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Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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– den Wagen des Hinton-Jungen – mit hoher Geschwindigkeit ans Ende des Parkplatzes rasen. Mit lautem Hupen kündigte er sich an. Der Junge fuhr zu schnell, viel zu schnell. Der Wagen schleuderte mit kreischenden Reifen herum, und dann hörte sie einen Knall und das laute Knirschen von Metall auf Metall. Plastikteile flogen über den Asphalt. Der Idiot in dem Camaro war zu scharf um die Ecke gebogen und hatte das Heck eines weißen Pick-ups gerammt, der vor einer leeren Ladenzeile am hintersten Ende stand.
    Sie sah zu, wie der Junge aus dem Camaro ausstieg und sich vorbeugte, um die meterlange Schramme an der Seite seines Wagens zu begutachten. Er machte sich nicht einmal die Mühe, nach dem Schaden an dem Pick-up zu sehen, dem er das Rücklicht abgefahren und die Stoßstange halb abgerissen hatte. Sie konnte seine fürchterlichen Flüche quer über den ganzen Parkplatz hören, gefolgt vom Lachen und Johlen der anderen. Dann stieg er in seinen Camaro und raste mit schon wieder quietschenden Reifen vom Parkplatz.
    Mabel Fortier starrte ihm schockiert nach. Der Junge hatte soeben Fahrerflucht begangen. Und nun stiegen auch die anderen Burschen in ihre Autos und fuhren davon, machten sich aus dem Staub, ehe die Polizei am Tatort erschien.
    Das war ungeheuerlich. Einfach ungeheuerlich. Der Hinton-Junge hatte einen Schaden von vielleicht mehreren tausend Dollar an einem anderen Fahrzeug verursacht und war einfach so weggefahren.
    Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Damit würden sie nicht durchkommen. Das ging zu weit. Mabel Fortier zückte ihr Handy und wählte grimmig den Polizeinotruf.

62
    A bbey erwachte in der Hütte vom Duft von Speck und Eiern auf dem Holzofen. Die Sonne schien durch die Fenster, die Wellen plätscherten sacht an den Kiesstrand draußen. Als sie die Wohnküche betrat, saß Ford am Tisch, über den Laptop gebeugt, an dem die NPF -Festplatte hing. Sie sah, dass er sich rasch durch die Bilddateien blätterte.
    »Wurde aber auch Zeit!«, rief Jackie vom Herd aus. »Der Mittag graut.« Sie drückte ihr einen Becher Kaffee in die Hand, genau wie sie ihn mochte, mit reichlich Sahne und Zucker.
    »Komm mit raus, das Frühstück ist fertig.«
    Mit einem Blick zu Ford verließ Abbey die Hütte und ging zu einem verwitterten Picknicktisch vor dem Haus. Eine lange, wilde Wiese fiel sacht zum Kiesstrand hin ab. Dahinter waren ein paar mit Fichten bewachsene Inseln verstreut, und durch die Lücken dazwischen hatte man einen Blick auf den Meereshorizont.
    Jackie tischte ihr Frühstück auf und setzte sich mit ihrem eigenen Kaffee dazu.
    »Wo ist die
Marea?
«, fragte Abbey und machte sich über den gebratenen Speck und die Spiegeleier her. Sie war halb verhungert.
    »Ich habe sie in die Bucht hinter der Insel versetzt«, erklärte Jackie.
    Abbey trank ihren Kaffee, ließ ihren Verstand langsam aufwachen und starrte aufs Meer hinaus. Ihre Insel, Little Green, war in einem Schwarm von dreißig Inseln versteckt, vom Festland getrennt durch den Muscle Ridge Channel. Südlich lag die Muscongus Bay, im Norden die Penobscot Bay. Die Insel war das perfekte Versteck mittendrin, weder vom Meer noch vom Land aus zu sehen und sehr gut vor dem Wetter geschützt. Soweit sie wusste, hatte niemand ihre Abreise von Round Pond bemerkt, niemand kannte ihr Ziel. Nicht einmal ihr Vater. Hier waren sie sicher. Aber sicher wovor? Das war die Frage.
    Sie wischte den letzten Rest Spiegelei mit einem Stück Brot vom Teller und schenkte sich aus der Kanne auf dem Tisch Kaffee nach. Der Ozean war ruhig, eine leichte Dünung schwappte im gleichmäßigen Rhythmus an die Felsen. Möwen schrien über ihr, und ein fernes Hummerboot tuckerte irgendwo zwischen den Inseln herum.
    Ford kam mit einem Becher Kaffee aus der Hütte und faltete seine schlaksigen Glieder auf die Bank.
    »Morgen!«, sagte Jackie mit breitem Grinsen. »Haben Sie gut geschlafen, Mr. Ford?«
    »Großartig.« Er trank Kaffee und starrte aufs Meer hinaus.
    Abbey bemerkte: »Ich habe gesehen, dass Sie sich diese Bilder von Deimos angeschaut haben.«
    »Ja.«
    »Und was halten Sie davon?«
    Ford antwortete nicht sofort, sondern betrachtete sie ruhig mit seinen hellblauen Augen. Dann sagte er langsam und mit leiser Stimme: »Ich halte das für eine ganz außerordentlich wichtige Entdeckung.«
    Abbey nickte.
    »Das Ding ist ohne jeden Zweifel ein außerirdisches Artefakt und höchstwahrscheinlich die Punktquelle dieser rätselhaften Gammastrahlen. Es muss

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