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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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deine Pläne hinauslaufen! Ich bin also gerade dabei, mit unseren lieben Freunden, den Sarazenen, die erste Burg zu bauen. Welch göttliche Ironie! Hast du eigentlich gar keine Angst, dass wir mit unseren sarazenischen Freunden Probleme bekommen könnten? Ich meine, früher oder später begreifen sogar diese nordischen Barbaren, was das für Ausländer sind, die fünfmal am Tag beten, und das auch noch ziemlich indiskret, wenn ich einmal taktvoll darauf hinweisen darf.«
    »Das war viel auf einmal«, seufzte Arn. »Ja, ungefähr so stelle ich mir das Ganze vor. Wenn ich eine Reiterei wie bei den Tempelrittern aufbaue, dann gibt es Frieden. Wir brauchen mehr Burgen als eine, das ist wahr. Und was die Sarazenen angeht, so sollen sie erst mal zeigen, was sie taugen, danach sollen die Leute ihre Vorurteile überdenken.«
    »Letzteres könnte gefährlich werden«, meinte Bruder Guilbert nachdenklich. »Du und ich wissen, was wir von den Sarazenen zu halten haben. Aber würde nicht jeder dieser ahnungslosen und primitiven Bischöfe vom Schlag getroffen, wenn er die Wahrheit über deine Burgbaumeister erführe? Und Frieden mit einer Übermacht zu schaffen, wie du dir das vorstellst, ist richtig und falsch zugleich.«
    »Dass es richtig ist, weiß ich, aber wie kann es gleichzeitig falsch sein?«, fragte Arn.
    »Es ist deswegen falsch, weil die nordischen Menschen nicht verstehen, wie eine Reiterei der neuen Zeit aussieht und wie unbesiegbar sie ist. Wenn du eine solche Streitmacht geschaffen hast, musst du sie erst unter Beweis stellen,
wenn du Frieden schaffen willst. Und das bedeutet in jedem Fall Krieg.«
    »Ich habe viel über genau diese Sache nachgedacht«, gab Arn zu. »Und ich habe darauf nur eine Antwort: Die Lektion muss milde gestaltet werden. Du erinnerst dich doch noch an unsere goldene Regel im Templerorden?«
    »Wenn du dein Schwert erhebst, denke nicht daran, wen du töten kannst, denke daran, wen du schonen kannst«, antwortete Bruder Guilbert auf Latein.
    »Genau«, sagte Arn. »Möge das Gottes Wille sein!«

VI
    A UF DONNERNDEN HUFEN TRABTEN DIE PFERDE den Weg auf und ab, auf dem die Braut kommen sollte. Streitäxte funkelten in der Sonne, und überall waren das Klappern von Waffen und die harten, aufgeregten Stimmen der Krieger zu hören. Einige der Reiter trugen das Wappen des Königs, aber die meisten waren Folkunger, die aus einem weiten Umkreis von ihren Höfen und Dörfern herbeigerufen worden waren. Tausend bewaffnete Männer sollten die Braut auf ihrem Weg beschützen.
    Seitdem Frieden herrschte, hatte man so viele Krieger nicht mehr gesehen, und es war fast wie in alten Zeiten, wenn der König zu einem Heerzug gerufen hatte.
    Aus allen Dörfern bis hinunter nach Skara waren die Bewohner herbeigeströmt und standen schon am frühen Morgen dicht gedrängt am Weg von Husaby bis zur Kirche von Forshem. Einige ruhten bei Bier und kaltem Braten aus, andere unterhielten sich mit Nachbarn, die sie lange nicht gesehen hatten, Kinder liefen spielend hin und her. Alle waren gekommen, um die Braut nach Forshem reiten zu sehen. Man war neugierig, denn es hatte Vorzeichen in Form von vier Sonnen am Himmel gegeben, und gerüchteweise war von möglichen Anschlägen auf die Braut die Rede gewesen. Man hatte von den Kräften der Finsternis gesprochen, die die Braut bedrohten, davon, dass sie vom Neck geraubt, von einer Waldnymphe
versteinert oder von einem Troll vergiftet werden könnte. Andere Gerüchte handelten von Krieg und Unglück, die das Land heimsuchen würden, unabhängig davon, ob die Braut in dieser Nacht nun lebend ins Brautbett kam, erschlagen oder verzaubert wurde. Die älteren und klügeren Menschen sprachen in Andeutungen darüber, dass diese Heirat mit dem Kampf um die Macht im Reiche zu tun habe.
    Wie diese Brautfahrt auch immer verlaufen würde, so war sie doch ein Schauspiel, auf das sich viele Stunden zu warten lohnte. Und Geduld musste man mitbringen, denn die Männer, die die Braut holen sollten, verspäteten sich.
    Zur vereinbarten Zeit, als die Sonne am höchsten stand, hatten die drei Verheirater Pål, Algot und der junge Sture Cecilia auf den Hofplatz geführt. Sture war am Morgen schwer verkatert, aber bester Stimmung aus Arnäs zurückgekommen und hatte von dem Turnier mit den besten Bogenschützen des Landes erzählt.
    Die drei Brüder trugen ihre schönsten grünen Pålsmäntel, die jedoch neben dem von Cecilia farblos und schlicht wirkten. Auf dem Hof stand der Brauttisch mit

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