Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
Vom Netzwerk:
erwiderte er, ein König müsse viele Methoden kennen, junge Hitzköpfe zu züchtigen. Dieser kleine Kampf sei bald vorüber, und niemand würde dabei ernsthaft zu Schaden kommen. Er entschuldigte sich, dass sie die kommende Nacht ohne ihn würde verbringen müssen, da er diese mit sehr viel Bier und Wein in Gesellschaft der beiden Grünschnäbel verbringen würde. Ein derartiges Leiden, erwiderte sie lachend, könne sie nur dann auf sich nehmen, wenn es wirklich um das Wohl und Wehe des Reiches ginge, doch habe sie eingesehen, dass dem wirklich so sei. Er beugte sich zu ihr
hinab und flüsterte in ihr Ohr, Gott habe sie beide gesegnet, besonders ihn. Diese Zwangsheirat hätte wahrhaftig viel schlimmer ausfallen können. Darüber lachte die Königin aus vollem Hals und küsste ihren König sehr unkeusch, wofür sie einige unfreundliche Blicke erntete, weil sie die Kämpfenden auf dem Burghof derart missachtete. Rasch setzte sie ihre würdige, desinteressierte Königinnenmiene wieder auf und trug die Nase sehr hoch.
    Birger fand es allmählich an der Zeit, dem Spektakel ein Ende zu bereiten. Knut stand immer breitbeiniger da, und seine Knie waren ungeschützt. Das war auch der Arm, mit dem er seinen Schild in immer größerem Abstand von seinem Körper hielt, einer seiner größten Fehler. In einem Kampf mit scharfen Waffen hätte er jetzt seinen Arm verloren.
    Bislang hatte Birger noch kein einziges Mal zurückgeschlagen, um einen Treffer zu landen, und er wollte dies auch nur ein einziges Mal tun. Aber als er sich näherte, um diesen einen Schlag auszuführen, erkannte er, dass Knut dann womöglich für den Rest seines Lebens hinken würden, obwohl sie stumpfe Klingen verwendeten. Er musste also anders vorgehen.
    Er wartete, bis Knut den Arm hob, um einen Schlag von rechts nach links auszuteilen. Er parierte den Hieb mit seinem schräg gehaltenen Schild und drehte sich rasch einmal um die eigene Achse, führte sein Schwert ebenso niedrig wie waagerecht und erwischte Knut in der rechten Kniekehle. Dann sprang er beiseite, um sich die Folgen seines Hiebes anzusehen.
    Knut schwankte. Die Sehne war aber nicht durchtrennt. Er jammerte und fluchte in seinem Helm. Birger senkte sein Schwert und bot ihm an, da er zum ersten Mal getroffen
worden sei, ehrenvoll zu kapitulieren. Knut schüttelte bockig den Kopf, musste aber die Hand heben, um zu signalisieren, dass er eine Pause benötige, um seinen Helm zurechtzurücken. Dann griff er plötzlich mit erneuter Wut an, jetzt allerdings hinkend.
    Birger musste daraufhin etwas Neues ausprobieren. Er ging unversehens zum Angriff über und zwang Knut abwechselnd, einen tiefen Hieb zu parieren, was einem großen Mann ohnehin schwerfiel, dann wieder einen hohen, was mehr Kraft kostete. Nachdem das einige Runden lang so gegangen war, schlug er ihn erst leicht, dann etwas fester auf seinen Helm, so dass dieser sich drehte und Knut nichts mehr sehen konnte. Als Knut seinen Schwertarm hob, um den Helm zurechtzurücken, zielte Birger sehr genau und schlug seinem Gegner dergestalt zwischen Handgelenk und Ellbogen, dass der Knochen nicht brach, ihm das Schwert aber aus der Hand fiel.
    Als sich Knut viel zu langsam vorbeugte, um sein Schwert aufzuheben, stellte Birger seinen eisengepanzerten Schuh darauf und stieß Knut seine Schwertspitze, dort wo sich die Rippen teilen, in die Brust.
    Knut sackte zusammen. Birger hob sofort sein Schwert auf, wandte ihm den Rücken zu und trat dem König und der Königin entgegen. Er nahm seinen Helm ab, kniete mit einem Bein und legte Knuts Schwert vor sich hin. Das Lächeln des Königs war grimmig und belustigt.
    »Nun, Junker Birger, was habt Ihr uns zu sagen?«, fragte der König.
    »Ich bitte Eure Majestät um die Gunst, diesen Zweikampf für beendet zu erklären«, erwiderte Birger mit höfisch gesenktem Haupt. »Meine Ehre ist nicht mehr befleckt, und Knut Holmgeirsson hat bewiesen, dass er zu seinem Wort steht. Damit ist Ausgleich geschaffen.«

    »Steht auf, Birger!«, befahl der König, und Birger gehorchte blitzschnell. »Als Preis gebe ich Euch Knuts Schild mit unseren eigenen drei Kronen, so wie er Euren Löwen bekommen hätte, wenn er gesiegt hätte. Aber wir befehlen Euch, diesen Schild in Ehren zu halten und an einer Stelle zu verwahren, wo Ihr ihn immer sehen könnt. Er soll Euch daran erinnern, wozu törichte Worte führen können. Knuts Schwert gehört ebenfalls Euch. Dies und nichts anderes verfügen wir.«
    Birger hob Knuts Schwert von

Weitere Kostenlose Bücher