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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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habe, ihm die neuen Sägen zu zeigen. Birger entschuldigte sich beschämt damit, dass er seit seiner Rückkehr nach Forsvik sehr viel zu tun gehabt hätte, jetzt sei jedoch genug Zeit.
    In fröhlicher Zwiesprache schlenderten die vier Freunde zu den Sägemühlen und verständigten sich sofort in der Sprache, die sie schon als Kinder gesprochen hatten. Darin mischten sich Nordisch, Arabisch, Sächsisch und Latein. Fremden musste sie wie eine Geheimsprache erscheinen.
    In den Sägemühlen hatten sich große, bemerkenswerte Veränderungen vollzogen. Früher hatten sich die Sägen nicht schneller drehen können als die Wasserräder, auf deren Achse sie befestigt waren. Bei der langsamen Umdrehung liefen die Sägen heiß und mussten mit Wasser gekühlt werden, das über sie geschöpft wurde. Dadurch wurde das Holz jedoch nass und war schwerer zu bearbeiten.
    Doch inzwischen zersägte man einen Baumstamm in der Hälfte der Zeit, indem man die Sägen an einer schmiedeeisernen,
dünneren Achse mit kleinen Keilriemenrädern befestigte, die von einem Rad an dem dicken, rotierenden Balken in Bewegung gehalten wurden. Diese Räder waren so groß, dass sie bis zur Decke der Sägemühle reichten. Die großen und die kleinen Räder waren durch Keilriemen aus Leder miteinander verbunden. Es erschien wie ein Wunder, dass die großen, langsamen Räder ihre Kraft dergestalt auf die kleinen Räder übertrugen, dass diese blitzschnell rotierten.
    Johannes war auf diese Verbesserung recht stolz und deutete an, dass er seinem Vater, dem Werkstattmeister Jacob Wachtian, beim Ersinnen dieser Neuerung mehr als nur behilflich gewesen sei. Seine Freunde lachten ihn für diese Bemerkung aus. Johannes ließ sich dadurch nicht verdrießen, sondern schleifte Birger und die anderen zur Sägeschmiede, um ihnen eine weitere Neuerung vorzuführen.
    Bei ihrem Eintreffen wurde in der Sägeschmiede nicht gearbeitet, aber Johannes eilte wie ein eifriges Eichhörnchen hin und her, um ihnen alles zu demonstrieren und zu erklären. Mitten im Saal lag ein glatt geschliffener Steinblock, der an eine Wasserfläche an einem windstillen Sommerabend erinnerte. Darüber hing an einem Flaschenzug ein ebensolcher Stein. Johannes erzählte davon, wie schwierig es sei, eine derart glatte Fläche herzustellen, wie sehr sich diese Mühe jedoch ausgezahlt habe. Es sei bislang immer sehr schwer gewesen, runde Stahlblätter zu schmieden, die ganz glatt waren. Noch schwerer sei es gewesen, die Klingen zu härten, ohne dass diese sich wellten. Bei der kleinsten Ungleichmäßigkeit zerbrächen die Klingen jedoch beim Zersägen der Baumstämme, besonders beim Zersägen von Eichenholz. Mit Hilfe der Steinblöcke sei es nun möglich, die Sägeblätter gänzlich
zu glätten, wenn man sie zuvor auf die richtige Temperatur erwärme, die erreicht sei, wenn sie rot glühten und im Begriff seien, sich wieder abzukühlen.
    Birger interessierte sich für diese Neuerungen nur mäßig. Ihm war jedoch klar, dass es sich um wichtige Verbesserungen handelte. Er tat sein Bestes, seinen Freund Johannes nicht durch Ungeduld zu verletzen, sondern folgte ihm gutmütig in die Glasbläserei und die Kupferwerkstatt, um weitere Neuerungen anzusehen. Aber anschließend schienen auch Iben Ardous und Matteus Marcusian zu ermüden, und als Iben vorschlug, Pfeil und Bogen zu holen, da sie jetzt ohne Schwierigkeit die Erlaubnis bekommen würden, waren sie sich sofort einig, allerdings aus verschiedenen Gründen.
    Die jungen Herren, die das letzte Jahr der Forsviker Kriegsschule besuchten wie Matteus und insbesondere die Instructores wie Birger, konnten sich jederzeit jede beliebige Waffe aus der gut gefüllten Waffenkammer auf Forsvik holen. Für alle anderen war das schwieriger, und die Waffenmeister, die für das Zeughaus verantwortlich waren, pflegten recht ungeduldig zu sein.
    Auf dem Schießplatz befanden sich nur wenige Leute, Matteus und Birger mussten also nicht befürchten, bei einem schlechten Schuss allzu viel Publikum zu haben. Beide wussten, dass Birger der bessere Schütze war. Er hatte schon als Kind sehr viel üben müssen, da sowohl sein Vater als auch sein Großvater die besten Bogenschützen im Reiche gewesen waren.
    Zum Spaß schossen sie für eine Weile mit, ehe Birger und Matteus sich darauf konzentrierten, die kleinen Fehler ihrer Freunde zu berichtigen. Sie beschlossen, bei nächster Gelegenheit auf die Jagd zu gehen. Johannes und Iben Ardous sollten dann im Hinterhalt liegen,

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