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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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Giebelwand ein Lager bereitete. Doch da sein rechter Arm immer noch schmerzte, wurde Sot gerufen und ermahnt, nur reine Künste zu gebrauchen und das Wunder des Herrn nicht mit irgendeiner Zauberei oder unreinen Heilkunst zu beflecken. Sot drückte sacht auf Arns Arm und untersuchte, an welcher Stelle er am lautesten schrie, was nicht ganz einfach war, da Arn sich tapfer zeigen und den Schmerz nicht eingestehen wollte, wenn ihn so viele Menschen ansahen.
    Doch Sot narrte er damit nicht. Sie holte getrocknete Brennesseln und kochte daraus einen Brei, mit dem sie ihm den Arm bestrich. Dann umwickelte sie ihn mit Leinen und sprach mit Svarte, der in die Zimmermannswerkstatt ging, dort eine Zeit lang arbeitete und dann mit zwei leicht schalenförmigen Stücken Kiefernholz zurückkam. Er nahm mit den Schalen Maß, bevor er erneut verschwand, um die Arbeit nach den Wünschen Sots zu vollenden.
    Als Svarte fertig war, band Sot die beiden Schienen mit weiteren Leinenstreifen fest und mahnte Arn und Sigrid, den Arm still zu halten, da er bös verstaucht sei. Dann gab sie ihm einen Sud von zarten getrockneten Blättern und Mädesüßwurzeln zu trinken, damit er fieberfrei schlafen konnte.
    Kurze Zeit später atmete Arn mit ruhigem Gesicht vor sich hin, als wäre nichts Böses geschehen und ihm kein Wunder widerfahren. Sigrid und Magnus saßen noch lange
da und betrachteten ihren schlafenden Sohn. Beide waren ganz von der unerhörten Vorstellung erfüllt, dass Gott der Herr eines seiner Wunder auf ihrem Hof hatte geschehen lassen.
    Ihr Sohn Arn war vom Tode zurückgerufen worden. Das konnte niemand bezweifeln. Aber die Frage war, ob das darauf beruhte, dass der Herr ihnen seine Güte hatte erweisen wollen, da sie mit den gleichen Tränen zu ihm gebetet hatten, wie sie alle Väter und alle Mütter in dieser schwierigsten aller Stunden vergossen hätten. Oder war es tatsächlich so, wie Sigrid tief in sich zu wissen meinte, dass der Herr für Arn einen besonderen Auftrag bereithielt, wenn dieser erst erwachsen sei? Doch darüber konnten sie nichts wissen, denn die Wege des Herrn überstiegen oft die Vernunft der Menschen. Sie konnten sich das Wunder von Arnäs nur immer wieder ins Gedächtnis rufen und voller Dankbarkeit beten.

    Laienbruder Erlend war lange von seinem heiligen Auftrag erfüllt gewesen. Er musste in seiner schönen Handschrift den Bericht über das Wunder auf Arnäs niederschreiben und dabei sorgfältig jede Kleinigkeit erwähnen. Da der Tod des heiligen Bernhard noch nicht lange zurücklag, war dies vermutlich das erste Wunder, das im Westlichen Götaland gerade mit ihm in Verbindung gebracht werden konnte, und aus diesem Grund war es von großer Bedeutung. Erlend glaubte wohl auch, Pater Henri mit diesem Bericht eine Freude machen zu können. Möglicherweise hoffte er, dass sein Fleiß und seine Sorgfalt bei diesem Auftrag sein Warten auf die Aufnahme als Bruder in den Zisterzienserorden verkürzen
könnte. Jedenfalls konnte es nicht schaden, eine so große Neuigkeit zu übermitteln.
    Pergament wurde auf Arnäs nicht hergestellt, dafür aber dünnes Kalbfell, das auf einer Seite blank geschliffen wurde. Herr Magnus verkaufte es, damit man Kleidungsstücke daraus fertigen konnte. Erlend hatte Reste dieses Materials für seine Schreibübungen mit den Knaben verwenden dürfen.
    Jetzt wurde in der Studierecke des Saals also mehr geschrieben und kalligrafiert als gelesen. Und die Knaben hatten nichts gegen diese Veränderung einzuwenden, da beide gut mit Schreibfeder und Farbe umzugehen wussten. Am häufigsten waren sie damit beschäftigt, den Text, den Erlend auf Lateinisch verfasste, auf Kalbfellreste zu schreiben, um ihn dann in der Zeile darunter in Runentext zu übersetzen. Herr Magnus hatte in aller Strenge gesagt, wenn man in der Kirchensprache kalligrafiere, könnte man ebenso gut gleich die Schreibweise der Väter lernen. Für künftige Kaufleute sei das alles andere als eine unnütze Kunst.
    Bei den ersten Schreibübungen der Jungen war Erlend aufgefallen, dass der kleine Arn, der seinen rechten Arm noch immer nicht gebrauchen konnte, ebenso leicht mit der linken Hand schreiben, kalligrafieren und kleine Bilder malen konnte. Solange der Arm noch nicht wieder gesund war, hatte sich Erlend deswegen keine Sorgen gemacht. Sonst war es allerdings kein gutes Zeichen, dass jemand der unreinen Hand den Vorzug gab. Doch als Arns rechte Hand wieder genesen war, zeigte sich, dass er sie genauso gern gebrauchte wie

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