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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Eskil. Nicht nur alle mächtigen Folkunger, sondern auch König Knuts ältester Sohn setzten damit ihr Leben aufs Spiel. Wenn die sverker’schen Männer wirklich die Königsmacht mit Gewalt zurückerobern wollten, dann war die Gelegenheit günstig.

    Die Folkunger kamen jedoch nicht unvorbereitet wie Lämmer auf dem Weg zur Schlachtbank in die Stadt des Feindes. Aus Bjälbo näherten sich hundert Soldaten der Folkunger in schweren Waffen. Per Los hatten sie entschieden, wer von ihnen am ersten Tag und in der ersten Nacht keinen Tropfen Bier trinken durfte. Die übrigen Männer hatten schwören müssen, am zweiten Tag und in der zweiten Nacht nüchtern zu bleiben. Hinterrücks würden sich die Folkunger nicht abschlachten lassen.
    Am meisten sorgte sich Arn um Cecilia. Er selbst würde durch die Mengen nordischer Bauernsoldaten mühelos hindurchpreschen oder sich mit dem Schwert einen Weg durch die Reihen der Garde bahnen können. Doch er wagte kaum darüber nachzudenken, ob er verpflichtet sei, bei Cecilia zu bleiben, oder ob er sich selbst retten solle, damit die Folkunger nicht aller Verteidiger und Rächer beraubt seien, wenn der Krieg ausbräche.
    Wenn der erste Pfeil durch die Luft sauste, war es Arns Schuldigkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Das forderte seine Treue den Folkungern gegenüber. Niemand würde besser als er das Heer zum Sieg führen können, das war nicht zu leugnen.
    Und doch entschloss er sich, gegen die Gesetze der Ehre zu verstoßen, sollte das Schlimmste eintreten. Er würde Linköping nicht ohne Cecilia verlassen. Sie ritt ein gutes Pferd und war eine vortreffliche Reiterin. Außerdem trug sie ein neues Reitkleid, das es ihr erlaubte, rittlings auf dem Pferderücken zu sitzen und beide Füße in den Steigbügeln zu haben.
    Seine düsteren Gedanken auf dem Weg zum Dom, vor dem sich das Gefolge der Braut aus der Gegenrichtung näherte, machten sein Gesicht hart und verschlossen, was man vom Vater des Bräutigams nicht erwartet hätte. Die
Leute tuschelten und deuteten auf ihn, und er vermutete, dass sie schon Pläne schmiedeten, wie sie ihn als Ersten der Feinde im blauen Mantel zur Strecke bringen könnten.
    Vor dem Dom saßen sie ab. Arn schaute sich misstrauisch um und sah hinauf zu den Zinnen der Bischofsburg.
    Die Brautgabe war eine solide goldene Halsspange mit roten Steinen. Erik Jarl brachte sie, Arn nahm sie in Empfang und reichte sie seinem Sohn Magnus, der sie Ingrid Ylva umständlich und etwas ungeschickt um den Hals legte.
    Dann trat Sune Sik mit der Bräutigamsgabe vor, einem fränkischen Schwert, dessen Scheide mit Gold und Silber ummantelt und dessen Parierstange über und über mit Edelsteinen besetzt war. So ein Schwert machte sich besser bei einem Gastmahl als im Kampf, dachte Arn, als Ingrid Ylva es Magnus umhängte.
    Der Bischof segnete das Brautpaar, woraufhin Braut und Bräutigam seinen Ring küssten. Danach besuchten alle, die einen Platz im Dom ergattern konnten, die heilige Messe, die sehr kurz ausfiel, da es die Hochzeitsgäste mehr nach dem Gastmahl als nach himmlischen Freuden verlangte. Während der Messe bedachten viele Männer in roten Mänteln Arn mit einem finsteren Blick, da dieser sein Schwert trug, während alle anderen es im Vorraum der Kirche, dem Waffenhaus, ablegen mussten.
    Nichts auf dem Weg vom Bischofshof zum Krongut Stångs, wo das Hochzeitsfest stattfinden sollte, deutete auf Gefahr oder Verrat hin.
    Die Häuser der königlichen Domäne waren alt und zugig, gehörten aber trotzdem zu den vornehmsten Bauwerken in Linköping. Offenbar wollte Sune Sik als Gastgeber zeigen, dass er wie ein Bruder des Königs auf einem
Krongut residierte. Hier in Linköping betrachteten alle aus dem sverker’schen Geschlecht die königlichen Domänen als ihr Eigentum.
    Zwei Reihen massiver Holzsäulen trugen die Decke des Saals, in dem gefeiert werden sollte. Sie waren rot bemalt, vermutlich um die gottlosen Darstellungen zu überdecken, die aber dennoch zu sehen waren, da es sich um Schnitzereien handelte. Außerdem hingen Kreuze und Christusbilder zwischen den schmiedeeisernen Fackelhaltern an den Wänden.
    Arn und Cecilia erwarteten einen ebenso düsteren Abend wie unlängst auf Bjälbo, aber als sie Platz genommen hatten, merkten sie sofort, dass Birger Brosa und der Brautvater Sune Sik die Absicht hatten, auch auf den Ehrenplätzen den Abend freundlicher zu gestalten. Was die beiden dazu bewogen hatte, ihr Betragen zu ändern, war schwer zu sagen. Cecilia

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