Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
schwarzen Pferd mit der Silbermähne auf
sie zugeritten war. Aber als sie die Augen schloss, drehte sich das Bett wie ein Mühlrad, und sie musste sofort wieder die Augen öffnen, um den Schwindel zu vertreiben.
Arn dachte daran, dass die Liebe, die er viele Jahre lang so stark empfunden hatte und die er nie hatte verraten wollen, in letzter Zeit von mancherlei Dingen verdrängt worden war, die nichts mit Liebe zu tun hatten. Noch vor wenigen Stunden hatten er und Knut über die Heirat als ein wirkungsvolles Mittel gegen Krieg gesprochen, als hätte eine Hochzeit nicht das Geringste mit Liebe zu tun. Genauso hatte auch ihr gemeinsamer Sohn Magnus vorhin von der Liebe gesprochen, als er ihn nach der Hochzeit mit Ingrid Ylva gefragt hatte. Als hätte dieser ständige Kampf um die Macht seine eigene Liebe in den Schmutz gezogen und entwertet.
Und der körperliche Teil der Liebe, den er mit Hilfe von Gebeten, kaltem Wasser und nächtlichen Ausritten zu vertreiben gelernt und von dem es immer geheißen hatte, er sei Sünde und Versuchung, dieser Teil der Liebe sollte jetzt von der heiligen Gottesmutter gesegnet sein. Eine ganze Festgesellschaft erwartete, dass er die fleischliche Vereinigung mit Cecilia vollzog, denn bei der Messe des nächsten Tages sollte in der Kirche von Forshem die Läuterung der Braut stattfinden.
Er versuchte sich daran zu erinnern, wie es gewesen war, als sie zusammen gewesen waren und sich mit großer Lust ebendem hingegeben hatten, aber es war, als sei die Tür zu dieser Erinnerung verschlossen, als hätten allzu viele Gebete und angsterfüllte Nächte in einer kleinen Klosterzelle oder in einem Schlafsaal mit anderen Ritterbrüdern ihr einen Riegel vorgeschoben.
Er spürte, dass er zu schwitzen begann, und schlug vorsichtig die dicke Hochzeitsdecke beiseite, die König
und Königin ihnen bis zu den Nasenspitzen gezogen hatten.
»Danke, mein Liebster«, sagte sie.
Mehr sagte sie nicht, als würde ihrer beider Scham sie daran hindern. Aber ihre Stimme zu hören war lieblich und ein Labsal, vor allem aber sie gerade diese Worte sagen zu hören, die sie jetzt mit vollem Recht verwenden durfte.
»Denk dir, dass wir das jetzt endlich sagen dürfen, meine Liebste«, erwiderte er mit belegter Stimme, entschlossen, nicht wieder ein längeres Schweigen eintreten zu lassen. »Wenn wir jetzt endlich hier angekommen sind, sollten wir da nicht zuerst der Heiligen Jungfrau danken, dass sie auf dem ganzen langen Weg ihre schützende Hand über uns gehalten hat?«, fuhr er fort.
Cecilia machte eine Bewegung, als wolle sie sofort aus dem Bett steigen, um niederzuknien, aber er streckte die Hand aus und hinderte sie daran.
»Nimm meine Hand, meine Liebste«, sagte er und sah ihr zum ersten Mal in die Augen, als sie sich ihm zuwandte. »Dieses eine Mal bin ich mir sicher, dass die Heilige Jungfrau uns so sehen will, während wir ihr danken.«
Er hielt Cecilias Hand und sprach ihr ein langes Dankgebet in der Kirchensprache vor, das sie ihm gehorsam und mit leiser Stimme nachsprach.
Aber nach dem Gebet befiel sie die Schüchternheit erneut. Lange betrachtete Arn Cecilias Hand in seiner, ohne etwas zu sagen. Es war dieselbe Hand wie früher, obwohl die Adern jetzt deutlicher hervortraten. Die Finger waren dicker und die Nägel an einigen Stellen gesprungen von der gottgefälligen Arbeit in den Klöstern des Herrn.
Sie bemerkte seinen Blick und ahnte vermutlich, was ihm durch den Kopf ging. Auch sie betrachtete eine ganze Weile seine Hand und dachte, dass es dieselbe Hand war wie früher, stark von der ganzen Arbeit mit dem Hammer in der Schmiede und mit dem Schwert im Krieg, aber voller weißer Narben, die bewiesen, welche Entbehrungen und Schmerzen seine lange Bußzeit mit sich gebracht hatte.
»Du bist mein Arn, und ich bin deine Cecilia«, sagte sie schließlich, da es den Anschein hatte, als reiche sein Mut nicht aus, erneut etwas zu sagen. »Aber bist du noch derselbe Arn, und bin ich noch dieselbe Cecilia wie damals, als wir uns in so großer Trauer vor dem Kloster Gudhem voneinander trennten?«
»Ja, wir sind noch dieselben«, antwortete er. »Unsere Seelen sind dieselben, nur unsere Körper sind älter geworden, aber die sind nur das Gefäß der Seele. Du bist die Cecilia, an die ich mich erinnere, du bist die Cecilia, die ich mir in vielen Träumen und bei vielen Gebeten vorgestellt habe, als ich wissen wollte, wie du aussiehst. Hast du nicht ebenso an mich gedacht?«
»Ich habe es
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