Der kranke Gesunde
werden. Wenn dein ganzer Körper in vollem Einsatz ist, können wir den Blutfluss und die Verteilung des Blutes im Körper enorm steigern. Je mehr wir solche Gelegenheiten haben, uns zu trainieren, desto kräftiger und belastbarer werden wir. Dann sind wir auchnicht mehr so leicht aus der Ruhe zu bringen. Das lernen wir aber nicht, wenn wir aus einer Ruhephase heraus kurzfristig angepeitscht werden und dann wieder – weil du vor uns Angst bekommst – entspannen sollen. Suche dir also eine sportliche Aktivität aus, mit der du langsam beginnen und die du von Tag zu Tag etwas steigern kannst. Dazu eignen sich vor allem Laufen, Fahrrad fahren und Schwimmen.
Eine gesunde Ernährung mit wenig Salz, wenig Fett und die Vermeidung einer Überernährung tun uns ebenfalls gut. Bei Übergewichtigen müssen wir ja schließlich ständig eine höhere Leistung bringen. Wenn du außerdem übermäßigen Konsum von Genussgiften wie Nikotin, Alkohol und Kaffee vermeidest, sind wir sehr zuverlässige und wenig störanfällige Organe!«
Was soll ich denn bei Schmerzen und Schwindel machen?
Martin: »Wenn ich euch so zuhöre, habe ich den Eindruck, ihr wisst gar nicht, wie quälend für mich Schmerzen und Schwindel sind.«
Herz: »Das kann schon sein. Aber mit dieser Feststellung lenkst du davon ab, dass du durch dein Verhalten selbst zu den Schmerzen beiträgst.«
Martin: »Das klingt alles ganz einleuchtend, aber in mir sträubt sich einiges dagegen, das zu glauben. Ich fühle mich verwirrt und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
Herz: »Ich mache dir einen Vorschlag: Höre auf, dich zu schonen, vor allem wenn du deinen Angstanfall bekommst. Du weißt, ich bin gesund, und ich möchte stärker von dir gefordert werden; aber nicht im Sessel durch deine Angstfantasien, sondern in der Turnhalle, beim Joggen oder Fahrrad fahren. Wie gesagt, möglichst täglich solltest du deine körperliche Leistungsfähigkeit trainieren. Darüber würde ich mich freuen, denn nach einer richtigen Anstrengung komme ich auch viel mehr zur Ruhe, als wenn du dich aus Angst zur Ruhe zwingen willst.«
Martin: »Das kann ich ja mal versuchen. Aber was mache ich mit meinem Schwindel?!«
Herz: »Wie schon erwähnt, kannst du durch körperliche Aktivität mich und den Kreislauf antreiben, und dann sorgen wir auch dafür, dass der Schwindel vertrieben wird. Beim nächsten Schwindel könntest du es ja mal mit 10 Kniebeugen versuchen oder besser mit einem kurzen Lauf um das Haus. Früher war dir oft schwindelig, wenn du beim Fußball plötzlich stehen geblieben bist! Du kannst und wirst lernen, wieder Vertrauen in uns und dich zu finden!«
Martin: »Aber was soll ich denn machen, wenn ich so starke Schmerzen habe?«
Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit!
Herz: »Erst einmal einen Tipp: Ganz akute Symptome kannst du selbst, außer durch körperliche Belastung, durch deine Atmung beeinflussen. Bewege dich also zuerst kräftig und achte danach auf tiefe und ausgeglichene Atmung – vor allem Ausatmung. Lies das Kapitel über die Atmung dazu! Aber ich merke: Du hast auch jetzt noch 100 weitere Fragen und willst so erst 100-prozentige Sicherheit! Du weißt doch, dass es die so nicht gibt. Außerdem behandelst du mich jetzt wie einen Arzt! Dabei sollte dir doch inzwischen klar geworden sein, dass du handeln musst, statt Fragen zu stellen!«
Martin: »Ich hätte wirklich noch viele Fragen! Aber ich merke schon, dass diese Ausdruck meiner Angst sind. Ich sollte wohl wirklich anfangen, euch und mir zu vertrauen. Beim nächsten Anfall nehme ich meine Angst und jogge mit ihr!«
Herz: »Hier noch eine Bitte an Bettina: Du könntest uns und Martin viel mehr helfen, wenn du ihn beim nächsten Mal an diesen Vorsatz erinnern würdest, anstatt für ihn den Arzt zu rufen!«
Kopfschmerz
Als Kopf des Ganzen sind meine Aufgaben vielfältig: Ich nehme Kontakt zur Umwelt auf. Durch Augen, Ohren, Zunge und Nase hole ich von ihr Informationen, durch Stimme und Mimik teile ich mich mit. Deshalb habe ich eine besonders hervorgehobene Stellung und bin mittels einer Vielzahl von Muskeln sehr beweglich.
Wenn sich zwei Menschen begegnen, schauen sie einander ins Gesicht und in die Augen. Dort können sie sehen, in welchem seelischen Zustand sich der andere befindet und wie er auf den Kontakt reagiert. Der mimische Ausdruck, den meine Muskeln im Gesicht »zusammenstellen«, beeinflusst bewusst und unbewusst die gefühlsmäßige Reaktion der Menschen aufeinander. Deshalb
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