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Der Kreis aus Stein

Der Kreis aus Stein

Titel: Der Kreis aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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sterben, dann wird es Eure Pflicht sein, hierher zurückzukommen, den Schatz zu holen und nach Mystarria zu bringen.«
    »Mein Lord, habt Ihr einen Rückzug in Betracht gezogen?«
    fragte Stroecker. Einer der Hunde stand auf, drückte seine Schnauze an des Königs Oberschenkel. Das Tier schien hungrig zu sein, gab sich aber sicher auch mit Streicheln zufrieden.
    »Ich denke jeden Augenblick daran«, sagte Orden, »aber mein Sohn ist in der Wildnis verschollen, und bislang habe ich noch nichts von ihm gehört. Bis dahin muß ich davon ausgehen, daß Raj Ahten ihn gefangenhält und eine Gabe von ihm übernommen hat – oder daß er tot ist.« Orden holte tief Luft. Sein ganzes Leben lang war er bemüht gewesen, seinen Sohn zu beschützen. Seine Frau hatte ihm vier Kinder geboren.
    Nur Gaborn hatte überlebt. Seine Sorge um ihn war jedoch nur eine aus einer Vielzahl von Kümmernissen. Seine Stimme brach, als er gestand: »Und ich habe meinen mächtigsten Krieger losgeschickt, um meinen besten Freund zu töten.
    Wenn meine Befürchtungen sich bewahrheiten, Kommandant Stroecker – wenn es zum Schlimmsten kommt – werde ich diese Schlacht gar nicht überleben wollen. Ich werde mein Schwert gegen Raj Ahten erheben. Ich werde ihn persönlich angreifen. Er oder ich. Im Morgengrauen werden wir einen Schlangenring bilden.«
    König Orden hielt die Zwingeisen in die Höhe.
    Kommandant Stroeckers Gesicht wurde blaß. Einen Schlangenring zu bilden war ein gefährliches Wagnis. Mit Hilfe dieser Zwingeisen konnte Orden eine Gabe des Stoffwechsels von einem Mann übernehmen, der daraufhin eine Gabe von einem anderen übernahm, der wiederum von wieder einem anderen eine übernahm, so daß jeder Mann zu einem in einer langen Reihe von Vektoren wurde. In der Sprache der Annektoren wurde eine solche Reihe von Männern ›Schlangenring‹ genannt, denn der Mann am Kopf der Kette wurde überaus mächtig, so tödlich wie eine Giftschlange. Sollte er vernichtet werden, sollte die Schlange enthauptet werden, dann würde sich der nächste Mann erheben, der kaum weniger mächtig war als der davor.
    Wenn aber ein Mann zu viele Gaben des Stoffwechsels übernahm, bedeutete dies seinen sicheren Tod. Für wenige Tage oder Stunden konnte er zu einem gewaltigen Krieger werden, aber dann würde er verglühen wie eine Sternschnuppe. Verzweifelte Männer hatten in der Vergangenheit manchmal so gehandelt. Es würde jedoch schwer sein, zwanzig fähige Kämpfer zu finden, die bereit waren, eine Schlange zu bilden und ihr Leben zu opfern.
    Also ließ Orden ihnen ein wenig Hoffnung. In diesem Fall trat der König ganz zum Schluß selbst eine Gabe des Stoffwechsels an den letzten Mann in der Schlange ab, so daß jeder Mann in der ›Schlange‹ der Vektor eines anderen wurde.
    Mit Hilfe von zwanzig Zwingeisen konnten also zwanzig Männer alle ihren Stoffwechsel miteinander teilen und eine Gemeinschaft bilden, aus der jeder einzelne Krieger sich bedienen konnte. Da Orden über die meisten Gaben und das größte Geschick im Kampf verfügte, fiele die Aufgabe, gegen Raj Ahten zu kämpfen, an ihn. Er träte freiwillig als ›Schlangenkopf‹ auf, und solange die anderen Männer im Ring unverletzt blieben, wäre Orden imstande, Kraft aus ihrem überschüssigen Stoffwechsel zu ziehen. Als Schlangenkopf wäre Orden also in der Lage, sich mit der Geschwindigkeit von dreißig oder vierzig Männern zu bewegen.
    Die Hoffnung, die Orden ihnen ließ, war nun folgende: daß der Schlangenring, vorausgesetzt, es gelang ihm, den Kampf zu überleben, unversehrt blieb und jeder Mann im Ring daher sein Leben in einer gewissen Normalität weiterleben konnte.
    Trotzdem war es nach wie vor ein gefährliches Wagnis. Wäre irgendein anderer Mann gezwungen, in den Kampf einzugreifen, konnte dieser Mann Orden womöglich eine Gabe des Stoffwechsels entziehen, die dieser in einem kritischen Augenblick benötigte, und somit Ordens Chancen im Kampf schmälern. Schlimmer noch, würde ein Mitglied des Schlangenrings erschlagen, konnte es geschehen, daß Orden selbst zu einem bloßen Vektor eines anderen Mannes wurde und plötzlich mitten im Kampf zu Boden ging und sich nicht mehr bewegen konnte.
    Nein, wenn jemand in diesem Kampf starb, dann am besten der Kopf der Schlange – Orden selbst. Denn wenn er starb, wenn der Ring brach, dann fiele die Bürde des Stoffwechsels an jene Person, die Orden ihre Gabe überlassen hatte.
    Dieser nächste Mann in der Reihe würde dann zum neuen Kopf der

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