Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
Vom Netzwerk:
Bank des Bräutigams. Er reichte Arn die Hand, damit dieser herabsteigen konnte. Der König, Erik Jarl, Magnus Månesköld und der Mönch folgten ihm.
    Unter Glückwünschen und Zurufen, die teilweise recht frech waren und die man sich nur nach dem Genuss von sehr viel Bier traute, schritt Arn langsam und mit männlicher Würde als letzter aus dem Saal. Der König führte den Zug an.
    Draußen auf dem Hof standen die Gäste auf Tischen und Bänken, um zuzuschauen, wie das Brautpaar zum Hochzeitsbett geführt wurde. Fackelträger flankierten die Prozession.
    Der Weg war nicht weit: Er führte zum hinteren Teil des Langhauses und von dort aus die Treppen zur Brautkammer hinauf.
    Der alte Herr Magnus hatte Mühe, die Bräutigamstreppe hinaufzusteigen, aber er gab nicht auf und lehnte jede Hilfe wütend ab.
    Im Vorzimmer der Brautkammer herrschte großes Gedränge, nachdem alle eingetreten waren und damit begannen, Arn zu entkleiden. Dieser wehrte sich zunächst, doch sein Vater scherzte, dass es jetzt für jeden Widerstand zu spät sei.

    Sie nahmen ihm seine ausländischen Kleider ab und zogen ihm ein fußlanges weißes Leinenhemd mit großem Halsausschnitt über. Dann konnten sie endlich die Tür zur eigentlichen Brautkammer öffnen.
    Dort lag Cecilia in einem weißen Hemd und mit offenem Haar. Am Fußende des großen Brautbetts standen die Königin, Ulvhilde und die sechs Brautjungfern. Der König und Herr Magnus führten Arn zum Bett und forderten ihn auf, sich neben Cecilia zu legen. Als er dalag, ebenso schamrot wie Cecilia, stellten sich auch seine Begleiter am Fußende des Bettes auf.
    Alle standen eine Weile schweigend da, und Arn, der nicht die mindeste Ahnung hatte, was von ihm oder von Cecilia erwartet wurde, blickte verstohlen zu ihr hinüber und flüsterte ihr eine Frage zu, die sie nicht beantworten konnte. Es hatte den Anschein, als würden alle ihre Verwandten und Freunde auf etwas warten, obwohl weder Arn noch Cecilia wussten, worauf.
    Das Schweigen und Warten erschien ihnen unerträglich lang, bis sie endlich erfuhren, dass man auf den Erzbischof wartete. Dessen Ächzen war schon eine geraume Zeit von unten zu hören, ehe er auf einen Kaplan gestützt in die Kammer torkelte.
    Jetzt war der Augenblick gekommen. Der Erzbischof hob seine Hand und sprach etwas atemlos seinen Segen. Die Königin nahm die große, prächtige Hochzeitsdecke an der einen Ecke und der König an der anderen, und gemeinsam zogen sie sie langsam über Cecilia und Arn.
    In Anwesenheit von zwölf Zeugen waren sie jetzt zum Bett geleitet worden. Damit waren Arn Magnusson und Cecilia Rosa Mann und Frau. Nach den Regeln der Kirche hieß das, bis dass der Tod sie scheiden würde. Nach den Regeln des Westlichen Götalands und denen der Väter
bedeutete es, dass ihre Ehe so lange hielt, bis es einen Grund gab, sich scheiden zu lassen.
    Ihre Freunde beglückwünschten sie einer nach dem anderen, verbeugten sich und verließen das Brautpaar dann für die erste gemeinsame Nacht.
    Die Kammer war von Kienspänen in schmiedeeisernen Haltern und von Wachskerzen erleuchtet. Reglos und steif lagen sie nebeneinander und starrten an die Decke, ohne dass einer von ihnen etwas zu sagen gewusst hätte.
    Ihr Weg bis in dieses Bett war lang gewesen. Jetzt waren sie endlich angekommen, da Gott es so gewollt hatte. Die Heilige Jungfrau hatte es ihnen versprochen, und sie selbst hatten zwanzig Jahre lang jeden Abend dafür gebetet. Sie lagen aber auch dort, weil der Friede und die Eintracht im Reich es forderten und weil ihre beiden Familien das so beschlossen hatten. Der König und die Königin hatten die Hochzeitsdecke über ihnen ausgebreitet. Niemandem war es je vergönnt gewesen, so feierlich Mann und Frau zu werden.
    Cecilia dachte daran, wie sich die Hindernisse aufgetürmt hatten, seit sie Arn nach all den Jahren auf Näs wiedergesehen hatte. Jetzt war das alles vorbei, wie es schien im Handumdrehen. So viel war mit ihr nach dem Willen anderer und nach den Erfordernissen der Bräuche geschehen, und sie hatte sich davon wie von einem gewaltigen Strom mitreißen lassen, wie das Laub in dem Frühlingsbach, den sie sich auf ihrem Ritt von Näs nach Riseberga vorgestellt hatte. Diese Reise erschien ihr jetzt weit weg und gleichzeitig so nahe, als sei sie erst gestern gewesen. Beim Anblick der Zeit schwindelte es ihr, und sie versuchte sie zu fangen und festzuhalten, indem sie die Augen schloss und sich daran zu erinnern suchte, wie Arn auf seinem

Weitere Kostenlose Bücher