Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
fasste seine Frau tröstend um die Schultern. Dann öffnete er die Tür nach draußen und rief nach viel kaltem Wasser. Wie er gehofft hatte, wartete dort draußen das Gesinde und kam sofort gehorsam angelaufen.
Etwas später lagen sie erneut in ihrem Bett. Beide hatten sich mit kaltem Wasser erfrischt und hielten je einen großen Becher davon in der Hand.
Cecilia schämte sich so sehr, dass sie dem Blick ihres Liebsten nicht zu begegnen wagte. Er tröstete sie erst, indem er ihr mit der Hand über die Wange fuhr, musste dann aber lachen. Es dauerte nicht lange, da konnte auch sie nicht mehr ernst bleiben.
»Wir haben den Rest unseres Lebens vor uns, um uns wieder so lieben zu lernen, wie wir es früher getan haben«, sagte er und strich ihr mit der Hand über die feuchte Stirn. »Das gewöhnt man sich im Kloster ab. Genauso ist es bei den Tempelrittern, denn wir leben wie die Mönche. Aber wir haben ja keine Eile, das wieder zu lernen, was uns einst allzu leicht fiel.«
»Obwohl wir damals nicht erst ein Fass Wein getrunken und einen ganzen Ochsen gegessen haben«, sagte Cecilia.
»Wir wollen es stattdessen mit kaltem Wasser versuchen«, sagte Arn und lachte wie über einen fernen Gedanken, der in seinem weinseligen Kopf aufgetaucht war.
Was Arn bei Wasser statt Wein so lustig fand, verstand Cecilia nicht, aber sie kicherte ebenfalls und brachte ihn dadurch nur noch mehr zum Lachen, und schließlich lachten sie beide und hielten sich in den Armen.
Am nächsten Morgen kamen die zwölf Zeugen mit rot geränderten Augen und auf unsicheren Beinen, wie es die Sitte forderte. Arn sollte aufstehen und einen Speer durch das offene Fenster werfen. Einer der Männer scherzte mit rauer Stimme darüber, dass der Abstand vom Bett zum Fenster so kurz sei, dass selbst Arn Magnusson es nicht verfehlen könne, obwohl er als miserabler Speerwerfer bekannt sei.
Das tat er auch nicht. Die Morgengabe war damit bestätigt. Forsvik gehörte nun für ewige Zeiten Cecilia Algotsdotter und ihren Nachkommen.
VII
Z U SANKT OLAF PFLEGTE DIE HEUERNTE im Westlichen Götaland noch in vollem Gange zu sein. Aber in diesem ungewöhnlich heißen Sommer war die Ernte schneller als sonst gereift, und das gesamte Heu war bereits eingebracht. Mittlerweile war ein Monat seit Arns und eingebracht. Mittlerweile war ein Monat seit Arns und Cecilias Hochzeitsfest vergangen, und es war an der Zeit für die dritte Läuterung der Braut. Die erste hatte einen Tag nach der Hochzeitsnacht stattgefunden, die zweite eine Woche später.
Viel geläuterter als bisher würde sie nicht werden, bloß weil ein Priester ein weiteres Gebet sprach und sie mit Weihwasser besprengte, dachte Cecilia. Sie empfand eine heimliche Scham über ihre unfreiwillige Reinheit, die sie sich selbst kaum eingestehen konnte, nicht einmal in den kurzen Augenblicken des Alleinseins und des Nachdenkens in ihrem ersten Monat auf Forsvik. Sie empfand es als eine umgekehrte Sünde, dass sie und Arn sich nicht im Fleische vereinigt hatten, und obwohl sie sich selbst die größere Schuld gab als Arn, wusste sie nicht aus noch ein, wie sie dagegen angehen sollte.
Arn schien wie von Sinnen zu arbeiten. Gleich nach dem Morgengebet stürzte er sich in die Arbeit, und sie sah ihn nur kurz zum Frühstück und Mittagessen. Nach dem Abendgebet ging er zum Ufer des Bottensjö, um sich beim Schwimmen Schweiß und Staub abzuwaschen. Wenn er zu ihr in die Schlafkammer kam, war es bereits dunkel,
und sie wechselten nur wenige Worte, ehe er in einen tiefen Schlaf fiel.
Ganz sicher war es so, wie Arn gesagt hatte: Es herrschte eine Zeit besonders harter Arbeit, da so vieles bis zum Winter fertig werden musste. Viele neue Seelen brauchten ein Dach über dem Kopf, vor allem aber Wärme, da die Ausländer noch nie einen nordischen Winter erlebt hatten. Die Schmieden und die Glashütte mussten ebenfalls bis dahin fertig sein, damit sie endlich mit der richtigen Arbeit beginnen konnten. Anstatt nur zu essen, zu schlafen und zu frieren, würden sie den Winter durcharbeiten können.
Arn war überall zugleich: beim Transport der Baumstämme, beim Abdichten der Wände mit Flachs und Pech und beim Aufmauern der Ziegelwände für die neuen Vorratshäuser, die Schmieden und die Glashütte. Jedes Mal, wenn Flusskähne nach Forsvik kamen, ging er nachsehen, wie viel Ziegel sie gebracht hatten.
Der Ziegel verzögerte die Arbeit mehr als alles andere. Wie sehr sie auch gesucht hatten, so hatten sie brauchbaren Lehm
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