Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Versprechen, auf Forsvik in die Lehre gehen zu dürfen. Arn sagte kurz, dass Torgils jederzeit willkommen sei, und der Knabe antwortete, dass er sofort mitkommen wolle. Eskil war das zwar nicht recht, aber er wusste dann doch nichts dagegen einzuwenden.
Ehe Arn und sein Gefolge an Bord des Schiffes gingen, das sie über den Vättersee und zum Umschlagplatz für die Flusskähne bringen sollte, führte er ein kurzes Gespräch unter vier Augen mit dem Heilkundigen Jussuf und beschloss daraufhin, dass auch er zusammen mit allen anderen Gläubigen nach Forsvik kommen sollte. Dorthin war Ibrahim bereits mit den ersten Ausländern abgereist. Allein über den Winter zurückzubleiben und die scheußlichen Schweinefleischorgien des Weihnachtsfests zu erleben war kein guter Lohn für einen Mohammedaner, fand Arn, auch wenn er das nicht laut sagte. Aber jetzt war sein Vater wieder so gesund, dass sich nicht täglich jemand um ihn kümmern musste. Dagegen versäumte Arn es nicht, den Alten beiseite zu nehmen, um ihn höfisch,
aber bestimmt an Jussufs Anweisungen zu erinnern. Jeden Tag solle er sich bewegen, nicht zu viel und nicht zu wenig, aber regelmäßig. Außerdem sei es besser, wenn er weniger Schweinefleisch esse und dafür mehr Lachs, Kalb, Hirsch und Hammel und wenn er an den Weihnachtsfeiertagen Wein statt Bier trinke.
Herr Magnus murmelte, das hätte er sich schon selbst denken können. Es sei zwar traurig, aber hinlänglich bekannt, dass allen Männern in seinem Alter Weihnachtsgelage gefährlich werden könnten.
Während der Tage, die Arn auf Arnäs gewesen war, hatte Cecilia sich immer häufiger gefragt, woher die Ausländer auf Forsvik eigentlich stammten. Nachts war aus ihrem Langhaus ständig ein merkwürdiger Lärm zu hören, und der Geruch nach Braten und Frischgebackenem ließ darauf schließen, dass sie dauernd Feste feierten. Sie verschmähten jedoch das Brot, das auf Forsvik gebacken wurde, und hatten eigene Öfen aus Lehmziegeln gebaut, die aussahen wie umgestülpte Wespennester. Dort buken sie jeden Abend große dünne Fladenbrote. Morgens standen sie spät auf und kamen bei der Arbeit nur schwer in Gang.
Cecilia rätselte, was das wohl bedeutete. Am wahrscheinlichsten schien es ihr, dass Arns Abwesenheit die Faulenzerei bei den Ausländern ausgelöst hatte. Das galt jedoch nicht für alle. Die Brüder Marcus und Jacob arbeiteten so fleißig wie eh und je, und die englischen Pfeilmacher John und Athelstan ebenfalls. Sie hatte Arn schon lange nach diesen und anderen Dingen fragen wollen, auf die sie sich keinen Reim machen konnte. Doch die langen
Winternächte, in denen der Nordwind ums Haus pfeifen und Arn ihr von all dem Wunderbaren und Schrecklichen im Heiligen Land erzählen und alle ihre Fragen beantworten würde, waren in mehr als einer Hinsicht weit entfernt.
Seit sie zusammen ausgeritten waren und die Heilige Jungfrau sie milde auf ihre freudigen Rechte hingewiesen hatte, die sie einmal missbraucht hatten, aber jetzt ganz und gar innehatten, waren ihre Nächte so süß gewesen, dass es Cecilia heiß wurde, wenn sie nur an sie dachte. Viele Unterhaltungen über wichtige Dinge hatte es in ihrer Schlafkammer seitdem nicht mehr gegeben.
Als Arn zurückkehrte, wurde er nicht nur vom jungen Torgils begleitet, sondern auch von vielen Fremden, den Bauleuten aus Arnäs. Sie sahen in ihren Lumpen ziemlich erbärmlich aus, schienen aber in großen Bündeln unbeschädigte, feine Kleider mitzuführen. Ihr Lager auf Arnäs hatten sie abgebrochen, um den Winter über auf Forsvik zu leben. Cecilia war verstimmt, dass sie nicht vorher davon erfahren hatte, da sie der Meinung war, dass diese Männer als Gäste behandelt werden müssten. Sie wurde fast böse, als sie kopfschüttelnd und lachend ihrem Versuch begegneten, sie mit Salz, Bier und Brot willkommen zu heißen. Im Westlichen Götaland war es wahrlich nicht üblich, einen solchen Willkommensgruß auszuschlagen.
Noch größere Sorgen machte sie sich in der ersten Nacht nach Ankunft der Fremden, denn da wurde der Lärm im Gästehaus größer als je zuvor. Arn antwortete nur kurz, sie würden ein Fest feiern, das Laylat al-Qadr heiße, was Nacht der Kraft bedeute. Daraufhin hatte sie unschuldig wissen wollen, welche Kraft gemeint sei. Bei seiner Antwort, dass man die erste Offenbarung Mohammeds feiere, war sie innerlich erstarrt.
Mohammed! Das war der Teufel in Menschengestalt, der sich als Gott ausgegeben hatte, der Urheber des Unglaubens, dessen
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