Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
versuchte, Sune Siks Frau Walewska danach zu fragen, konnte aber nicht viel aus ihr herausbekommen, da diese Polin war und die nordische Sprache nicht sonderlich gut beherrschte.
Auch der Bischof, der weit weg von Arn und Cecilia neben Sune Sik saß, schien guten Willen und Freundschaft demonstrieren zu wollen, da er sich an sie wandte, sobald er Birger Brosa und Sune Sik zugetrunken hatte. Bei diesem Gastmahl wurde kein Wein ausgeschenkt, und Arns und Cecilias Plan, nur wenig Bier zu trinken, ließ sich nicht durchführen, da ihnen von allen Seiten so viel unerwartete Freundlichkeit entgegenströmte.
Birger Brosa setzte Arn mehr als einmal dadurch in Erstaunen, dass er ihn Sune Sik gegenüber lauthals als einen nahen Bundesgenossen und Freund rühmte.
Es musste etwas vorgefallen sein, was die Spielregeln verändert hatte, doch Arn beschloss, sich nichts anmerken
zu lassen. Später würde er der Sache schon noch auf den Grund gehen.
Früher als erwartet wurde das Hochzeitspaar zum Brautbett geleitet. Viele im Saal wollten die Angelegenheit möglichst schnell hinter sich bringen, denn sobald zwischen der sverker’schen Sippe und den Folkungern durch Magnus Månesköld und Ingrid Ylva Blutsbande geknüpft waren, gab es für Verrat und Mord keine Gelegenheit mehr.
Das Brautbett stand in einem Nebengebäude, das von ebenso vielen Gardesoldaten in blauen wie in roten Mänteln bewacht wurde. Der Unterschied war nur, dass die blau gekleideten Männer ohne Mühe gerade stehen konnten, da kein Tropfen Bier über ihre Lippen gekommen war.
Nach dem Tanz wurde die Braut von ihren Verwandten aus dem Saal geführt, und wenig später musste Magnus Månesköld zusammen mit seinen Verwandten, den Folkungern, den Saal verlassen.
Arn zog Cecilia näher zu sich heran und löste vorsichtig sein Schwert, als sie ins Freie traten. Sie sprachen kein Wort, sondern senkten den Kopf zu einem stillen Gebet, dass Gott sie noch einmal verschonen möge.
Aber nichts Schlimmes geschah. Bald standen sie vor dem Hochzeitsbett, in dem Magnus und Ingrid Ylva in freudiger Erwartung und mit weißen Leinenhemden bekleidet dalagen und sich an den Händen hielten. Der Bischof sprach ein kurzes Gebet, und Birger Brosa und Sune Sik zogen die Hochzeitsdecke über die schöne dunkelhaarige Ingrid Ylva und den rothaarigen kräftigen Magnus Månesköld.
Alle im Raum atmeten erleichtert auf. Sune Sik trat auf Arn zu und hielt ihm beide Hände hin. Er dankte Gott
für die Versöhnung und schwor, dass jetzt kein Blut mehr zwischen ihnen fließen solle. Denn jetzt seien sie verschwägert, und das Blut solle sie nicht mehr entzweien, sondern einen.
Als sie wieder auf den Hof traten, schlug ihnen ein Jubel der Erleichterung und Freude darüber entgegen, dass diese Hochzeit zu Frieden und Versöhnung geführt hatte.
Erst jetzt kam im Saal Stimmung auf. Arn erinnerte sich, dass ihm bisher erst einmal von zu viel Bier übel geworden war und dass er sich damals geschworen hatte, diese Dummheit nicht zu wiederholen. Doch jetzt, da die Spannung von ihm abgefallen war, beteiligte sich auch Arn an dem fröhlichen Gelage. Zu seinem Verdruss hatten ihn Birger Brosa und Sune Sik schon bald unter den Tisch getrunken.
Obgleich es ihm am nächsten Morgen sehr schlecht ging, tat er Cecilia nicht leid. Dagegen hatte sie viel darüber zu sagen, wie unklug es sei, sich als richtiger Krieger genauso besinnungslos zu betrinken wie ein gemeiner Gardesoldat. Arn brachte zu seiner Verteidigung vor, er sei über die Heirat zwischen Magnus und Ingrid Ylva so erleichtert gewesen, dass er seinen Verstand habe fahren lassen und nur noch getrunken habe.
An den beiden folgenden Tagen des Hochzeitsfestes hielt er sich allerdings mit dem Trinken zurück. Außerdem hatte Sune Sik ihm und Cecilia Wein besorgt, und Wein wurde nicht in so maßlosen Mengen genossen wie Bier.
Ingrid Ylva hatte von den Folkungern als Morgengabe den Hof Ulvåsa erhalten, und nach dem dreitägigen Hochzeitsfest ritt der Jarl Birger Brosa an der Spitze der Hochzeitsgesellschaft
nach Ulvåsa, das auf einer Landzunge im See Boren lag.
Da der Boren eine Verbindung zum Vättersee hatte, waren Arn und Cecilia jetzt fast Nachbarn des jungen Ehepaars. Im Sommer brauchte man mit dem Boot nur einen Tag, und im Winter ging es mit dem Schlitten sogar noch schneller. Cecilia und Ingrid Ylva, die sich gut verstanden, da Ingrid Ylva viele Jahre im Kloster Vreta gelebt hatte, einigten sich rasch darauf, wer wen an den großen
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