Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller
auf dich, du brauchst gar nicht auf die zu schießen … weißt du, das macht diese weißen Jungs ganz heiß.
Fuchs: Ja, weiß schon. Blöd stellen … hey, Nigger, bis du so weit? Du wirst dein Hoodoo bald kriegen.
Wiesel: Das ist gut … ich brenn schon drauf .
Fuchs: Okay. Bye.
Wiesel: Bye … hey.
Fuchs: (lacht) Hey, hey.
15:57 Uhr
Eingehendes Ferngespräch.
Fuchs: Hey, hey.
Vermittlung: Ich habe ein R-Gespräch von Mister Wolf. Nehmen Sie das Gespräch an?
Fuchs: Ja.
Wolf: Am 6. kocht es … der Topf kocht um Mitternacht über.
Fuchs: Ich bin bereit … der Cousin wird hier sein, um euch alle zu sehen.
Wolf: Ah … ja gut … er wird den Mann sehen.
Fuchs: Okay. Bye.
Wolf: Au revoir .
16:01 Uhr
Ausgehendes Ferngespräch.
Wiesel: Yeah?
Fuchs: Zeit für einen Nigger-Hoodoo-Mann, sich einen Wagen zu schnappen und zu verschwinden. Am 6. ist’s so weit.
Wiesel In Ordnung … gehen wir.
Fuchs: Grüß unsere Momma von mir … hörst du?
Wiesel: Ich höre. Bis später.
Fuchs: Bis später. Hey, hey.
Halloween
18:15 Uhr
Es war beinahe Vollmond. Und es war auch Halloween.
Manche Leute behaupten, sie brauchten gar nicht zum Himmel aufzublicken oder in einen Almanach zu sehen, um zu wissen, wann die Vollmondscheibe hinter den Regenwolken lauert. Weil sie Polizisten oder Feuerwehrleute oder Krankenhausmitarbeiter oder Barkeeper oder Ambulanzfahrer sind. Sie haben über Jahre der Erfahrung gelernt, dass die Nächte unmittelbar vor Vollmond mehr Gewalt, mehr unkontrollierte Gefühle und mehr an Merkwürdigkeit hervorbringen als jede andere Zeit.
Man weiß schon lange, dass in Nervenheilanstalten in den 24 bis 48 Stunden, die dem Vollmond vorangehen, das bizarrste Verhalten wahrzunehmen ist. Es gibt sogar eine wissenschaftliche Theorie, die das stützt: Es gilt als Tatsache, dass der schwache Magnetismus des Mondes das Magnetfeld der Erde beeinflusst. In erster Linie ist das dem Eisen geschuldet. Auf dieser Tatsache basierend hat sich eine in Chicago durchgeführte Studie auf ein einzelnes Element im biologischen Gewebe konzentriert und ist zu dem Schluss gelangt, dass in gewissen menschlichen physiologischen und psychologischen Veränderungen sehr wohl die magnetische und gravitationsbedingte Interaktion zwischen Erde und Mond eine Rolle spielen könnte.
Halloween berücksichtigt natürlich die Wissenschaft nicht. Halloween befasst sich ausschließlich mit bösen Kräften.
Und so würde es auch dieses Jahr sein.
Um 18:15 Uhr trat eine Nonne durch das Hauptportal des Klosters, ging vorbei an den der Kontemplation bestimmten schattigen Nischen im Gehölz, vorbei an dem seichten Teich mit seinen Reflexen des Himmelsgewölbes und dann den Pfad hinauf zur Hauptstraße und der Haltestelle des North Vancouver Bus.
Ehe Halloween vorbei war, würde es ein weiteres Opfer geben.
19:05 Uhr
Die Bibliothek war ein schmuddeliges Zimmer im Erdgeschoss der Befehlszentrale. Vermutlich hatte man es über die Jahre irgendwie als Lagerraum genutzt, denn alle vier Wände bedeckten vom Boden bis zur Decke Regale. Über den Raum verteilt standen einige große Tische, die mit Fotokopien eines jeden verfügbaren Dokuments über alle drei Morde übersät waren. Kopien der verschiedenen Fotografien wurden gerade hergestellt und jede halbe Stunde kam weiteres, bisher noch nicht verfügbares Material hinzu.
Scarlett und Spann saßen an einem der Tische und arbeiteten an allen drei Fällen.
»Genau genommen haben wir hier wirklich nicht sehr viel Material«, flüsterte die Frau.
»Das habe ich mir gerade auch gedacht.«
»Dieser Heuhaufen wird noch wesentlich größer werden müssen, bis wir die Nadel finden.«
»Allerdings.«
»Wie wär’s mit Abendessen?«
Der Mann sah auf die Uhr. »Ich hatte mir gerade überlegt, dass es für mich eigentlich Zeit zum Gehen wäre.«
»Oh, du spielst wohl immer noch ›Süßes oder Saures‹?«
»Nein, es ist wegen meiner Mutter. Ihr geht es in letzter Zeit nicht gut. Sie wohnt im East End und die Flegel von der Straße machen ihr Angst. Meine Schwester und ich gehen jedes Halloween zu ihr.«
»Entschuldige. Ich hätte nicht so flapsig sein sollen.«
Rick Scarlett zuckte die Achseln, wie um zu sagen, Ich hab’s nicht anders erwartet. Aber laut sagte er nur: »Wie machen wir jetzt weiter? Wir müssen uns für eine Vorgehensweise entscheiden. So kommen wir auf keinen grünen Zweig.«
»Warten wir ab, bis wir uns die Bilder angesehen haben. Vielleicht finden wir da
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