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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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der des Landes verwiesene Filip Knutsson. Denn König Håkon hielt sich an die Abmachung, den Feinden des anderen keine Hilfe zu leisten. Er fand jedoch, dass es höchste Zeit dafür sei, ihre Freundschaft durch die Hochzeit von Birgers Tochter Rikissa und seinem Sohn Håkon dem Jungen zu besiegeln.
    Rikissa war erst vierzehn Jahre alt, was Birger für eine Hochzeit noch fast zu jung erschien. Aber jetzt musste er an die Verteidigung des Landes denken und die Sorge um eine zu junge Braut in der Hochzeitsnacht hintanstellen.
    Außerdem wurde die Zeit knapp, denn von König Håkon und seinen eigenen Kundschaftern wusste er inzwischen nicht nur, wer die Rebellen waren, nämlich Folkunger entweder väterlicher- oder mütterlicherseits, sondern hatte auch erfahren, dass einer, mit dem er selbst eng
verwandt war, Knut Magnusson, sich mittlerweile König Knut nannte.
    Allein das bereitete ihm genug Kopfzerbrechen. Noch schlimmer wurde es, als er erfuhr, wie die Aufrührer zu siegen gedachten. Wie eine Räuberbande waren sie durch große Teile von Nordanskog geritten und hatten aus jeder Kirche auf ihrem Weg alles Gold und Silber geplündert. Man konnte sich leicht vorstellen, was sie mit diesem Reichtum beabsichtigten, und ein Bote König Håkons bestätigte dies.
    Da die Aufrührer kein starkes Heer innerhalb der eigenen Grenzen aufbringen konnten, wo sie nicht genug Anhänger besaßen, begaben sie sich nach Schlesien südlich von Dänemark, um mit dem gestohlenen Gold und Silber und was sie sonst an Reichtümern angesammelt hatten, ein Reiterheer anzuwerben.
    Birger sah ein, dass ein Krieg unumgänglich war, und als Reichsjarl würde er nun bald ein Heer aus Fußsoldaten und Bogenschützen aufstellen und zur alten hölzernen Burg Kvinnestad im Süden Västra Götalands schicken. Noch blieb ihm Zeit, Vorräte anzulegen. All das stimmte ihn optimistisch, denn an einem Sieg über die ausländischen Söldner zweifelte er nicht. Obwohl sich die Hälfte der eigenen Schwadronen immer noch auf der anderen Seite der Ostsee befanden, so war die andere Hälfte der Folkungerreiterei mehr als ausreichend.
    Es schien ihm wichtiger, den Rebellen Späher hinterherzuschicken, um ihre Pläne auszukundschaften, als eine wendige Reiterei zusammenzuziehen, was viel einfacher gewesen wäre.
    Die Söldner würden aus dem dänischen Jütland kommen und nach Halland übersetzen, soviel war rasch klar. Deswegen hatte Birger sein Heer auch nach Süden geschickt,
da er den Feind rasch schlagen wollte, ehe dieser zu viel niederbrennen und zu große Verheerungen anrichten konnte.
    Als letzte Vorbereitung in diesem Sommer schickte er wie versprochen Junker Karl an der Spitze von Rikissas Hochzeitsgefolge zu König Håkon. In diesem Gefolge befanden sich auch die Bischöfe Lars von Skara und Magnus von Västra Aros. Da Birger aufgrund des bevorstehenden Krieges nicht selbst nach Oslo reisen konnte, ließ er Rikissa stattdessen von zahlreichen Reitern von Folkungerhöfen in Östra Götaland und aus Bjälbo ehrenvoll eskortieren.
    Anschließend galt es nur noch, die Reiterei in Västra Götaland zusammenzuziehen und nach Süden zu reiten, um dort die entscheidende Schlacht abzuwarten. Nun musste er also doch nach Lena reiten, um sich mit Ritter Sigurd, dem höchsten Befehlshaber der gesamten Reiterei in Västra Götaland, zu versöhnen.
    Diese Begegnung erwies sich als die größte Enttäuschung seines Lebens. Ritter Sigurd meinte, dass es sich bei den Feinden dieses Mal um Folkunger handele, und zwar nicht um irgendwelche, sondern auch um etliche Forsviker. Jeder Forsviker habe jedoch einen Eid geschworen, niemals das Schwert gegen einen anderen zu erheben. Das bedeute, dass Birger in diesem Bruderkrieg unter Verwandten und Forsvikern keine Reiter aus Västra Götaland beistehen könnten.
    So sehr Birger ihn auch zu überzeugen suchte, dass es sich nicht um einen Bruderkrieg handele, da die Feinde überwiegend ausländische Söldner seien, stieß er bei Sigurd auf taube Ohren.
    Birger war so verzweifelt, dass ihm die Tränen in die Augen traten. Er versuchte, Ritter Sigurd versöhnlicher
zu stimmen, sah aber rasch ein, dass er damit früher hätte beginnen müssen, da seine Worte nach all den Jahren des Zwistes nun gänzlich hohl klangen. In Ritter Sigurds Augen meinte Birger lesen zu können, dass sich seine Ablehnung eines Kampfes unter Forsvikern nicht nur auf den alten Treueeid gründete, sondern mindestens ebenso sehr auf ihre unnötige und

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