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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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Mutter?«
    »Du bist tot und begraben! Verschwinde! Du kannst nicht hier sein!«
    »Oh, bin ich aber. Ich bin hier unten und warte. Komm schon und streich mir über das Haar.«
    »Nein!«
    »Weich, weich, so weich – und wie lang und schwarz es ist. Schwarz, schwarz, schwarz, Kind. Schwarz wie dein Herz.«
    »Nein! Ich bin nicht schlecht. Du bist die, die mich quält und mich schlimme Dinge tun lässt. Oh, Gott, Mommy, warum hast du mich gezwungen, dass ich hinschaue?«
    »Weil ich dich liebe, Sparky. Und weil du die Lektion gebraucht hast. Wie kannst du Freude empfinden – wenn du den Schmerz nicht kennst?«
    »Aber das, was du diesem Mann angetan hast und Crystal! Das war so gemein. So schrecklich grausam.«
    »Ach, komm schon. Und was ist mit dem Hippie? Und was hast du mit diesem Mädchen in Ecuador gemacht?«
    »Das war nicht ich! Das warst du!«
    »Sparky, bitte. Ich war ja nicht einmal dort.«
    »Doch, warst du schon.«
    »Nein, nicht wirklich. Nur in deinem Kopf.«
    »Also, ich sag’s dir noch einmal, hau einfach ab! Ich will das nicht tun, was du sagst!«
    »Doch, das wirst du. Du wirst alles tun, was ich dir sage.«
    »Nein!«
    »Ja.«
    »Nein!«
    »Ja.«
    »Nein! Nein, n... AUUUUUUUUU!«
    Stille.
    »Ja.«
    »Oh, bitte, Mommy, tu das nicht noch einmal! Bitte! Bitte! Bitte!«
    »Jetzt komm schon, komm schon, Sparky. Tupf dir die Tränen weg. Und jetzt will ich deine Schritte auf der Treppe hören. Komm zu mir, Kind. Komm und streich mir übers Haar.«
    »Ich komme. Ich komme, Mommy. Oh, Gott! Warum willst du, dass ich zusehe!«
    22:19 Uhr
    Endlich hatte der Regen angefangen.
    Seit dem frühen Morgen hatten draußen am westlichen Horizont über dem Meer schwarze Wolken gehangen, von einem Hochdrucksystem entlang der Bergkette in Schach gehalten. Aber jetzt war die Schlacht verloren. Zuerst ein leichter Sprühregen, dann ein Schauer und zuletzt ein regelrechter Wolkenbruch hatten die Oberhand gewonnen. Bis die Nonne drei Meter vor der Busstation angelangt war, war sie bis auf die Haut durchnässt.
    Aber der Regen machte ihr nichts aus – für sie war es die Berührung des Himmels.
    Sie kam langsam den abschüssigen Weg herunter, der sich durch den Klostergarten schlängelte, vorbei an dem Teich, dessen spiegelnde Oberfläche die Regentropfen jetzt mit Pockennarben durchsetzt hatten, vorbei an den Nischen im Garten Christi, wo sie häufig tief in Gedanken saß. Sie war auch jetzt tief in Gedanken. Über ihr verbarg sich der noch einen Tag vom Vollmond entfernte Mond hinter den Gewitterwolken.
    Die Nonne hatte den Abend mit einer alten Frau verbracht, die ihre letzten Tage in einem zerfallenden Haus im East End von Vancouver verlebte. Die Arthritis hatte ihre Hände verkrüppelt, ihre Augen waren von Katarakten umwölkt und sie schaffte es kaum, sich selbst zu versorgen, sträubte sich aber hartnäckig dagegen, in ein Krankenhaus oder ein Altenheim entsorgt zu werden. Diese Hartnäckigkeit hatte die Nonne an die eigene Kindheit erinnert, als diese starke Frau, ihre Ersatzmutter, ihr zugeredet hatte, die heiligen Gelübde abzulegen. Es hatte ihr wehgetan, heute Abend in jenem Zimmer, in jenem Haus in East Vancouver zu sitzen und zuzuhören, wie der eine Mensch, den sie liebte, jetzt die Faust gegen Gott erhob.
    Und deshalb freute sich die Nonne an diesem Abend ganz besonders auf die Messe.
    Sie war höchst überrascht, als sie spürte, wie der Arm sich um ihren Hals legte. Plötzlich wurde ihr der Atem abgeschnitten und jeder Schrei erstickt. Eine Hand packte sie unsanft und warf sie zu Boden. Die Bewegungen waren schnell; die Person war stark, die eingesetzte Kraft brutal. Jetzt ließ der Angreifer sie abrupt los und warf sich über sie. Eine behandschuhte Hand presste sich über ihren Mund.
    Die Augen der Nonne weiteten sich, als sie hörte, wie Stoff zerrissen wurde. Über sich sah sie einen blutroten Blitz am Hals der Nylonjacke des Angreifers. Sein Gesicht war hinter einer schwarzen Nylonmaske verborgen, die Augen flackerten anzüglich aus zwei schmalen Öffnungen und ein drittes Loch ließ grimassenhaft über freigelegten weißen Zähnen grinsende Lippen erkennen. Dann spürte sie, von Entsetzen erfüllt, die Härte, die zwischen ihre Beine stach. Den Druck. Das Eindringen. Und erkannte plötzlich, Oh mein Gott, ich werde vergewaltigt!
    In diesem Augenblick dachte sie an die Schwester, die in New York City überfallen worden war. Die anderen Schwestern, die in El Salvador vergewaltigt und getötet

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