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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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gewesen und habe den Namen Salah ad-Din Jusuf Ibn Aijub getragen, obwohl ihn die Christen der Einfachheit halber Saladin genannt hätten.
    Als der Name des schlimmsten Feindes der Christenheit fiel, schnappte Cecilia unwillkürlich nach Luft. Tausende giftige Verwünschungen hatte sie Nonnen und Geistliche bei diesem Namen äußern hören.
    Saladin sei sein Freund, fuhr Arn fort, der sich von ihrem heftigen Luftholen nicht irremachen ließ. Ihre Freundschaft habe damit begonnen, dass Arn einmal Saladin, ohne es zu beabsichtigen, das Leben gerettet habe, was, wenn man genauer darüber nachdenke, gar nicht ohne Gottes Hilfe hätte geschehen können. Denn warum solle sonst ein Tempelritter, einer von Gottes ergebensten Kriegern und einer der Verteidiger des Heiligen Grabes, den Mann retten, der am Ende die Christen vernichte sollte?
    Anschließend seien sie sich als Feinde auf dem Schlachtfeld begegnet, und Arn habe gesiegt. Aber kurze Zeit später habe sein Leben in Saladins Händen gelegen, als er mit einem gewaltigen Heer zur Burg Gaza gekommen sei, auf der er Burggraf der Tempelritter gewesen sei. Saladin habe damals seinerseits Arn das Leben gerettet.

    Und dann folgte eine lange, verwickelte Geschichte, die viele Stunden der Nacht in Anspruch nahm und von edlen Männern und gemeinen Schurken handelte, von der großen Wüste und den geheimnisvollen Reitern, die dort lebten, von einem magischen Schwert, das für die Christen keine Bedeutung hatte, den Ungläubigen jedoch ebenso teuer war wie den Christen das Wahre Kreuz, und wie dieses schließlich infolge von Torheit und schwerer Sünde der Christen verlorengegangen war. Saladin hatte sie schließlich alle in einer großen Schlacht vor der Stadt Tiberias besiegt, und Arn war unter den Besiegten gewesen und hatte schließlich in der langen Reihe derer gestanden, die geköpft werden sollten. In diesem Augenblick hatte er geglaubt, seine letzte Stunde sei gekommen, und er hatte für Cecilia und ihr Kind gebetet, das er nie hatte sehen dürfen. Doch Saladin hatte ihrer Freundschaft wegen sein Leben geschont, und Arn war Saladins Gefangener, Gesandter und Unterhändler geworden.
    In der Zeit, als Jerusalem wie die meisten anderen christlichen Städte bereits verloren gewesen war, hatte einer der schlimmsten Schurken seinen Fuß in das Heilige Land gesetzt. Er hieß Richard Löwenherz und wollte Saladin auf dem Schlachtfeld schlagen und die Heilige Stadt Jerusalem zurückerobern. Dieser Mann hatte zu seiner Belustigung dreitausend Gefangenen den Kopf abschlagen lassen, statt sich das begehrte Lösegeld für sie auszahlen zu lassen und das Wahre Kreuz wieder in den Besitz der Christenheit zu bringen.
    In dieser traurigen Stunde hatten sich Arn und Saladin für immer voneinander getrennt, und Saladin hatte ihm als Abschiedsgeschenk die fünfzigtausend Goldbesante gegeben, auf die Richard verzichtet hatte, um seinen Blutdurst zu stillen. Deswegen konnte Arn für den Bau der
neuen Burg auf Arnäs, die neue Kirche von Forshem und die Baumaßnahmen auf Forsvik aufkommen.
    Das sei in groben Zügen die ganze Geschichte, meinte Arn abschließend. Viele Winternächte seien nötig, um sie ausführlicher zu erzählen. Und vielleicht brauche er den Rest seines Lebens, um zu begreifen, was der Sinn all dessen gewesen sei.
    Als Arn aufstand, um mehr Holz aufs Feuer zu legen, entdeckte er, dass Cecilia eingeschlafen war.

IX
    E RFüLLT VON BöSEN AHNUNGEN RITT ARN an der Spitze des Gefolges, das den Bräutigam nach Linköping begleiten sollte. Auf der Bischofsburg neben dem Dom, der sich noch im Bau befand, wehten drei rote Fahnen der sverker’schen Sippe, wie um die Gäste zu verhöhnen. Unter den feindselig blickenden Zuschauern waren nur rote Mäntel auszumachen, kein einziger blauer Mantel war zu sehen.
    Arn beschlich das Gefühl, als ritte er in einen Hinterhalt. Wenn Sune Sik und seine Verwandten bei dieser Hochzeit Blutrache üben wollten, würden sie alle mächtigen Folkunger auf einmal ermorden können, mit Ausnahme des bejahrten Herrn Magnus auf Arnäs, der aus Gesundheitsgründen von einer Reise in der kalten Jahreszeit Abstand genommen hatte.
    Als sie sich dem Dom näherten, hörten sie aus der Ferne die Beifallsrufe für das Gefolge der Braut. Mit Birger Brosa als Brautführer schien es auf größere Freundlichkeit zu stoßen.
    Im Gefolge des Bräutigams befand sich auch Erik Jarl. Neben Magnus Månesköld ritt seine Mutter Cecilia und hinter ihm sein Onkel, der Ratsherr

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