Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
Vom Netzwerk:
jonglierten mit brennenden Fackeln, und auf den Bühnen standen Sänger mit Lauten, die Lieder von fränkischen Heldentaten vortrugen. Der Erzbischof ließ sich in einer Sänfte auf den Burghof tragen und streckte ab und zu die Hand aus, um nach rechts und links den Segen auszuteilen.
    Arn und Cecilia mussten sich jetzt erneut trennen. Cecilia sollte auf eine laubgeschmückte Brautbank steigen, die auf dem Hof aufgestellt war, während Arn mit seinen Jünglingen auf einem ähnlichen Gerüst Platz nahm. Eskil hatte das so eingerichtet, damit alle Zuschauer Braut und Bräutigam sehen konnten, da nur die Hälfte der Gäste im großen Saal Platz gefunden hätte. Alle, die draußen auf dem Burghof feiern mussten, wären sehr enttäuscht gewesen,
wenn sie auf ihren schlechteren Plätzen nicht einmal das Brautpaar hätten sehen können. Ein ähnlicher Hochsitz war für den Erzbischof, den König und den Gastgeber errichtet worden.
    Bruder Guilbert kletterte gelenkig und flink auf das Gerüst, setzte sich neben Arn und rief gleichzeitig den fränkischen Lautenspielern und Sängern zu, näher zu treten und das letzte Lied noch einmal zu wiederholen. Diese fühlten sich dadurch ermuntert, dass es hier offenbar Leute gab, die die Lieder verstanden, und gehorchten sofort. Arn und Bruder Guilbert nickten sich zu, als sie die ersten Strophen gehört hatten, sie kannten das Lied. Bruder Guilbert schien sogar bei der einen oder anderen Strophe mitsingen zu können, obwohl ihm solche Lieder eigentlich verboten waren.
    Es ging um den Ritter Roland, der vor seinem Tod vergebens versucht, sein Schwert Durendal zu zerbrechen, damit es nicht in die Hände des Feindes fällt, denn der Griff enthält heilige Reliquien: einen Zahn des heiligen Petrus, Blut des heiligen Basilius und einen Faden des Gewands, das die Gottesmutter getragen hatte. Aber das Schwert bricht nicht, sosehr sich der sterbende Roland auch bemüht, und da erbarmen sich die Engel Gottes des Helden und tragen das Schwert gen Himmel. Roland sinkt mit dem Schlachthorn Olifant an seiner Seite im Schatten einer Pinie nieder und wendet den Blick dem Land der Ungläubigen zu, damit Kaiser Karl der Große seinen toten Helden nicht mit feige abgewandtem Blick findet. Er beichtet seine Sünden und hebt seinen rechten Panzerhandschuh zu Gott. Da steigt der heilige Gabriel herab und führt Rolands Seele in den Himmel.
    Arn und Bruder Guilbert waren von diesem Lied sehr ergriffen, da sie alles, was da besungen wurde, vor ihrem
geistigen Auge sehen konnten, als wären sie dabei gewesen. Sie hatten viele Geschichten gehört, in denen es um christliche Ritter im Heiligen Land ging, die ihre Schwerter zerbrochen, sich zum Sterben niedergelegt und ihre Seele Gott anempfohlen hatten.
    Als die beiden provenzalischen Lautensänger entdeckten, dass Bruder Guilbert und Arn von dem Lied so gerührt waren, stellten sie sich dicht neben sie, sangen eine Strophe nach der anderen und wollten gar nicht mehr aufhören. Dabei war das Lied vom Ritter Roland wahrlich nicht kurz.
    Arn, der nicht begriff, dass er einige Silbermünzen bezahlen musste, um die Sänger loszuwerden, machte das nicht enden wollende Gesinge so verlegen, dass er schließlich auf Fränkisch rief, er danke vielmals, aber jetzt sei es wirklich genug. Enttäuscht verstummten die Sänger und suchten sich ein neues Publikum.
    »Du hättest ihnen etwas Geld geben sollen«, erklärte Bruder Guilbert.
    »Das ist möglich«, sagte Arn. »Ich habe aber kein Silber bei mir, genauso wenig wie du, also muss ich daran denken, die Bezahlung nachzuholen. Der Mönch steckt eben noch zu sehr in mir, und das gewöhnt man sich nicht so schnell ab.«
    »Dafür bleibt dir aber nicht mehr viel Zeit, denn die Hochzeitsnacht lässt nicht mehr lang auf sich warten«, scherzte Bruder Guilbert, bereute es jedoch sofort, als er sah, wie bleich Arn wurde.
    Endlich wurde ins Horn geblasen, und das eigentliche Fest konnte beginnen. Die Hälfte der Gäste begann sich auf die Türen des großen Saals zuzubewegen, während die anderen draußen auf dem Hof stehen blieben, ohne richtig zu wissen, wie sie sich verhalten sollten, um nicht
gekränkt zu wirken, dass sie nicht zu den hundert Vornehmsten gehörten. Richtig unzufrieden schienen nur die Männer aus der Sverkersippe, die unter sich geblieben waren und daher eine Art großen roten Blutfleck mitten auf dem Hof bildeten. Denn unter den Gästen, die sich auf den großen Saal zubewegten, trugen nur wenige rote

Weitere Kostenlose Bücher