Der kranke Gesunde
offen steht, hängt unteranderem von unseren Gefühlen ab (siehe Kasten). Denn die Gefühlszentren (unter anderem der vordere zinguläre Kortex [ACC-Kern]) sind in Verbindung mit dem Schmerzhemmungszentrum im Stammhirn, von dem die absteigenden Bahnen zum Rückenmark ziehen.
Tipp
Was kann man tun, um das Schmerztor wieder zu schließen?
Geöffnet wird das Schmerztor und damit die Schmerzintensität durch Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, ängstliche Selbstbeobachtung, Sorgen, ständiges Nachdenken über den Schmerz, Ängste, Anspannung, innere Unruhe und Langeweile. Diese Stimmungen und Gedanken lassen sich von uns selbst beeinflussen. Entsprechend können wir das Tor schließen durch Entspannung, Zuversicht, Selbstvertrauen, Hoffnung, Freude, Interesse am Leben, Aktivitäten, Ablenkung durch angenehme Tätigkeiten oder Gedanken und durch die Überzeugung, den Schmerz bewältigen zu können. Diese Fähigkeiten sind oft bei der Entwicklung von lang anhaltenden Schmerzen verloren gegangen. Sie wiederzufinden und für deren Entfaltung aufgeschlossen zu sein, gehört deshalb zum »Königsweg« der Therapie chronischer Schmerzen.
Das Schmerztor wird
geöffnet durch:
geschlossen durch:
Depression
Einsamkeit
Inaktivität
Unruhe
Angst
Stress
positives Denken
Aktivität
Ablenkung
Entspannungsübungen
Hypnose
zentral wirksame Schmerzmittel
Psychopharmaka
Schwindel
Schwindelerscheinungen können durch Störungen im Bereich der verschiedensten Organe ausgelöst werden. Sie treten vor allem dann auf, wenn das Zusammenspiel verschiedener Organsysteme nicht mehr funktioniert. Man unterscheidet verschiedene Arten von Schwindel:
» Schwarzwerden« vor den Augen: Es deutet sich zunächst meist in einem Flimmern an, führt dazu, dass die meisten Menschen sich hinsetzen oder hinlegen und dann der Schwindel schnell nachlässt.
Schwankschwindel: Man fühlt sich sehr unsicher, die Erde scheint unter einem zu schwanken, das Körpergewicht wird auf eine Seite gezogen; man hat den Eindruck zu torkeln, möchte sich festhalten und anlehnen.
Drehschwindel: Dieser entspricht dem bekannten Gefühl in einem Karussell oder dem Zustand, wenn man sich eine Weile lang schnell gedreht hat. Die Umgebung scheint sich zu drehen, zum Teil nach rechts und zum Teil nach links; und solange man sich auf den Beinen aufrecht halten kann, tritt man unruhig hin und her.
Warum entsteht Schwindel?
Schwindel kann ein Warnhinweis für den Betroffenen sein, dass er vorsichtig sein und verstärkt auf den Körper und seine Bewegungen achten muss, zum Beispiel wenn wir am Rande eines Abgrunds entlanggehen oder auf einem hohen Turm stehen. Schwin del entsteht auch dann, wenn wir uns selbst sehr schnell im Kreise drehen und dann plötzlich stehen bleiben. Vereinfacht kann man sagen, dass wir immer dann Schwindel empfinden, wenn im Gleichgewichtszentrum des Gehirns widersprüchliche Informationen einlaufen: Im Falle des Imkreisdrehens melden die Gleichgewichtsorgane im Ohr, dass wir uns noch Drehen, weil sie immer mit einer gewissen Verzögerung reagieren, während die Körperrezeptoren, die beständig unsere Körperstellung registrieren, melden, dass wir still stehen, daher zieht das Gehirn den Schluss, dass sich dann die Umgebung drehen muss uns ist schwindelig.
Organische Ursachen
Auch organische Veränderungen im Bereich des Gleichgewichtsorgans, des Auges oder des Körperwahrnehmungssinnes können zu Schwindel führen und machen deshalb eine ärztliche Diagnostik notwendig.
Die bekannteste Ursache ist sicher der niedrige Blutdruck. Er macht sich meistens dadurch bemerkbar, dass einem schwarz vor Augen wird, wenn man sich z. B. morgens zu schnell aus dem Bett erhebt, da das Blut in den warmen Gliedmaßen versackt. Mit dem niedrigen Blutdruck geht in erster Linie eine kurzfristig verringerte Durchblutung des Auges, aber auch des Gleichgewichtsorgans einher. Meist bessert sich diese Form des Schwindels, wenn man seine körperlichen Aktivitäten verstärkt (dadurch steigt der Blutdruck) oder wenn man sich hinlegt.
Schwindelattacken können aber auch bei Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans auftreten, z. B. bei Entzündungen oder Tumoren. Manchmal reicht auch schon eine erhöhte Empfindlichkeit aus. Bei diesen Erkrankungen kommt es meist bei Lageveränderungen leicht zu Schwindelgefühlen, manchmal auch unabhängig davon.
Die unterschiedlichsten Schwindelgefühle können auch durch eine Überatmung (Hyperventilation ) ausgelöst werden. Viele Menschen atmen ohne dass
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