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Der Krankentröster (German Edition)

Der Krankentröster (German Edition)

Titel: Der Krankentröster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen von der Lippe , Gaby Sonnenberg
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draufgekommen bin: Wir kaufen ganz viele kleine runde Spiegelchen. Dann musst du natürlich immer eine Taschenlampe zur Beleuchtung dabeihaben. Dann kleben wir die Spiegel auf deinen Kopf und vermieten dich als …. tataaaa: Discokugel.« Kaum hat er seinen wirklich patentwürdigen Einfall formuliert, untermalt er ihn, indem er meinen Part spielt und seinen Kopf rhythmisch hin und her bewegt. Mit einer imaginären Leuchte in der linken Hand. Ein lauter Gelächterschwall explodiert aus mir heraus. Dieses Bild ist so absurd und meine eigene Vorstellungskraft noch so stark – kein Wunder: Bis eben war ich ja auch noch im Traumland –, dass ich mich liegend schlapplachen muss. Mit Tönen aus dem Mund und Tränen aus den Augen. Und er mit mir mit. Ich richte mich auf und folge seinem Beispiel. Immer noch wellenartig gackernd und glucksend, wiege und kreise ich meinen nackten Kopf und flöte: »Night fever, Night feveeer…« – »We know how to do it …« Thom singt es mit und küsst mich auf den Mund: »Guten Morgen, Mädchen.« – »Danke schön, Liebster.«

    Wir freuen uns. Tage, die mit kaputtlachen anfangen, kann man auch im weiteren Verlauf sonst kaum kaputt machen.

    Hilft Dir etwas davon?

    Herzlichste Grüße und eine gute Woche
    Miri
    So, und zum Schluss für heute noch eine kleine literarische Aufgabe. Ich wünsche mir eine Geschichte mit Dir und George Clooney auf Eurem gemeinsamen Flug, irgendwas, wie Du versucht hast, ihn anzubaggern, oder dass Du die Stewardess gebeten hast, ihm den Kaffee servieren zu dürfen, irgendwas.

    Ganz liebe Grüße
    Jürgen

    Hi Jürgen,

    o ja, ich berichte gerne über meinen Flug mit George Clooney. Immerhin habe ich danach wochenlang nichts anderes getan. Bis mein Mann einmal sagte: »Jetzt reicht es aber. Grumpf!«

    Ich hatte es natürlich auch genossen, von ihm zu schwärmen, da Micha wochenlang vorher auch nichts anderes getan hatte. Denn er war mit der wunderschönen Kate Walsh, die eine Ärztin bei »Grey’s Anatomy« spielte und später zu »Private Practice« wechselte, geflogen und hatte sich in sie verliebt. Immer wieder schwärmte er mir davon vor, wie sie direkt neben ihm gelegen hat, welche Gespräche sie geführt hatten, wie sie roch, was für eine tolle Stimme sie hat und auch noch wie toll sie ausgesehen hat, als sie schlief. Und daran erinnerte er sich natürlich noch am besten, wenn ich in seinen Armen lag. So schwärmte mein Mann mit einem glückseligen Gesichtsausdruck: »Ich sagte zu ihr, Sie sind ja privat noch viel hübscher als in der Serie. Und sie antwortete mir: Ja, sie mussten mich runterschminken, da ich nicht besser aussehen durfte als die Hauptdarstellerin.«

    Natürlich war ich ein bisschen eifersüchtig, und als er wieder einmal betonte, wie eng sie beieinandergelegen haben, konnte ich mir die Bemerkung nicht verkneifen: »Hat sie dich auch schnarchen gehört?« Dann war Ruhe. Ja, man kann schon fies sein. Aber das Leben ist ja gerecht. Nur, zu diesem Zeitpunkt wusste ich das noch nicht. Ich würde nämlich auch bald in diesen tranceähnlichen Zustand des Schwärmens versetzt werden, weil ich mit jemanden fliegen würde, den ich ganz toll finde. Nämlich George Clooney!

    Es fing alles in New York an. Zum ersten Mal waren wir für eine Woche ohne Kinder unterwegs, hatten die Stadt erkundet und mal Zeit für uns gehabt. Als wir also nun so in der Lounge saßen und auf unseren Rückflug warteten und ich gerade Micha stolz das Nackenkissen, das ich noch schnell im Duty Free gekauft hatte, zeigen wollte, betrat George Clooney mit drei Freunden und einem Steward den Raum und durchquerte ihn schnell, um in einen privaten Bereich am anderen Ende zu gelangen. Den Ausdruck in meinem Gesicht hat Micha in diesem Moment fotografiert und das Foto mit der Überschrift »LOVE that is the facial expression when George Clooney enters the room« bei Facebook gepostet.

    Ich glaube, mein Leuchten in den Augen und der leicht dümmliche Gesichtsausdruck sagen alles aus. So kann man wahrscheinlich nur gucken, wenn man total in jemanden verschossen ist.

    Nun muss ich dazu erklären, dass wir an diesem Tag das große Glück hatten, First Class zu fliegen. Da Micha beruflich viel unterwegs ist und durchschnittlich dreißig Tage im Jahr nonstop im Flugzeug verbringt, bekommt er manchmal netterweise von der Lufthansa ein First Class Upgrade, und dieses Glück hatten wir auf unserem Rückflug von New York nach Zürich. Als ich die First der Swiss Air betrat, war

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