichten Reihen die Straßen säumte, einige auf Tribünen, einige auf Trittleitern und einige auf Zehenspitzen. Die Musik wogte über die Eltern, die aus Cocktailgläsern rosa Flüssigkeiten nippten, während sie ihre Kinder nach vorne schubsten, Kinder, die Erdnüsse und Popcorn und Hotdogs und Äpfel am Stiel mampften, und alle schlurften durch einen Teppich aus Konfetti und zerbrochenen Flaschen. Der Jazz wogte über dem Meer kostümierter und maskierter Menschen, die sich unter die Menge mischten, die »He-Shebas«, die Transvestiten, Leute als Schmetterlinge und Schnecken verkleidet, ein King Kong hier, ein Ölscheich dort, eine Herzkönigin, Adam und Eva mit Feigenblatt. Der Jazz wogte weg von dem »Big Shot of Africa« und dem Gefolge des Zulukönigs, weg von dem einäugigen Zyklopen, weg von dem Cowboy, der vorne mit weißem Leder bekleidet war und hinten den nackten Hintern zur Schau stellte, weg von der Royal Street mit ihren Fahnen, und immer höher, bis er weich durch die gusseisernen Balkonbrüstungen glitt, wo das schwarze Mädchen am Fenster stand.
    Das Mädchen war nackt.
    Crystal stand mit dem Rücken zum Raum, schwankte, wippte, und ihr Atem zischte leise durch weiße, gleichmäßige Zähne. Ein Rinnsal von Schweiß rann ihr zwischen den Schulterblättern den Rücken hinab. Ihr ganzer Körper prickelte noch von dem gerade erlebten Orgasmus und ihr war, als würde das über der Stadt hochgehende Feuerwerk in ihrem Kopf explodieren. Sie fühlte sich herrlich. Sicher. Einen Augenblick lang fragte sie sich, ob ihr Vater seine sexuellen Bedürfnisse jetzt, wo sie weg war, wohl an ihrer jüngeren Schwester auslebte. Dann schaffte sie es, den Gedanken zu verdrängen, weil er ihre Stimmung niederdrückte. Aus fünf Metern Entfernung flehte Elvis sie an »Don’t be cruel«. Crystal lächelte, dann begann sie, sich in den Hüften wiegend, mitzusingen.
    »Willst du davon was haben?«, fragte eine Stimme lauter als das Radio. »Das macht dein Gehirn zu Eis.«
    Crystal wandte sich vom Fenster ab und ging an den Glastisch, wo Suzannah dabei war, Kokain in feine Portionen zu zerteilen. Die Rasierklinge durchschnitt das Pulver und tippte im Takt der Musik auf die Glasplatte. Als sie fertig war, legte die weiße Frau die Rasierklinge beiseite, griff sich eine wie druckfrisch aussehende 100-Dollar-Note, rollte sie zu einem Röhrchen und reichte sie dem Mädchen.
    Crystal hielt sich ein Nasenloch zu und schob das Rohr in das andere. Sie beugte sich über den Tisch und zog das Rauschgift ein. Dann wechselte sie die Hand und schnupfte Kokain ins andere Nasenloch. Dabei verspürte sie eine Hand, die eine ihrer Brüste umfasste. Die Brustwarze versteifte sich.
    »Das sollte dich abkühlen, Honey«, flüsterte Suzannah ihr mit rauchiger Stimme ins Ohr. Die andere Hand der Frau glitt zwischen die Schenkel des Mädchens.
    Crystal überlief ein leichtes Beben, sie war nicht sicher, ob das von Suzannahs Berührung oder der einsetzenden Wirkung des Kokains kam. Aber das war ihr gleichgültig, alles, worauf es jetzt ankam, war der warme Schauder, der durch ihren ganzen Körper prickelte. Nach einer Weile schloss sie die Augen und überließ sich ganz der Frau.
    Suzannah lachte. »Du solltest aufpassen, Crystal, Liebes«, sagte sie. »Muschi macht süchtig.«
    Dann wandte die Frau dem Mädchen den Rücken und beugte sich selbst über den Tisch. Sie ließ den Geldschein auf dem Glas herumwandern und sog den größten Teil des Pulvers ein. Als sie damit fertig war, feuchtete sie ihren Zeigefinger an, strich damit über die Glasfläche und vollendete das Ritual, indem sie mit der Fingerspitze über ihren Gaumen rieb.
    Suzannah war eine Frau, der die Sexualität aus allen Poren strömte. 28 Jahre alt war sie, barfuß einen Meter fünfundsiebzig groß und mit einer üppigen Figur ausgestattet. Ihr Kopf war kahl rasiert, und auch sie war nackt. Als

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