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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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zweiten Abend nach seiner Krönung von allem verabschiedet, was in unkeuschen Liedern über Männer und Frauen besungen wurde. Ein Trost war ihm, dass die Frau, die jetzt mit dem Schiff eintraf, zumindest keine alte Witwe war. Seine Sorge war
jedoch groß. Sein Herz schlug ebenso schnell wie in dem Moment, in dem er im Krieg mit gesenkter Lanze zum Angriff überging.
    Beide waren überaus angenehm überrascht, als sie des anderen ansichtig wurden, und fielen sich sofort unhöfisch, aus freien Stücken und ohne die geringste Scheu um den Hals. Sie hätten in diesem Augenblick beide keine schönere Überraschung erleben können.

II
    A LS AUS KLOSTER RISEBERGA Nachricht eintraf, dass Alde Arnsdotter vorhabe, nach Forsvik zurückzukehren, überkam ihre Mutter Cecilia Rosa zum ersten Mal seit über einem Jahr so etwas wie ein Glücksgefühl. Cecilia Rosa hatte vom Morgengrauen bis zum Abend ihre Pflichten genauestens erfüllt, Schiffe waren im Hafen am Vättern eingetroffen, und Flusskähne hatten den Hafen in der Bucht Viken verlassen, so wie immer schon, als wäre Forsvik von keinen nennenswerten Schicksalsschlägen heimgesucht worden.
    Es verhielt sich jedoch so, dass sich Cecilia Rosa vom Licht ins Dunkel begeben hatte, als ihr geliebter Arn nach Gestilren nach langem Kampf vom Wundfieber dahingerafft worden war. In der ersten Zeit hatte sie wie in Trance alles erledigt, was von ihr verlangt wurde, als stünde sie neben sich und sähe sich selbst zu. Aber als das Trauergefolge aus Varnhem zurückgekehrt und der Leichenschmaus verzehrt war, nachdem die Gäste Forsvik endlich verlassen hatten und alles wieder zur Tagesordnung zurückkehren sollte, hatte es den Anschein gehabt, als würde Cecilia Rosa in sich zusammenfallen.
    Sie begann zu grübeln, und zwar hauptsächlich über den unergründlichen Willen der Mutter Gottes. Denn warum, fragte sie sich, hatten sie und Arn so lange so schwer leiden müssen - er im Krieg im Heiligen Land, sie unter der Geißel der teuflischen Äbtissin Rikissa in Gudhem -, und
warum waren sie beide der Gnade teilhaftig geworden, wieder vereinigt zu sein, wenn sie der Tod schon bald wieder auseinandergerissen hatte?
    Was bezweckte die Mutter Gottes damit, und was wollte sie den Menschen beweisen, indem sie die Belohnung von Liebe und Treue so rasch wieder zerstörte? Wenn Arn es in den vielen Jahren des Kriegsdienstes unter ihrem Wappen verdient hatte, ins Paradies abberufen zu werden - die Gnade, die ihm in zwanzig Jahren des Krieges im Heiligen Land nicht zuteilgeworden war -, dann war das gerecht. Aber nur, was ihn selbst betraf. Was hatte es für einen Sinn, ihm das zu geben, was er im Erdenleben ganz sicher verdient hatte, aber gleichzeitig seiner liebenden Frau und seiner Tochter Alde die schwerste und schwärzeste Trauer zu bescheren?
    Wollte die Mutter Gottes den Menschen damit den Unterschied zwischen einem Heiligen - und auf Forsvik gab es bereits viele, die den heiligen Arn anbeteten - und ganz normalen Menschen vorführen, zu denen Cecilia Rosa und ihre Tochter Alde zählten?
    Solche Grübeleien endeten jedoch stets dort, wo sie begonnen hatten, in einer großen, schwarzen, unendlichen Trauer. Es gab keine Antworten.
    Als Alde in Erwägung zog, aus Trauer ins Kloster zu gehen, hatte Cecilia Rosa zunächst das Gefühl, sie müsse aus dem Leben scheiden, denn hätte sie so kurze Zeit nach ihrem Mann auch ihre Tochter verloren, hätte sie keine Kraft mehr gehabt, noch weiterzuleben, davon war sie anfangs überzeugt gewesen.
    Bald hatte sie jedoch den Kampf um Alde aufgenommen. Alde hatte schließlich ihr gesamtes junges Leben in Freiheit verbracht und besaß ziemlich romantische Vorstellungen davon, wie das Leben jenseits der Klostermauern
aussah. Cecilia Rosa hatte hingegen über zwanzig Jahre im Kloster zugebracht, erst im widerwärtigen Kloster Gudhem, anschließend in Riseberga. Sie beschrieb die dürftige Eintönigkeit des Klosterlebens, aber auch die kleinen und seltenen Freuden. Sie erläuterte, dass Alde all die Vorteile, die das Kloster zu bieten habe - Webkunst, Näherei, Gartenarbeit und Gesang -, auch auf Forsvik im Übermaß genießen könne. Aber die eiskalten Winternächte in zugigen Klosterzellen ohne Kamin, die dünnen Decken, die nackten Füße auf dem vereisten Steinboden, das mehrmalige nächtliche Aufstehen, das gefrorene Waschwasser und anderes Elend, das seien doch Dinge, auf die eine junge Frau gut und gerne verzichten könne.
    Ihre Litanei half jedoch nur

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