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Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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Sekundenzeiger. So erschien ihm die Wartezeit nicht wie Stunden, sondern eben nur wie fünfundsiebzig Sekunden. Dann läutete eine Glocke, und der Streifen schob sich aus dem Schlitz.
    Es dauerte eine weitere Stunde und noch eine halbe, bis alle Knöpfe gedrückt waren, um die Symbole auf dem Streifen zurückzuübersetzen. Selbst Merlin konnte das nicht selbsttätig machen, weil Merlin nicht in menschlichen Begriffen dachte.
    Es war das gleiche wie zuvor. Ließ man die Menschen unwissend, würden in den Welten der Föderation die Dinge weiterlaufen, würde man sich bemühen, die Dinge in Schwung zu halten, bis sie von selbst zum Stillstand kamen, und die Menschen würden ihr Schicksal gleichgültig hinnehmen. Nahm man ihnen jedoch die Hoffnung, würden sie verzweifelt zu gewalttätigen Mitteln greifen und alles zerstören, was sie eigentlich erhalten wollten. Conn drückte einen anderen Knopf.
    Die zweite Frage wurde in den Computer eingegeben: Welcher Kurs wäre unter den gegebenen Umständen der beste für die Menschen auf dem Planeten Poictesme?
    Es hatte einige Zeit in Anspruch genommen, das in Symbole zu übersetzen, die einem Computer verständlich waren, und die Antwort erschien endlich nach zwei Minuten und acht Sekunden. Die Rückübersetzung dauerte fünf Stunden.
    Der Anfang und die nächsten zehn Jahre entsprachen fast Punkt für Punkt dem Maxwell-Plan. Export, Handel, der sich auf Luxuserzeugnisse spezialisierte, Schnäpse und Weine, Tabak, eine lange Liste anderer Güter, mit denen sich Gewinn erzielen ließ, die besten Märkte. Wiedereröffnung von Fabriken, Einführung neuer Industrien, wirtschaftliche Unabhängigkeit. Kulturelle Unabhängigkeit, Gründung von Universitäten, technischen Schulen, Forschungsstätten. Dann wurde der Maxwell-Plan zum Merlin-Plan. Das Auseinanderbrechen der Föderation wurde in die Vorhersagen miteinbezogen. Ein Anstreben militärischer Stärke, um Angriffen anderer planetarischer Regierungen begegnen zu können. Verteidigung des Trisystems Gartner, eine Liste möglicher Angreifer. Wiederaufnahme interstellarer Kontakte, interstellaren Handels, Expeditionen, Eroberungen und erneute Schulung der Eingeborenen …
    »Wir müssen uns von Anfang an auf den Computer stützen, wenn wir den Plan durchführen wollen«, sagte Conn. »Wenn die Föderation deshalb in die Brüche geht, so soll sie eben zusammenbrechen. Wir gründen von hier aus eine neue.«
    »Nein, wenn es zu einem allgemeinen, gewalttätigen Zusammenbruch der Föderation kommt, wird er auch auf Poictesme übergreifen«, sagte Shanlee. »Stellen wir Merlin die endgültige Frage.«
    Es dauerte gute fünf Minuten, bis Merlin die Antwort gefunden hatte. Die Frage mußte eine vollständige Beschreibung Merlins enthalten, dazu die Feststellung, daß das Ergebnis geheim bleiben würde. Die Antwort fiel noch länger aus, war aber schon zur Gänze im ersten Wort enthalten: Fälschung.
    »Merlin muß also auch ein Lügner sein! Wie wir alle!« rief Sylvie. »Conn, du hast ihn moralisch verdorben.«
    Der Rest bestand aus fehlerhaften Daten, die erneut eingegeben werden mußten und eine Liste von Verbesserungen, die vorgenommen werden mußten, wollte man die Antwort richtig deuten, die auf Grund dieser Daten erstellt worden war. Außerdem fand sich die Feststellung, daß eine Unterdrückung der Wahrheit und die Verbreitung falscher, optimistischer Aussagen über die Föderation nach fünfzig Jahren kein Gewicht mehr haben würden.
    »Also«, meinte Conn, »Merlin hat sich ausgedacht, wie er dem Todesurteil entgehen könnte.«
    Sie drängten sich in den Aufzug und schwebten in das Büro hinab. Alle, die wußten, was oben vorging, hatten sich eingefunden. Die meisten hatten Gläser in den Händen, fast alle rauchten. Alle schwiegen, bis Richter Ledue die Zigarre aus dem Mund nahm.
    »Haben die Geschworenen einen Spruch gefällt?« fragte er und mußte sich an das Ritual des Gerichtssaals klammern, um nicht die Selbstbeherrschung zu verlieren.
    »Ja, Euer Ehren. Wir plädieren in der Sache, die dem Angeklagten zur Last gelegt wird, auf Freispruch. Er ist in unseren Augen unschuldig.«
    In dem Jubel, der bei diesen Worten laut wurde, stand Rodney Maxwell auf und ging rasch auf Conn zu.
    »Flora hat vor einem Weilchen angerufen. Mutter ist bei Bewußtsein und fragt nach uns. Flora meint, es fehle ihr offenbar nichts.«
    »Wir fliegen gleich los, nehmen einen Aufklärer. General, erklären Sie den Anwesenden bitte alles, bis ich

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