Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Siks Tochter, zur Frau nehmen?«
Magnus Månesköld verstummte, so sehr verblüffte ihn diese Frage. Aber bald hatte er sich soweit gesammelt, dass er antworten konnte.
»Wenn das Euer Wunsch ist, mein Vater, und wenn das außerdem noch der Wunsch des Königs ist, dann könnt Ihr gewiss sein, dass ich sofort gehorchen werde«, antwortete er und beugte das Haupt.
»Ich habe es dir nicht befohlen, sondern dich nach deinen eigenen Wünschen gefragt«, erwiderte Arn stirnrunzelnd.
»Mein Wunsch ist, meinem Vater und meinem König, soweit es in meiner Macht steht, zu Willen zu sein. Das Brautbett mit einer Frau zu teilen, gehört zu den leichteren
Diensten, die ihr von mir begehren könnt«, antwortete Magnus Månesköld eilig, fast als würde er ein Gebet herunterleiern.
»Würde dich eine solche Hochzeit glücklich oder unglücklich machen?«, beharrte Arn, um herauszufinden, was hinter der merkwürdigen Bereitwilligkeit seines Sohnes steckte.
»Nicht unglücklich, mein Vater«, entgegnete Magnus Månesköld. »Ingrid Ylva habe ich nur zweimal gesehen. Sie ist eine holde Maid mit schmaler Taille und dem schwarzen Haar der Sverkerfrauen, das auch die Mutter meines Vaters hatte, wie ich gehört habe. Ihre Mitgift ist vermutlich auch nicht zu verachten, und sie ist von königlichem Geblüt. Was sollte ich mehr begehren?«
»So einiges, falls du vielleicht eine andere Frau so liebst, dass du für sie jeden Morgen und Abend voller Sehnsucht betest«, murmelte Arn mit gesenktem Blick.
»Ich bin nicht wie Ihr, mein Vater«, antwortete Magnus Månesköld milde und mit einem Blick, der mehr von Mitleid und Liebe zeugte als von Spott. »Die Geschichte Eurer Liebe und der meiner Mutter ist schön, und sie wird in Ställen und auf Märkten besungen. Auch der heutige Tag hat das schöne Lied von Glaube, Hoffnung und Liebe nicht verringert. Und ich freue mich ehrlich darüber. Aber ich bin nicht wie Ihr, mein Vater. Wenn ich heirate, dann tue ich, was die Ehre fordert und was meine Familie, mein Vater und mein König von mir verlangen. Etwas anderes habe ich mir nie vorgestellt.«
Arn nickte stumm und wandte sich erneut an den König. Gerade als er sagen wollte, was ihm auf den Lippen lag, nämlich dass die Hochzeit mit Ingrid Ylva stattfinden könne, sobald sie sich mit Sune Sik geeinigt hätten, hielt er inne und überlegte es sich anders. Mehrere Dinge ließen
ihn zögern. Vor allem, dass er bei einem solchen Fest der Brautführer werden und die Tochter des Mannes abholen würde, dessen Bruder das Ziel des Mordanschlags gewesen war, an dem er sich seinerzeit beteiligt hatte. So etwas erforderte längeres Nachdenken und Gebet, so etwas durfte man nicht überstürzen.
Der Abend war erst knapp zur Hälfte vorbei, als die kurze Dunkelheit hereinbrach und es Zeit zum Tanzen war. Die Trommler, Bläser und Pfeifer spielten auf, und die sechs weiß gekleideten Brautjungfern erhoben sich, fassten sich an den Händen und gingen mit langen Schritten im Takt der Musik zwischen den Tischen entlang. Dieser Tanz war der Abschied der Jugend von der Braut, die jetzt ihre Schwestern verlassen würde. Er war bisher wohl nur selten zu ausländischer Musik von ausländischen Spielleuten aufgeführt worden, aber die meisten waren der Meinung, dass ihn das noch besser machte.
Als die Jungfern das erste Mal um die Tische getanzt waren, wurde die Musik vor der zweiten Runde schneller und lauter. Bei der dritten und letzten Runde konnten einige der Jungfern kaum noch das Gleichgewicht halten. Nach geltendem Brauch hätten sie im Kreis tanzen und sich an den Händen festhalten sollen, dann hätten sie sich bei den schnellen Schritten auch gegenseitig stützen können, aber der Festsaal auf Arnäs war zu gut besucht, um der alten Ordnung folgen zu können.
Nachdem sie dreimal im Kreis getanzt waren, blieben die Jungfern mit hochrotem Gesicht an der Brautbank stehen und forderten Cecilia Rosa, die Königin und Ulvhilde Emundsdotter auf, herabzusteigen und sie an
den Händen zu nehmen. Mit Königin Blanka an der Spitze, gefolgt von Ulvhilde und der Braut, schritten die Frauen noch einmal durch den Saal und verließen ihn dann.
Sobald sich die Tür geschlossen hatte, wurde aus allen Richtungen nach mehr Bier gerufen, und der Lärm war schließlich so groß, dass man seinen Nebenmann nur verstehen konnte, wenn man sich anbrüllte.
Kaum war der nächste Krug geleert, da stand der alte Herr Magnus auf und ging, auf seinen Sohn Eskil gestützt, zur
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