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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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verärgerten Birger Brosa und zwei Cecilien gegenübersah, die seine Pläne durchkreuzten!«, meinte Ulvhilde lachend.
    »Es gilt, immer wieder dasselbe zu sagen, aber mit anderen Worten. Und jetzt sitzen wir hier, und das nicht nur zu unserer eigenen Freude, sondern auch zum Besten des Reiches«, sagte die Königin und schlug entzückt die Hände zusammen beim Anblick der mit roten und schwarzen Federn hübsch angerichteten Kapaune, die gerade vor sie hingestellt wurden. Sie hatte bereits bei der Begrüßung Erika Joarsdotter zugeflüstert, man möge ihr bitte auf der Brautbank das Schweinefleisch ersparen. Ihre beiden Freundinnen würden als ehemalige Klosterfrauen vermutlich ihren Geschmack teilen.
    Es wurde nun zum ersten Mal auf das Wohl der Braut getrunken, und Cecilia musste sich erheben, errötend und unsicher, und ein ganzes Glas Wein trinken.
    »Wir müssen dafür sorgen, dass sie uns Wasser bringen«, flüsterte Ulvhilde, »denn heute Abend wird sicher noch oft auf das Wohl der Braut angestoßen.«
    Die Königin nickte energisch und winkte dem zuständigen Diener.

    Am anderen Ende des Saals ganz oben auf der Bank des Bräutigams saß neben Arn der König, flankiert von Magnus Månesköld und Erik Jarl. König Knut hatte den Arm um Arn gelegt und erzählte lange Geschichten, wie sehr er darunter gelitten habe, dass ihm Arn während der langen blutigen Jahre, ehe er sich der Krone auf seinem Haupt habe sicher sein können, nicht beigestanden habe. Einen treueren Freund als Arn habe er in diesem Leben nicht, denn Birger Brosa sei eher etwas wie ein kluger Vater als ein Freund. Er habe keinen Augenblick gezögert, das Hochzeitsfest seines besten Freundes zu besuchen, und zwar mit allen Fahnen und Reitern, die er habe aufbieten können. Und er habe auch nicht daran gezweifelt, dass diese Hochzeit stattfinden werde. Sie sei schließlich Gottes Wille und die Gnade und Belohnung der Heiligen Jungfrau für jahrelange Treue und die Hoffnung, die Arn und Cecilia nie aufgegeben hätten. Wie könne er sich wohl als armer, sündiger Mensch diesem hohen Willen widersetzen?
    Cecilia Rosa und die Königin seien beste Freundinnen, und daher sei die Freude umso größer. Außerdem würden sie bald Nachbarn. Für die Leute auf Forsvik liege die nächste Kirche auf Näs, und er selbst und seine Königin würden Forsvik gerne durch ihren Besuch ehren.
    Viele solcher milden Worte sprach der König zu Arn, der froh und erleichtert war. Doch er hatte so lange in einer Welt gelebt, in der Lüge und Falschheit geächtet waren, dass er alles glaubte, was man ihm sagte.
    Die sarazenischen Baumeister saßen zusammen an der anderen großen Tafel, ganz in der Nähe von der Bank des Bräutigams. Arn hatte selbst dafür gesorgt, denn alle sollten sehen, dass man sie für ihre Arbeit ehrte. Er hatte Erika Joarsdotter auch darum gebeten, an deren Tafel nur
Wasser ausschenken zu lassen und ihnen kein Schweinefleisch vorzusetzen. Außerdem wollte er gerne ganz in der Nähe seiner Baumeister sitzen, falls es auch nur den geringsten Streit geben sollte.
    Und jetzt sah es dort unten tatsächlich nach Streit aus, obwohl er von weitem unmöglich sehen konnte, worum es ging. Er gab vor, dass es für ihn bereits an der Zeit sei, sich zu erleichtern, ging auf den Ausgang zu und tat dann so, als müsse er bei den Sarazenen stehen bleiben, um sich beglückwünschen zu lassen. Das taten sie auch, als er bei ihnen stehen blieb, und ihr Streit verstummte.
    Arn kam sich in seinen geckenhaften fränkischen Kleidern, die unter seinem Mantel knisterten, sobald er sich bewegte, unwürdig vor. Seine Baumeister schienen auch wirklich Mühe zu haben, sich das Lachen zu verkneifen. Er fragte ohne Umschweife, was mehr die Art der Bewohner des Nordens als die der Araber war, worum es bei dem Streit gegangen sei, erhielt jedoch nur ausweichende Antworten. Man hatte offenbar darüber gesprochen, dass die eine oder andere der Speisen unrein gewesen sein könne.
    Dieses Missverständnis wollte er so schnell wie möglich aufklären. Es gab nur eine Art, sofort den Respekt und Gehorsam der Sarazenen zurückzugewinnen. Als würde er nur eben ein paar Strophen eines Lieds rezitieren, sprach er lächelnd zu ihnen in ihrer eigenen Sprache.
    »Im Namen Gottes des Gnadenreichen und Barmherzigen!«, begann er, und an der Tafel wurde es sofort vollkommen still. »Hört den ersten Vers der fünften Sure: ›O ihr, die ihr glaubt, haltet eure Verträge. Erlaubt ist euch als Speise

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