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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Skara Sigrid eine Offenbarung geschickt hatte. Somit hatte sie den größten Anteil an der Entstehung dieses Klosters.
    Es gab wahrlich viel, worüber Pater Henri sich freuen konnte und was er jetzt in seinem langen Brief in wohlgesetzten Worten zum Ausdruck zu bringen versuchte. Die Zisterzienser hatten ein gefährliches und kompliziertes Spiel gegen den deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa gewonnen. Und Pater Henri war daran nicht ganz unbeteiligt gewesen. Zwei gute Freunde hatten ebenfalls ihre Hand im Spiel gehabt, Erzbischof Eskil in Lund und Pater Stéphane aus Alvastra. Wer hätte vor zwanzig Jahren eine solche Entwicklung ahnen sollen, als er selbst und Stéphane den langen, düsteren und kalten Weg in den Norden angetreten hatten?
    Kaiser Friedrich Barbarossa hatte Papst Alexander III. abgesetzt und in Rom einen eigenen und folgsameren Gegenpapst eingesetzt. Die christliche Welt hatte sich danach entscheiden müssen, ob sie sich auf die Seite Papst Alexanders oder des Usurpators in Rom stellen wollte.

    Viele Könige fürchteten den deutschen Kaiser und wollten sich gut mit ihm stellen, unter ihnen auch König Valdemar von Dänemark und mehrere seiner furchtsamen Bischöfe. Erzbischof Eskil in Lund, ein Freund der Zisterzienser, hatte jedoch gegen seinen König und für Papst Alexander III. Stellung bezogen. Damit war Eskil gezwungen gewesen, sich außer Landes zu begeben.
    Bei dem Streit war es in Wahrheit um die alte Frage gegangen, ob Könige und Kaiser höher standen als die Kirche oder ob umgekehrt die Kirche unabhängig von der weltlichen Macht sein sollte.
    Im Gegenzug hatten die Zisterzienser König Karl Sverkersson dazu überredet, der Schaffung eines neuen Erzbistums für Svealand sowie das Westliche und Östliche Götaland zuzustimmen. Der König wusste offenbar nicht genug über Kaiser Friedrich Barbarossa, um ihn besonders zu fürchten. So wie die Dinge standen, spielte es kaum eine Rolle, in welcher Stadt der Erzbischofssitz errichtet wurde, sofern überhaupt einer errichtet wurde. König Sverker hatte klugerweise zugunsten von Östra Aros in Svealand auf seine Stadt Linköping verzichtet. Die Zisterzienser hatten sich einverstanden erklärt, denn für sie war die Hauptsache, dass das Eisen geschmiedet wurde, solange es noch heiß war.
    Und so kam es, dass Pater Henri in der Kathedrale von Sens gewesen war, als Eskil in Anwesenheit des Papstes Stéphane zum Erzbischof über das neue Erzbistum Svealand und Götaland salbte. Da auch das Erzbistum Norwegen Papst Alexander III. die Treue hielt, neigte sich die Waagschale nun zuungunsten von Friedrich Barbarossa und dessen Gegenpapst. Eskil war vor Kurzem im Triumph nach Dänemark zurückgekehrt, und Stéphane war schon in Östra Aros in sein Amt eingesetzt. Der Kampf war gewonnen.

    Ein Zisterzienserbruder auf dem dritten nordischen Erzbischofsstuhl war wahrlich keine Kleinigkeit. Varnhem war zwar schon von König Erik Jedvardsson in Gnaden wieder aufgenommen worden, doch jetzt hatte sein Nachfolger Karl Sverkersson dem Kloster neues Land und neue Privilegien zugesagt. Er hatte ihm sogar etwas von seinen eigenen Domänen geschenkt, um oben in Vreta im Östlichen Götaland ein Zisterzienserinnenkloster zu gründen. Und dass gegenwärtig keine Rede davon sein konnte, dass irgendein Kloster in einen ähnlichen Konflikt mit der nordischen Königsmacht geriet wie einst Varnhem, ging unter anderem aus dem hervor, was sich gerade in Svealand ereignet hatte.
    Eine gottgeweihte Frau namens Doter hatte ihr großes Gut Viby außerhalb von Sigtuna den Zisterziensern geschenkt, so wie Arns Mutter einst Varnhem den Mönchen vermacht hatte. Und genau wie im Fall Varnhem meldeten sich jetzt Verwandte, welche die Schenkung für ungültig erklären lassen wollten. Diesmal handelte es sich um einen Sohn namens Gere.
    Dieser hatte von dem neuen Erzbischof Stéphane jedoch kaum Unterstützung zu erwarten. Ganz im Gegenteil, es gelang Stéphane, König Sverkersson rasch dazu zu bringen, die Schenkung anzuerkennen und sie durch ein Schreiben mit königlichem Siegel für rechtsgültig zu erklären. Der Sohn ging dennoch nicht leer aus, denn er erbte von seiner Mutter alles andere. Allerdings kam es in erster Linie natürlich auf das Prinzip an, dass Schenkungen an die Zisterzienser nicht mehr infrage gestellt werden konnten.
    Damit war auch das Kloster Varnhem endlich gesichert. Nun war es an der Zeit, eine neue Anstrengung zu wagen und das wiederherzustellen, was

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