Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krake

Der Krake

Titel: Der Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
Vom Netzwerk:
nach Kaffee in der Küche herum. »Sie behalten Ihren Job. Sie widmen uns nur einen Tag in der Woche oder so, an dem Sie Zeit mit uns verbringen. Zur Ausbildung. Extreme Theologie, Selbstverteidigung. Und dann gibt es da noch ein bisschen Kohle.« Er schlürfte. »Ich schätze, das ist alles ein bisschen viel auf einmal.«
    »Wollen Sie mich verarschen?«, fragte Billy. »Ein bisschen viel? Ich habe gerade einen Mann in einem Einmachglas gefunden. Ich werde von Cops rekrutiert, die mir erzählen wollen, der Cthulhu-Kult könnte hinter mir ...«
    »Schon gut«, sagte Baron. Billy fiel auf, dass er sich nicht über den Cthulhu-Kult aufklären ließ. »Beruhigen Sie sich, dann werde ich Ihnen sagen, was ich denke. Jemand beobachtet Sie. Maßgabe: Anschauen, nicht anfassen. Vielleicht sind die auf eine Konversion Ihrerseits aus. Sie wissen doch, wie sich die Kreationisten ein zweites Loch in den Arsch freuen, wenn sie unter ihren Mitgliedern Wissenschaftler oder so was verzeichnen können. Überlegen Sie mal, was es für diese Gruppe bedeuten würde, einen echten Kalmarologen in der Gemeinde zu haben.«
    »Oh, schön«, sagte Billy. »Das ist ja sehr beruhigend. Es sei denn, die wollen mir das Herz rausschneiden.«
    »Vardy kennt sich in dieser Gedankenwelt aus«, sagte Baron. »Wenn er nicht glaubt, dass diese Fanatiker hinter Ihnen her sind, dann sind sie es auch nicht.«
    Von nebenan erklang ein Hämmern und Raspeln. »Was macht die da?«, fragte Billy.
    »Konzentrieren Sie sich, Harrow. Meiner professionellen Meinung nach, und die deckt sich mit der von Vardy, versuchen diese Kalmaristen gerade herauszufinden, was Sie repräsentieren.«
    »Ich repräsentiere nichts!«
    »Schon, aber das wissen die nicht. Und in dieser Welt, in der Sie jetzt sind, repräsentiert alles irgendetwas. Verstanden? Es ist wirklich wichtig, dass Sie das begreifen. Alles repräsentiert etwas.«
    Collingswood trat ein, die Hände in den Taschen versenkt. »Einen Preis werde ich damit nicht gewinnen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Für das Notwendigste reicht es. Nur geladene Gäste. Es wird halten, bis unser Doc Oktopus eine Entscheidung getroffen hat. Nicht anrühren.« Sie wedelte mit dem Finger vor Billy. »Finger weg!«
    »Meinten Sie nicht, Vardy wäre der Ansicht, ich müsste mir keine Sorgen machen?«, fragte Billy. »Ich denke, der hat sich noch nie geirrt.«
    »Er irrt sich nie«, sagte Collingswood. »Aber man kann nie wissen, nicht wahr?«
    »Das ist nur eine grundlegende Vorsichtsmaßnahme«, sagte Baron. »Sie sollten mal mein Haus sehen. Bleiben Sie einfach ein paar Tage hier, während Sie die Geschichte durchkauen. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Wir haben unsere Fühler ausgefahren, wir wissen, wonach wir suchen. Das Angebot liegt auf dem Tisch. Melden Sie sich bald bei uns, ja?«
    Billy schüttelte hoffnungslos den Kopf. »Meine Güte, lassen Sie mich doch erst mal ...«
    »Denken Sie nach, so viel Sie wollen«, sagte Baron. »Aber machen Sie das allein, ja? Kath?« Collingswood berührte sacht Billys Adamsapfel. Er schrak zurück.
    »Was war ...?«, fragte er.
    »Versuchen Sie jetzt mal zu quasseln«, sagte sie. »Um Ihretwillen. Vertrauen Sie mir.«
    »Ich traue Ihnen ganz bestimmt nicht.«
    »Kluger Mann.«
    »Passen Sie auf. Hier ist meine Nummer.« Baron gab ihm eine Karte.
    »Meine kriegen Sie noch nicht«, sagte Collingswood. »Die müssen Sie sich erst verdienen.«
    »Wenn Ihnen irgendwas Sorgen bereitet, wenn Ihnen etwas seltsam erscheint«, sagte Baron, »oder wenn Sie beschließen, an Bord ...«
    »Falls«, fiel ihm Billy ins Wort.
    »Wenn Sie beschließen, an Bord zu kommen, rufen Sie an.«
    Wenn ihm etwas seltsam erschiene. Billy dachte an die eingemachte Leiche. Diese graue Haut, diese ersoffenen Augen.
    »Mal ehrlich«, sagte er leise. »Was haben die mit diesem Burschen angestellt? Wie haben sie den Kalmar da rausgeschafft?«
    »Aber, Mr. Harrow.« Baron schüttelte wohlmeinend den Kopf. »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. All diese Wies sind bei der Betrachtung der Dinge nicht hilfreich. Und, Sakrament, es gibt jede Menge Zeug, das Sie bisher noch nicht einmal gesehen haben. Wie können Sie da wohl verstehen, was da vor sich geht? Falls Sie es überhaupt wollen. Was, wenn Sie mich fragen, Punkt, Punkt, Punkt.
    Also, statt dass Sie versuchen, etwas in den Griff zu bekommen, dem Sie auf keinen Fall beikommen können, schlage ich vor, Sie warten einfach. Warten Sie ab und sehen Sie, was sich ergibt. Denn

Weitere Kostenlose Bücher