Der Kreis der Sechs
zu bemüht und würde mehr aus dem Abend machen, als er sein sollte. Da war Obst im Kühlschrank, wurde ihr klar – Trauben und Mandarinen – und sie würde damit durchkommen, wenn sie die servierte.
Duncan klingelte ein wenig nach halb sieben, gerade als sie damit fertig war, den Parmesankäse in die Eier zu rühren. Sie hatte bereits den Pancetta gebraten, und das Haus duftete stark nach Fleisch und Knoblauch. Es riecht hier drin wie in einem verdammten Souflaki-Stand, dachte sie verärgert und wischte ihre Hände schnell an einem Geschirrtuch ab.
Sie öffnete die Tür. Obwohl sie Duncan erwartet hatte, erschreckte es sie ein wenig, ihn auf ihrer Türschwelle zu sehen. Ihr wurde klar, dass sie sich an seinen Anblick ohne Bart und Schnauzer noch nicht gewöhnt hatte.
»Kommen Sie herein«, sagte sie und lächelte.
»Tut mir leid, ich bin ein paar Minuten zu spät. Ich habe den Nachmittag mit dreißig angriffslustigen kleinen Ratten verbracht, und ich beschloss, besser noch einmal zu duschen … Warten Sie, das ist das Haus von Herb Jack, nicht wahr? Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass sie es um etwa 400 Prozent verbessert haben.«
Phoebe lachte. »Danke. Zu meinem Glück hat er beschlossen, all seine Bürgerkriegsandenken einzulagern, bevor er sein Sabbatical antrat.«
»Da haben Sie wirklich Glück. Ich kann Sie mir nicht von Bajonetten und Musketen umgeben vorstellen.« Duncan reichte ihr eine Flasche in einem glänzenden, silbernen Beutel. »Sie sagten Pasta, also habe ich einen Brunello di Montalcino mitgebracht.«
»Wunderbar«, sagte sie, beeindruckt von seiner Wahl.
Sie hängte seinen Mantel auf, öffnete den Wein in der Küche und kehrte mit einem Glas für jeden von ihnen ins Wohnzimmer zurück. Duncan nahm seins und sank auf das Sofa, ein Bein über den Oberschenkel des anderen gekreuzt. Unter seinen Jeans trug er wettergegerbte schwarze Cowboystiefel.
»Das muss hart gewesen sein, heute Morgen am Fluss«, sagte er, als sie sich in den Schaukelstuhl ihm gegenüber setzte. »Wie geht es Ihnen?«
»Es war hart«, gab sie zu. »Und es ist schwer, das Bild aus meinem Kopf zu bekommen.«
Duncan rieb seinen Daumen an der Rundung seines Weinglases hin und her. »Haben Sie irgendwas darüber gehört, wie das Mädchen starb?«, fragte er und erwiderte ihren Blick. »Sie sind da natürlich im Vorteil.«
»Ich weiß genauso wenig, wie Sie. Aber zufälligerweise hatte ich vor zwei Wochen eine interessante Begegnung mit Lily.« Sie beschrieb die eilige Unterhaltung im Regen und beschloss dann, ihm mitzuteilen, was sie von Glenda und Stockton über die Sechsen erfahren hatte.
Duncan stellte sein Weinglas auf den Couchtisch und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Er trug ein beigefarbenes, kragenloses Shirt mit Knopfleiste zu seinen Jeans, bei dem die beiden obersten Knöpfe aufstanden, und obwohl es nicht eng war, passte es sich seinem Körper doch gut genug an, sodass Phoebe sehen konnte, wie gut in Form er war.
»Was denken Sie?«, sagte sie.
»Hm«, sagte er. »Einerseits nein, ich habe nie von einer Geheimgesellschaft gehört. Doch sobald sie das erwähnt hatten, hat es bei mir einen Nerv getroffen. Ich habe von Zeit zu Zeit ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich in Nähe von einigen der Studenten bin.«
Das war die Art von gruseliger Bemerkung, dachte Phoebe, die jemand in einem Horrorfilm macht, wenn er anfängt zu spüren, dass in seinem Haus der Geist eines Mädchens spukt, das vor hundert Jahren starb.
»Was meinen Sie damit?«, fragte sie ruhig.
»Das ist schwer zu beschreiben – tatsächlich sind Sie die erste Person, der gegenüber ich das erwähnt habe, weil es so vage gewesen ist. Manchmal, wenn ich mich mit Kids unterhalte – gewöhnlich außerhalb des Unterrichtsraums – habe ich das merkwürdige Gefühl, dass da etwas ist, das sie einfach nicht sagen. Hatten Sie jemals den Verdacht, Sie wären die einzige Person in einer Gruppe, die etwas nicht weiß? Sie sehen, wie jemand einer anderen Person einen seltsamen Blick zuwirft. Diese Art von Sache.« Tom Stockton hatte auch gesehen, wie ein Blick gewechselt wurde.
»Denken Sie, dass Lily Mitglied war?«
»Ja, das könnte sie gewesen sein. Wenn sich jemals der richtige Augenblick ergibt, werde ich den Studenten ein wenig auf den Zahn fühlen.«
»Das wäre großartig – ich versuche, alles herauszufinden, was ich kann. Wo wir vom richtigen Augenblick sprechen, haben Sie Hunger?«
»Tatsächlich bin ich ausgehungert«, sagte er.
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