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Der kranke Gesunde

Der kranke Gesunde

Titel: Der kranke Gesunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas von Pein , Hans Lieb
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behandelt?
    Manche Kopfschmerzformen kann ich schon nach einer Tasse Kaffee abklingen lassen. Das darin enthaltene Koffein regt den Kreislauf in mir an und verengt meine Gefäßmuskulatur. Es ist auch in manchen Mischpräparaten vonSchmerzmitteln enthalten. Schmerzmittel bewirken natürlich auch eine Linderung meiner Beschwerden. Sie wirken aber nicht »vor Ort«, sondern dämpfen das Schmerzerleben. Sie sollten möglichst selten und nie regelmäßig eingenommen werden.
Medikamente gegen den akuten Migräneanfall
    Bei Migräne beeinflusst mich eine Vielzahl verschiedener Medikamente mit unterschiedlichem Wirkmechanismus:
    Aspirin oder Paracetamol, bei Übelkeit plus MCP-Tropfen. Meist reicht 1 Gramm Aspirin oder Paracetamol, bei Übelkeit in Kombination mit MCP-Tropfen. Es ist wichtig, gleich hoch zu dosieren und die Medikamente frühzeitig zu nehmen, um den Anfall zu unterbrechen.
    Triptane. Mittel der zweiten Wahl sind die sogenannten Triptane, von denen es eine große Menge verschiedener Präparate gibt. Sie wirken meist schnell und anhaltend. Leider führen sie bei Überdosierung zum Intoxikationskopfschmerz.
    Ergotamine. Die früher bekannten Ergotamine sollten wegen ihrer Nebenwirkungen nicht mehr eingenommen werden.
Medikamente zur Migränevorbeugung
    Die bisher besprochenen Medikamente werden während meines Anfalls gegeben. Andere müssen mir regelmäßig über lange Zeit zugeführt werden. Sie sollen dazu führen, dass meine Migräneanfälle weniger häufig und weniger stark auftreten (Prophylaxe).
    Betablocker. Die bekanntesten sind die Betablocker, die auch das Herz- und Kreislaufsystem in seinem Kapitel als Behandlungsmöglichkeit des Hochdrucks erwähnt. Diese Mittel helfen mir, indem sie die Erregungsübertragung des sympathischen Nervensystems blockieren. In etwa 40 % der Fälle reagiere ich auf Betablocker mit einer eindeutigen Verbesserung meiner Anfälle. Der Nachteil ist, dass ich diese Medikamente dann ständig brauche und dass selten Nebenwirkungen auftreten können, die sich insbesondere auf das Herz und die Atmung auswirken.
    Pestwurz. Ein weiteres Medikament ist ein Naturheilmittel, der Pestwurz, durch das bei kontinuierlicher Einnahme meine Anfallshäufigkeit positiv beeinflusst werden kann.
    Tipp
    Was kann man gegen Kopfschmerzen tun?
    Da ich in engstem Verbund mit allen anderen Körperorganen stehe, kann deren Beeinflussung natürlich auch meinen Schmerz verändern. So experimentiert jeder Betroffene ganz automatisch mit verschiedenen Selbsthilfemöglichkeiten herum und erwirbt sich einen wertvollen Erfahrungsschatz, den er sich bewahren und aus dem er immer wieder schöpfen sollte. Zum Beispiel verengen sich meine Gefäße, wenn die Stirn mit einem kalten Waschlappen gekühlt wird – bestimmte Schmerzformen lassen so nach. Andere Beispiele sind ein Wärmekissen in den Nacken, ein heißes Bad, eine heiße Dusche, Singen, sportliche Aktivität, Massieren, Gymnastik, Lockerungsübungen, Entspannungstechniken oder Ablenkung. Wenn ich jemals auf eine dieser Möglichkeiten im Sinne der Schmerzlinderung reagiert habe (egal, ob oder wie man das erklären könnte), ist dies auch bei der nächsten Schmerzattacke möglich! Wenn nicht, dann vielleicht beim übernächsten Mal.
    Ob und in welchem Ausmaß meine Schmerzsensoren gereizt werden und wie stark dies dann empfunden wird, hängt von der Art ab, wie der Einzelne damit umgeht: Wer sich von Schmerzen nicht abhängig macht, Selbsthilfemöglichkeiten ausprobiert und experimentiert, spürt diese weniger als der, der sich ihnen hingibt. Der öffnet nämlich das Schmerztor. Manche brauchen meine Schmerzen auch, um sich Ruhe und Schonung – wovon auch immer – zu gönnen! Die sollten die Sache einmal von dieser Seite her sehen: Ihnen tue ich mit meinem Schmerz genauso lange einen Gefallen, bis sie gelernt haben, sich ohne Berufung auf mich zu schonen oder der Muße hinzugeben. Ihnen möchte ich sagen: Sie würden mir viel ersparen, wenn sie sich in ihren Wünschen und Handlungen von mir unabhängig machten! An medizinischen Möglichkeiten möchte ich aber doch noch folgende Methoden erwähnen.
    Akupunktur: Diese Methoden kann manchmal meine Schmerzen erfolgreich unterbrechen, meist aber nur für kurze Zeit.
    Biofeedback: Mit der Biofeedback Therapie lernen Betroffene ganz gezielt, meine Muskulatur im Bereich von Hals oder Stirn zu entspannen oder meine Gefäße gezielt zu beeinflussen. Bei dieser Methode wird über feinste Messgeräte die Tätigkeit

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