Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
geschehen war.
König Sverker war auf dem Weg zur Christmette in der Kirche von Tollstad ermordet worden und lag schon bestattet neben seiner Frau Ulvhild in Alvastra. Man wusste, wer die Freveltat begangen hatte: einer von König Sverkers Freigelassenen, ein Stallknecht aus Husaby. Der Mann war schon geflüchtet, vermutlich nach Dänemark.
Die Frage war jedoch nicht, wer das Schwert gewesen war, sondern wer es gehalten hatte. Einige meinten, Erik Jedvardsson sei der Anstifter gewesen. Dieser befand sich jetzt oben in Östra Aros und war Gerüchten zufolge bei den Steinen von Mora schon zum König der Svear gewählt worden. Andere meinten, der Anstifter sei in Dänemark zu suchen. Es sei Magnus Henriksen, der jetzt Anspruch auf die Königskrone erhebe, da er ein Urenkel von König Inge dem Alten war.
In Linköping hatte Karl Sverkersson schon sich selbst zum König ausgerufen und ein Landesthing einberufen, um die Entscheidung bestätigen zu lassen. Jetzt ging es also um die Frage, meinten manche, wer im Westlichen Götaland zum König gewählt werden sollte, Karl Sverkersson
oder Erik Jedvardsson. Still und friedlich würde diese Sache sicher nicht abgehen.
Als zur Messe geläutet wurde, wurden Klatsch und Tratsch unterbrochen, und das Volk strömte in das Gotteshaus, um seine Unruhe zu betäuben, sich mit dem Evangelium zu trösten oder die Erregung durch geistliche Gesänge zu kühlen. Oder aber die Menschen waren wie Magnus in völlig andere Gedanken versunken, ohne sich auch nur im Mindesten von allen weltlichen Dingen zu reinigen. Wahrscheinlich dachten die meisten Männer von Stand das Gleiche wie Magnus, dass nämlich dies vielleicht das letzte Mal war, wo sie sich als Freunde unter ein und demselben Kirchendach trafen. Nur Gott konnte wissen, was die Zukunft bereithielt und welche Geschlechter gegeneinander kämpfen würden. Seit der Zeit, in der König Sverker die Königsmacht errungen hatte - und damals war Magnus ein kleiner Knabe gewesen -, waren die Götar nicht mehr gezwungen gewesen, gegeneinander Krieg zu führen. Doch jetzt war die Stunde nicht mehr fern.
Nach der Messe war Magnus so in seine Gedanken versunken, dass er nicht merkte, dass es Zeit war, zu gehen, bis Sigrid ihm einen leichten Rippenstoß gab.
Bei den langen Gesprächen, die die Männer jetzt miteinander führten, während ihre Frauen und Kinder frierend und immer ungeduldiger in den Schlitten warteten, wägte Magnus jedes seiner Worte sorgfältig ab. Er gab zu, dass Erik Jedvardsson kurz vor dem Mord in Arnäs zu Besuch gewesen war, wies aber darauf hin, dass Eriks Frau Kristina mit ihrem Streit wegen Varnhem ihnen viel Verdruss bereitet hatte. Seine Sippe war also sowohl für als auch gegen Erik Jedvardsson. Er räumte ein, dass Sigrid König Sverker sehr nahegestanden hatte, dass der König
der norwegischen Sippe seiner Mutter jedoch nicht wohlgesinnt war. Seine eigene Sippe war sowohl für als auch gegen das Sverkersche Geschlecht.
Andere nahmen eindeutiger Stellung, die meisten für die sverkersche Sippe, wie es schien, doch Magnus wollte sich nicht festlegen und keinen der Anwesenden als seinen künftigen Feind bezeichnen. Das wäre unklug, was immer geschehen würde. Die Feinde, die Gott einem geben wollte, bekam man früher oder später ohnehin vor das Schwert, unabhängig davon, was man aus der Eingebung der Stunde heraus vor einer Kirche gesagt hatte.
Doch auf dem Heimweg saß er mit finsterem Gesicht da, und als sie sich Arnäs näherten, hielt er besorgt Ausschau, als erwartete er schon Belagerer, obwohl der Schnee das Gut noch immer vor allen Soldatenhaufen aus Nord und Ost schützte.
Zu Hause angekommen, ließ er sofort mehr Holz für die Essen heranschaffen, Feuer machen und alle Schmiedeknechte holen, die er an Blasebälgen und Ambossen mit der Arbeit beginnen ließ. Sie sollten Pfeil- und Speerspitzen in so großer Menge herstellen, wie sie nur konnten. Das grobe Eisen, das es auf Arnäs so reichlich gab, taugte nicht zum Schmieden von Schwertern.
Schon am nächsten Tag rüstete Magnus zwei schwere Schlitten aus, die nach Lödöse fahren und all die Dinge besorgen sollten, die für den bevorstehenden Krieg gebraucht wurden.
Der Winter lockerte seinen Griff um Arnäs nur allmählich, und es trafen keine Nachrichten von Heeren ein, die sich für einen Krieg rüsteten, weder im Östlichen Götaland noch in Svealand. Da besserte sich Magnus’ Laune,
und er stellte die Arbeit in den Schmieden und
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