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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Bekämpfung im Heiligen Land den Christen so großes Leid zugefügt hatte!
    Aber Arn schien nicht einmal zu bemerken, dass sie zusammenzuckte, weil er größeres Interesse an den Freuden der fleischlichen Liebe als an allem anderen an den Tag legte. Und da er sich bereits in einem Zustand befand, der mehr als deutlich zu spüren war, konnte sie schlecht aufstehen, zornig mit dem Fuß stampfen und erklären, dass sie jetzt lieber über Mohammed sprechen wolle. Stattdessen ließ sie sich fallen und vergaß alles.
    Ein paar Tage später bat er sie, zum Abend die schönsten Kleider anzuziehen, da sie zu einem Festmahl eingeladen seien. Sie fragte, wohin die Reise denn gehe, aber Arn meinte nur, sie sei nicht weiter, als dass sie in ihren Festkleidern zu Fuß gehen könnten. Als sie vorsichtig wissen wollte, ob das ein Scherz sei, zeigte er auf seine eigenen Kleider, die er bereits von der Stange an der Decke geholt und aufs Bett gelegt hatte. Zuunterst lag sein blauer Hochzeitsmantel.
    Kurz vor Sonnenuntergang kamen die festlich gekleideten Brüder Marcus und Jacob Wachtian zusammen mit Bruder Guilbert, der einen sauberen weißen Zisterzienserhabit trug, um Arn und seine Frau zum Festmahl abzuholen. Draußen auf dem Hofplatz mischte sich bereits der Duft von gebratenem Lamm mit dem fremdartiger Kräuter.
    Seit Arn sie einmal herumgeführt hatte, war Cecilia nicht mehr im Langhaus der Gäste gewesen. Dorthin gingen sie jetzt alle, und als sie eintrat, erkannte sie kaum etwas wieder. Noch buntere Teppiche als damals lagen auf dem Fußboden, und die Wände waren mit Wandbehängen
geschmückt, die die fantasievollsten Sternmuster aufwiesen. Auf dem Boden standen Bänke, die ein Rechteck bildeten, und dahinter lagen Berge von Federbetten und Kissen. An der Decke hingen brennende Lampen aus Kupfer und Eisen mit farbigem Glas, und vor der offenen Feuerstelle standen Gestelle, auf denen Saiblinge aus dem Vättersee gebraten wurden.
    Der Heilkundige Ibrahim trug einen langen Mantel aus glänzendem Stoff und eine Kopfbedeckung aus einer langen Stoffbahn, die er sich um den Kopf gewickelt hatte. Er empfing die Gäste an der Tür und führte sie zu den Ehrenplätzen in der westlichen Bankreihe.
    Kunstfertig geschmiedete Kupferkannen wurden zusammen mit Gläsern aus der eigenen Glashütte hereingetragen und auf die Bänke gestellt. Cecilia hätte sich fast auf eine dieser Bänke gesetzt, aber Arn hatte ihr lachend gezeigt, wie man auf Knien zwischen den Kissen hinter der langen Bank Platz nahm, und ihr zugeflüstert, nicht vor den anderen mit dem Essen und Trinken zu beginnen.
    Sie warteten auf den Sonnenuntergang, und währenddessen nahmen alle Fremdlinge Platz, mit Ausnahme der Männer, die den Fisch brieten, und des alten Ibrahim, der wieder auf den Hof trat.
    Verärgert stellte Cecilia fest, dass weder Bruder Guilbert noch den Brüdern Wachtian oder Arn diese fremdartigen Sitten und Düfte etwas auszumachen schienen. Sie sprachen und scherzten untereinander in der Sprache, die Cecilia inzwischen als Fränkisch erkannte.
    Arn merkte schnell, dass Cecilia sich nicht sehr wohl fühlte, entschuldigte sich bei den anderen Männern und wandte sich ihr zu, um ihr alles zu erklären.
    Es war eine sternklare Nacht, eine der ersten Frostnächte dieses milden Herbstes. Draußen auf dem Hofplatz
stand Ibrahim, um den Himmel im Nordwesten zu betrachten. Bei Einbruch der Dunkelheit würde er bald die schmale Mondsichel entdecken, den Neumond, der das Fest Id al-Fitr einläutete, mit dem das Ende des Fastenmonats gefeiert wurde.
    Cecilia hatte erst einwenden wollen, dass es im Oktober keinen Fastenmonat geben könne, sondern erst wieder im Frühling, doch dann beherrschte sie sich noch rechtzeitig, da ihr klar wurde, dass dies nicht der richtige Augenblick für Unterhaltungen über kirchliche Angelegenheiten war.
    Ibrahim kam herein und erklärte etwas in seiner fremden, unbegreiflichen Sprache, die mehr aus dem Hals als von der Zunge zu kommen schien, und sofort versenkten sich alle im Raum in ein kurzes Gebet. Dann nahm Arn die verzinnte Kupferkanne und ein Glas, füllte es und reichte es Cecilia, ehe er auch Bruder Guilbert und den Brüdern Wachtian einschenkte. Schließlich hoben alle ihr Glas, tranken durstig und schenkten sofort nach. Cecilia hatte langsam und vorsichtig getrunken und musste husten, als sie merkte, dass sie nur Wasser im Glas hatte und nicht Weißwein, wie sie erwartet hatte.
    Das Mahl bestand aus Hammelfleisch, Gans,

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