Der kosmische Computer
würde aber gern Ihre Gründe hören.«
»Merlin könnte so viele Fragen beantworten«, sagte Dolf Kellton leise. »Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.«
»Zu uns ist nach Ihrer Abreise zum Koshchei ein Mann gestoßen«, sagte Franz Veltrin. »Ein gewisser Mr. Leiber! Er ist eine Art Priester und kommt drüben vom Planeten Morven. Er sagt, Merlin könnte eine völlig neue Religion formulieren, die die Menschheit zu neuem Leben erwecken würde.«
»Nun, so hochfliegende Pläne habe ich nicht«, sagte Fawzi. »Ich möchte nur, daß Merlin uns zeigt, wie wir es hier wieder zu einigem Wohlstand bringen könnten, damit es wieder so wird, wie es war, bevor Poictesme bankrott ging.«
»Genau das versuchen mein Vater und ich zu tun. Merlin kann uns sagen, wo neue Märkte liegen, aber die werden sich nicht zu uns herbequemen. Wir müssen den Export selbst in die Hand nehmen, und dazu brauchen wir Schiffe. Suchen Sie Merlin, und wir stehen mit den Schiffen bereit, wenn Sie ihn gefunden haben.«
»Kurt, ich glaube, das hat einiges für sich«, sagte jemand.
»Allerdings«, warf Klem Zareff ein. »Wo wären wir denn ohne Conn Maxwell? In Litchfield, und wir säßen in Kurts Büro herum und besprächen, wie herrlich es wäre, hätten wir nur erst Merlin gefunden, aber selbst in die Hand genommen hätten wir nichts.«
»Kurt, ich glaube, Sie müssen sich bei Conn entschuldigen«, entschied Richter Ledue. »Ich weiß nicht, wann mit der Entdeckung Merlins zu rechnen ist, aber wir verdanken es Conn, daß wir überhaupt Hoffnung haben.«
»Conn, tut mir leid«, sagte Kurt Fawzi. »Ein paar Dinge hätte ich nicht sagen sollen. Aber wir sind alle nervös, weil wir einige Schwierigkeiten hatten. Conn, ich weiß, daß er sich im Hauptquartier befindet. Wir haben alles abgesucht, mit Radar, mit Echolot. Nichts. Irgendwo dort muß er aber stecken, es kann gar nicht anders sein!«
»Wenn ich Sie vielleicht zum Hauptquartier begleite, fällt mir möglicherweise etwas auf, das Sie übersehen haben. Und wenn nicht, versuche ich, auf Koshchei Geräte ausfindig zu machen, die die Sache erleichtern.«
Sie schwebten mit der Lester Dawes kurz nach Mittag in südöstlicher Richtung los. Als sie sich dem Hauptquartier der Dritten Flotte näherten, lag die Hochfläche des Tafelbergs verlassen vor ihnen. Fawzi wunderte sich, wo die Bohrfahrzeuge stecken mochten. Jemand hatte ein Fernglas und wies die anderen auf den Hügel hin, auf dem die Funkstation lag. Fawzi brach in Flüche aus. Seitlich des Hügels wurde gearbeitet.
»Vielleicht hat sich das Mr. Leibert ausgedacht«, meinte Franz Veltrin.
»Warum hat er uns dann nicht über Schirm benachrichtigt?«
»Wer ist dieser Leibert?« fragte Conn. »Heute morgen hat jemand seinen Namen erwähnt.«
»Er kam zu uns, als Sie abgereist waren«, sagte Dolf Kellton. »Ein Geistlicher von Morven. Steht einer Sekte vor, die er selbst gegründet hat.«
»Das kann ich mir denken bei dem alten Schwindler!« brummte Klem Zareff.
»Er ist wirklich ein guter Mensch, Conn. Klem hat ein Vorurteil. Er sagt, wir sollten Merlin einsetzen, um das wahre Wesen Gottes zu erkennen und herauszufinden, wie wir in Einklang mit dem göttlichen Willen leben können. Er sagt, daß uns Merlin eine neuartige Religion zeigen kann.«
Eine neue Religion … und dazu die Fanatiker, die glaubten, Merlin sei der Teufel selbst, wenn die als Antwort einen Religionskrieg vom Zaun brechen würden. Conn machte sich zum erstenmal ernsthaft Sorgen.
Ein Luftauto schoß von dem Hügel zum Landeplatz, als die Lester Dawes weich aufgesetzt hatte. Ein Mann mit schulterlangem weißen Haar und einem weißen Bart trat ihnen entgegen. »Willkommen, meine Brüder«, begrüßte er sie und hob eine Hand zum Segen. »Und wer ist der junge Mann, den ihr bei euch habt?«
Kurt Fawzi stellte ihm Conn vor, und Leibert schüttelte ihm fest die Hand.
»Gott segne Sie! Ihnen haben wir es zu verdanken, daß wir kurz vor der Auffindung des großen Computers stehen. Jedes intelligente Wesen in der Milchstraße wird Ihren Namen preisen.«
»Nun, es liegt mir fern, an so etwas auch nur zu denken«, sagte Conn. »Ich bin schon zufrieden, wenn es ein paar Leuten bessergeht.«
»Sie sollten die materiellen Dinge nicht so wichtig nehmen«, sagte Leibert und schüttelte sanft den Kopf. »Wir sollten den Computer so nutzen, daß er uns auf höhere Ebenen der Geistigkeit bringt …«
Das Gerede ging in dem Ton weiter, bis sie schließlich im Büro
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