Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
es seine Gewohnheit war, und seinen Krug daraufstellte. Eine Weile betrachtete er Arn schweigend, aber sein Blick war freundlich.
»Erzähl mir von der Macht, die du dir schaffst«, sagte er. »Wie sieht sie heute aus, wie wird sie aussehen, wenn Arnäs fertig ist, und wie stellst du sie dir in ein paar Jahren vor?«
»Diese Fragen zu beantworten kann eine Weile dauern«, sagte Arn.
»Wir haben Zeit, wir sind allein, und niemand kann uns hören«, entgegnete Birger Brosa, nahm seinen Krug und trank ein paar tüchtige Schlucke, stellte ihn wieder auf sein Knie und breitete dann fragend die Arme aus, ohne dass der Krug nur im mindesten geschwankt hätte.
»Heute herrscht Frieden, und es gibt einen Bund zwischen dem Erikschen Geschlecht und den Folkungern«, begann Arn langsam. »Die Männer von der Sverkersippe verhalten sich ruhig, sie warten ab, bis König Knut weg ist, und wenn Gott will, vergehen bis dahin viele Jahre. Also rechne ich für die nächsten Jahre nicht mit einem Krieg.«
»Da sind wir einer Meinung«, nickte der Jarl. »Aber danach, was passiert dann?«
»Das weiß niemand«, meinte Arn. »Ich weiß nur, dass dann die Gefahr eines Krieges sehr groß ist. Das bedeutet nicht, dass alles schlimm ausgehen muss. Denn wenn unsere Macht während des jetzigen Friedens weiter erstarkt, kann diese Stärke den Frieden ebenso retten wie kluge Eheschließungen.«
»Wohl wahr«, erwiderte Birger Brosa. »Aber wo liegt unsere Schwäche?«
»Wir können uns auf dem Schlachtfeld nicht gegen die Dänen behaupten«, antwortete Arn schnell.
»Die Dänen, warum gerade gegen die Dänen?«, wollte Birger Brosa mit hochgezogenen Brauen wissen.
»Sie stellen die einzige wirkliche Gefahr dar, und deswegen sollte man sich nur darüber den Kopf zerbrechen«, antwortete Arn. »Dänemark ist eine Großmacht, die mehr dem Frankenreich ähnelt als uns und die Krieg auf dieselbe Art führt wie die Franken. Die Dänen haben in großen Teilen von Sachsen gewütet, sie haben dabei Land gewonnen und gezeigt, dass sie sächsische Heere schlagen können. Wenn sie davon genug haben, nach Süden zu ziehen, oder wenn sie zu weit nach Süden gekommen sind, um ihre Heere versorgen zu können, kann es passieren, dass sie ihre Blicke nach Norden richten. Und im Norden sitzen wir und sind eine viel leichtere Beute als
Sachsen. In Roskilde lebt der Sohn von Karl Sverkersson, der als Däne aufgewachsen ist, aber trotzdem das Erbrecht auf unsere Krone besitzt. Er kann Vasallenkönig der Dänen in unserem Reich werden. So sieht es aus, wenn man sich die schlimmste denkbare Möglichkeit einmal ausmalt.«
Birger Brosa nickte nachdenklich, als würde er sich eingestehen, dass das auch seine schlimmsten Befürchtungen waren.
»Wann können wir die Dänen besiegen?«, fragte er plötzlich mit lauter Stimme.
»In fünf oder sechs Jahren, aber dann nur zu einem hohen Preis. In zehn Jahren wird es einfacher«, antwortete Arn prompt, dass Birger Brosa, der eine längere Erklärung erwartet hatte, den Faden verlor.
»Das musst du mir schon genauer erklären«, meinte er nach einem längeren Schweigen.
»In fünf Jahren stirbt König Knut«, sagte Arn und hob schnell und abwehrend die Hand, um nicht unterbrochen zu werden, ehe er fortfuhr. »Das wissen wir natürlich nicht. Es ist ein schmerzlicher Gedanke, aber man muss auch schmerzliche Gedanken zulassen. Dann kommt also unser dänisches Heer mit einem mehr oder minder machtgierigen Sverker Karlsson im Schlepptau. Wir haben hundert Reiter. Keine Reiter, die sich einem großen fränkischen oder dänischen Heer stellen können, aber hundert Reiter, die den Weg des dänischen Heers durch unser Land in ein einziges langgezogenes Leiden verwandeln können. Die Dänen erreichen uns nicht, sie holen uns nie ein, aber wir nehmen ihnen ihre Vorräte ab, töten ihre Zugtiere und töten oder verletzen jeden Tag ein Dutzend ihrer Männer. Im besten Fall bringen wir sie dazu, uns bis Arnäs zu verfolgen. Dort gehen die verbliebenen Dänen
bei der Belagerung unter. So würde der Krieg in fünf Jahren ausgehen, doch der Preis dafür wäre die Verheerung des ganzen Landes.«
»Und in zehn Jahren?«, fragte Birger Brosa.
»In zehn Jahren vernichten wir sie auf dem Schlachtfeld, nachdem wir sie vorher einen Monat lang mit unserer leichten Reiterei gequält haben«, antwortete Arn. »Aber damit all das möglich wird, musst auch du dich anstrengen und einiges finanzieren, was große Löcher in deinen
Weitere Kostenlose Bücher