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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Leibwächtern in voller Rüstung anmarschiert. Sie dachten sich, dass es sich für die empfindlichen Ohren der Hirsche anhören musste wie die Götterdämmerung.
    Als Svarte sich den Tieren nicht noch weiter zu nähern wagte, hatten sie eine Lichtung im Eichenwald neben einem kleinen Waldsee erreicht. Doch der Nebel aus dem See stieg so dicht vor ihnen auf, dass sie das mächtige Brunftgebrüll des alten Hirschs ganz nah hören konnten, Hirschkühe und Kälber aber nur hin und wieder im Nebel auftauchen sahen. Sie waren zu weit weg, doch wenn sie sich auf der Lichtung näher anzuschleichen versuchten, würden die Tiere sie entdecken. Sie konnten nur stehen bleiben und hoffen.
    Nach einiger Zeit fragte Arn, diesmal sehr leise, wie er es inzwischen gelernt hatte, weshalb sie nicht schossen. Der Abstand war dafür zu groß, flüsterten Svarte und Kol zurück, man konnte erst treffen, wenn man einen Hirsch in der Hälfte dieser Entfernung vor sich hatte. Arn sah die beiden nur kleingläubig an und flüsterte zurück, er könne schießen.
    Svarte wollte über solche Albernheiten gerade den Kopf schütteln. Doch dann dachte er klugerweise, dass es besser wäre, wenn Arn aus eigenen Fehlern lernte, statt von seinem Leibeigenen belehrt zu werden. So wiederholte er kurz etwas von dem, was er am Abend zuvor am Lagerfeuer gesagt hatte. Beim Blatt durch die Lungen - bei einem solchen Treffer stand der Hirsch still. Traf man dagegen das Herz, flüchtete der Hirsch vor Schrecken
und übertrug seine Panik auf die anderen Tiere. Wenn das Tier nach dem Blattschuss stillstand, konnte man versuchen, noch einen Pfeil abzuschießen.
    Arn legte einen Pfeil auf seine Bogensehne, hielt ihn mit dem Daumen der linken Hand fest und bekreuzigte sich. Dann warteten sie.
    Nach einer Wartezeit, die Arn mit Sicherheit weit länger vorkam als den beiden anderen, standen vor ihnen drei Hirsche still im Nebel und lauschten. Sie waren deutlich zu sehen. Arn tippte Svarte leicht auf die Schulter, um mit den Augen fragen zu können, statt etwas zu sagen. Svarte flüsterte ihm leise ins Ohr, die Tiere stünden gut, seien aber zu weit entfernt. Arn nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
    Doch dann spannte er plötzlich mit aller Kraft seinen Bogen, zielte, wie es den Anschein hatte, eine Armlänge über dem Kalb, das am günstigsten stand, und ließ den Pfeil dann ohne jedes Zögern lossausen. Sie hörten, wie der Pfeil traf, und sahen, wie das getroffene Kalb stillstand, als hätte es gar nicht verstanden, dass es den Tod in sich trug. Arn schoss erneut. Und noch einmal in schneller Folge. Jetzt war zu hören, wie die Hirsche davonstürmten.
    Arn wollte gleich loslaufen, um zu sehen, was passiert war, aber Kol packte ihn am Ärmel. Arn zeigte sich wegen dieser Dreistigkeit nicht im Mindesten erzürnt, sondern nickte, er habe verstanden. Sie mussten lange warten, bis die Sonne die Luft genügend erwärmt und dem Tanz der Elfen ein Ende gemacht hatte.
    Svarte und Kol legten sich neben einen Baumstamm und schliefen sofort ein. Arn setzte sich, konnte aber nicht schlafen. Er hatte nach bestem Vermögen geschossen und war sicher, mit seinen ersten beiden Pfeilen getroffen
zu haben, war sich aber nicht darüber im Klaren, was mit dem dritten Pfeil geschehen war. Vielleicht hatte er zu schnell geschossen, vielleicht hatte er sich auch zu sehr angespannt. Sein Herz hatte so laut gepocht, dass er geglaubt hatte, die Hirsche hätten es hören müssen.
    Als Svarte aufgewacht war und seinen Sohn geweckt hatte, begaben sie sich auf die Wiese. Das Kalb, das Arn als Erstes erlegt hatte, lag an dem Ort, wo es getroffen worden war, tot auf der Erde. Svarte untersuchte nachdenklich den Treffer: Der Pfeil hatte beide Lungenflügel des Kalbs durchschlagen und war auf der anderen Seite wieder ausgetreten. Das Tier hatte keinerlei Schmerz gespürt und war daher auch nicht weggelaufen.
    Die Hirschkuh lag nicht dort, wo sie es erwartet hätten, doch Svarte und Kol entdeckten eine Blutspur. Als sie das Blut untersucht hatten, nickten sie erst einander, dann Arn zu. Kol sagte, auch diese Hirschkuh sei in den Lungen getroffen worden und werde irgendwo in der Nähe tot daliegen, und sie würden sie bald finden. Er steckte einen Pfeil an die Stelle, wo sie die Blutspur entdeckt hatten, und dann begab er sich mit seinem Vater langsam und vornübergebeugt dorthin, wo das dritte Tier gestanden haben musste, als Arn schoss. Sie fanden ein paar Blutstropfen an einem Grashalm,

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